Ursprünglich eine Domäne spezialisierter Anbieter, werden diese Dienste auf lange Sicht in Deutschland zunehmend Bestandteil standardisierter Outsourcing- und Netzwerkdienstleistungen sein. Nach Einschätzung der Experton Group nehmen Managed Security Services derzeit rund 10 bis 15 Prozent des deutschen Marktes für Sicherheits-Dienstleistungen ein. Wichtige MSS-Provider mit eigenen Technologieplattformen sind in Europa etwa Ubizen, ISS und Symantec. Für einen größeren Marktanteil stehen allerdings klassische IT-Dienstleister, ISPs und Systemintegratoren - darunter AT&T, CSC, Equant, IBM Global Services, Infonet, Siemens Business Services, T-Systems und Unisys oder auch Sicherheitsdienstleister wie Articon-Integralis und die SHE IT AG.
Zwar wird der Markt für Security-Services in diesem Jahr um rund elf Prozent wachsen. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Wachstumserwartungen mancher Dienstleister in den vergangenen vier Jahren nur unzureichend erfüllt haben. Problematisch war zum einen der Margendruck bei standardisierten "Commodity"-Diensten, aber auch die langen Vertriebszyklen und Budgetkürzungen bei hochsicheren und komplexen Lösungen. Einige Themen, die zwischen 1999 und 2001 überhastet angegangen und hernach verworfen wurden, stehen heute wieder auf der Tagesordnung – dieses Mal allerdings fokussiert auf Bereiche, in denen ein konkreter Nutzen oder besondere Anforderungen vorliegen. Ein prominentes Beispiel ist die digitale Signatur beziehungsweise Public Key Infrastrukturen (PKI).
Und was bringt die Zukunft? Lösungen für Virenschutz und die Filterung gefährlicher oder unerwünschter Inhalte (Content Filtering) sowie intelligente Intrusion-Prevention-Systeme werden mittelfristig die Cash Cows führender Produktanbieter bleiben. Aufstrebende Themen sind Identity Management, starke Authentifizierung und langfristig die Sicherheit für mobile Endgeräte wie PDAs und Smartphones sowie für mobile Netzwerke. Noch stehen selbst manche Anbieter der „Mobile Security“ zwiegespalten gegenüber. Die zunehmende Verbreitung mobiler Endgeräte, Internet-Telefonie und weiter zunehmende Datenübertragungsoptionen – darunter GPRS, UMTS, HSDPA, WLAN, WiMAX oder Bluetooth – werden in den kommenden zwei bis drei Jahren den Handlungsbedarf verschärfen. Dem Zusammenspiel von Lösungsanbietern, Dienstleistern und Mobilfunk-Netzbetreibern wird dabei eine kritische Rolle zukommen.