Energieversorger EWE AG hat seit Anfang August einen neuen IT-Vorstand. Nikolaus Behr hat den Posten von Michael Wagener übernommen, der das Unternehmen verlassen hat - wohin, ist unbekannt. Außer IT verantwortet Behr auch das Ressort Personal, zudem hat er die Funktion des Arbeitsdirektors.
Die Neubesetzung ist Teil einer Umorganisation, mit der sich das Unternehmen mit Sitz in Oldenburg nach eigener Aussage auf Veränderungen am Energiemarkt einstellt. Der Aufsichtsrat hatte sich für Umbesetzungen im Vorstand und neue Strukturen ausgesprochen, wie EWE Anfang Mai mitteilte. Der Vorstand wird um einen Sitz auf fünf aufgestockt. Der Vorsitzende Werner Brinker und Finanzvorstand Heiko Sanders behalten ihre Posten, die übrigen Positionen werden neu besetzt. CIO bei EWE ist weiterhin Rainer Götze.
Seit zwölf Jahren bei EWE
Der neue IT-Vorstand Nikolaus Behr arbeitet seit zwölf Jahren für EWE. Der 50-Jährige war zuletzt kaufmännischer Geschäftsführer der EWE Netz GmbH, die Strom- und Gasnetze betreibt. Ein Nachfolger für Behr als Netzgeschäftsführer wird noch gesucht.
Nach einer Berufsausbildung zum Feinmechaniker in Göttingen und dem Studium zum Diplomkaufmann an der UGH (Universität Gesamthochschule) Essen begann Behr seine Berufslaufbahn bei den Städtischen Werken Kassel. 1993 wechselte er zur Dresden Elektrizitäts- und Fernwärme GmbH. Zwischen 1997 und 1999 leitete er die Abteilung Controlling und Unternehmensplanung der Drewag-Stadtwerke Dresden. Im Jahr 2000 wurde er Controlling-Chef der EWE AG, bevor er Anfang 2004 die kaufmännische Leitung der Netze übernahm.
Konzern-IT auf die Energiewende ausrichten
Als seine Aufgaben im IT-Ressort bezeichnete Nikolaus Behr, eine "hoch effiziente IT-Landschaft zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit" zu gewährleisten und die Informationstechnik des Konzerns stärker auf die Energiewende auszurichten.
Der EWE-Konzern erzielte 2011 einen Umsatz von 7,5 Milliarden Euro und beschäftigte rund 8800 Mitarbeiter. Das Unternehmen mit Hauptsitz im niedersächsischen Oldenburg beliefert im Nordwesten Deutschlands, in Brandenburg und auf Rügen sowie international in Teilen Polens und der Türkei rund 1,5 Millionen Kunden mit Strom und Gas sowie rund 700.000 Kunden mit Telekommunikationsdienstleistungen.