Verkaufsgerüchte haben die Aktien des Bewertungs-Portals Yelp in die Höhe schießen lassen. Der Kurs stieg am Donnerstag um 23 Prozent, nachdem das "Wall Street Journal" berichtet hatte, Yelp sehe sich nach einem Käufer um. Die Firma aus San Francisco arbeite mit Investmentbankern zusammen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Mit einem Marktwert von 2,9 Milliarden Dollar könne Yelp mehr als 3,5 Milliarden Dollar (umgerechnet 3,1 Milliarden Euro) einbringen. Ein Abschluss stehe aber nicht unmittelbar bevor und es sei gut möglich, dass sich das Unternehmen dagegen entscheide, berichtete die Zeitung.
Bei Yelp können Nutzer Restaurants und andere Geschäfte bewerten. Zuletzt verzeichnete die Website gut 140 Millionen aktive Nutzer. Mit den jüngsten Zahlen enttäuschte Yelp aber die Anleger. Im ersten Vierteljahr musste das Unternehmen einen Verlust von rund 1,3 Millionen Dollar verschmerzen. Die Quartalszahlen kamen schlecht an - die Aktie fiel nachbörslich um mehr als 15 Prozent.
Yelp ist seit März 2012 an der Börse gelistet. Allerdings hat sich das Management der Firma aus San Francisco einen entscheidenden Anteil der Stimmrechte gesichert und könnte einen Verkauf damit maßgeblich beeinflussen. In der Vergangenheit soll Yelp unter anderem ein Kaufangebot von Google ausgeschlagen haben.
Konkurrenten sind vor allem Betreiber von Reise-Websites wie TripAdvisor oder Priceline, die eigene Restaurant-Datenbanken aufgebaut oder zusammengekauft haben. Yelp kaufte in Deutschland den Konkurrenten Qype. Danach entbrannte ein Streit mit vielen Geschäften, weil positive Bewertungen aussortiert wurden. (dpa/tc)