Rate der Zahlungsausfälle liegt weiterhin bei rund 0,1 Prozent

Bereits ein Drittel wird mit Karte bezahlt

27.06.2006
Das Bezahlen per Karte ist im deutschen Einzelhandel weiter auf dem Vormarsch. Im Jahre 2005 wurden insgesamt 32,9 Prozent aller Kaufbeträge mit Plastikgeld beglichen. Ein Jahr zuvor waren es noch 31,6 Prozent. So lautet eines der Ergebnisse der jährlichen Erhebung des EHI Retail Institute (Köln) unter 175 Handelsunternehmen in Deutschland.

Besonders deutlich gestiegen ist der Umsatzanteil von Debitkartenzahlungen mit Geheimnummer im Rahmen des bankenabhängigen electronic cash-Systems, der von 8,6 Prozent auf 11,5 Prozent gesteigert werden konnte. Verantwortlich für diese Entwicklung waren die flächendeckende Einführung dieses für den Händler völlig gesicherten, aber in der Abwicklung teuren Zahlungsverfahrens bei führenden Lebensmittel-Discountern. Außerdem haben andere Unternehmen den electronic cash-Umsatz auf Kosten unterschriftbasierter ec-Lastschriftverfahren ausgeweitet.

Für ec-Lastschriftverfahren wurde ein Rückgang von 16,9 Prozent auf 15,4 Prozent verzeichnet. Der Umsatzanteil von Kreditkarten verblieb mit 5,0 Prozent auf Vorjahresniveau, während der Anteil handelseigener Kundenkarten mit Zahlungsfunktion leicht von 1,1 Prozent auf 1,0 Prozent gesunken ist.

Kein Anstieg von Zahlungsausfällen

Durch die teilweise Risikoumschichtung von ec-Lastschriftverfahren zu electronic cash und durch Risikoabtretungen an Dienstleistungsunternehmen konnte der in den vergangenen Jahren gestiegene Ausfall von Zahlungen leicht von 0,123 Prozent auf 0,109 Prozent des gesamten ec-Lastschriftumsatzes reduziert werden. Weiter unbefriedigend für viele Handelsunternehmen sind die zahlreichen Probleme, die sich durch fehlende Kontendeckung, überhöhte Adressauskunftgebühren der Kreditwirtschaft und das daraus resultierende personalintensive Forderungsmanagement ergeben. Der Handel macht nach wie vor hauptsächlich die undifferenzierte Kartenausgabepolitik der Kreditwirtschaft für vorläufige Ausfälle in Höhe von 0,4 Prozent bis 0,5 Prozent des ec-Lastschriftumsatzes verantwortlich.

Der kriminalitätsbedingte Totalausfall von Zahlungen wird auch in Zukunft durch Präventionsmaßnahmen des Handels mit Unterstützung der Polizei weiter eingedämmt werden. Das seit Februar diesen Jahres vom EHI im Auftrag des Einzelhandels betriebene KUNO-Sperrsystem für Debitkarten wird den Einsatz gestohlener oder verlorener Karten nach Meldung bei der Polizei in einem Großteil der Handelsbetriebe verhindern.

Die Untersuchung wurde unterstützt von dem HDE, Hauptverband des Deutschen Einzelhandels, dem BTE, Bundesverband des Textil-Einzelhandels und dem DZB, Die Zentralregulierungsbank (ariston-Nord-West-Ring-Gruppe).

Andreas Voss, MBmedien GmbH