Als Mitte Dezember 2020 mitten im Weihnachtsgeschäft der Lockdown mit der Schließung der Einzelhandelsgeschäfte verkündet wurde, untersagte die Bayerische Staatsregierung auch den Abholservice vorbestellter Waren, auch "Click & Collect" genannt. Damit wurde dem Einzelhandel auch diese mögliche Umsatzquelle genommen. Auch in anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg, Sachsen oder Thüringen wurde dies untersagt, während beispielsweise in Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen oder Schleswig-Holstein Kunden ihre vorbestellten Waren in den Geschäften abholen durften.
Mit der Verlängerung des Lockdowns rudert Bayern nun zurück: Auf einer Pressekonferenz zu den Maßnahmen in Bayern am Dreikönigstag hat der Bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger verkündet, künftig auch im Freistaat den Abholservice zuzulassen: "Das ist für viele Händler gerade auch für den kleineren Einzelhandel vielleicht der letzte Strohhalm, mit Sicherheit für viele auch eine Rettung, dass sie nicht in die Insolvenz gehen müssen, wenn man dort die Waren abholen kann", glaubt Aiwanger.
Händler um die Ecke nicht vergessen
Der Wirtschaftsminister appellierte auf der Pressekonferenz an die Bürger, gezielt beim lokalen Einzelhandel einzukaufen und nicht nur bei den "großen internationalen Online-Plattformen". Man solle den "Händler um die Ecke" nicht vergessen.
Aiwanger befürchtet ansonsten ein "großes Ladensterben". Es bestehe die Gefahr, dass nur der Lebensmittelhandel überlebt und alles andere künftig nur noch übers Internet gekauft werden kann. "Bitte bestellt die Ware dort. Lasst sie euch liefern oder geht auch hin und holt sie ab", appelliert der Wirtschaftsminister.
Noch vor einigen Wochen wurde das Verbot von Click & Collect in Bayern noch damit begründet, dass man Publikumsanhäufungen vor den Geschäften befürchtetet. Aber dafür zaubert Aiwanger nun eine Lösung aus dem Hut: "Geht dort mit einer FFP2-Maske hin, um jede Debatte zu vermeiden", lautet sein Vorschlag.