Für das laufende Jahr wird ein Anstieg von drei Prozent auf 17,1 Milliarden Euro erwartet. Das teilte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) mit. Der Verband stützt seine Angabe auf eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts Techconsults.
Vor allem IT-Services gefragt
Am stärksten fragen Bund, Länder und Kommunen derzeit IT-Services nach. Dazu zählen unter anderem Beratungsleistungen, aber auch das Outsourcing von IT-Systemen. Auf diesen Bereich entfielen im Jahr 2006 rund sechs Milliarden Euro. Auf Platz zwei lagen mit 3,7 Milliarden die Ausgaben für Software, gefolgt von Hardware wie PCs (2,4 Milliarden).
Viel Geld - aber es ist wohl erst der Anfang. "Informations- und Kommunikationssysteme gewinnen in der öffentlichen Verwaltung immer mehr an Bedeutung“, berichtet Jörg Menno Harms, Vizepräsident von Bitkom. Das sei auch nötig, denn ITK bilde das Rückrad eines leistungsstarken und effizienten Staates.
Zentrales Thema bei den Ämtern sind vor allem elektronische Bürgerdienste geworden. Immer mehr Behördengänge sollen sich per Internet erledigen lassen. Inzwischen nimmt die Polizei in zehn Bundesländern Strafanzeigen auch online an.
Trotzdem gilt: Deutschlands Behörden haben noch einen deutlichen Nachholbedarf. Im Vergleich der 15 Kernländer der Europäischen Union landet Deutschland in Sachen Internet-Dienste der öffentlichen Verwaltung nur auf dem 13. Platz. Nur Griechenland und Luxemburg schneiden schlechter ab, wie aus einer Studie der Europäischen Kommission hervorgeht.
Bitkom-Vizepräsident Harms fordert deshalb, elektronische Daten stärker zu nutzen. Sein Verband vertritt mehr als 1.000 Unternehmen. Dazu zählen Anbieter von Software, IT-Services und Telekommunikationsdiensten.