Wie die "Wirtschaftswoche" am Donnerstag unter Berufung auf Finanz- und Politikkreise berichtete, werde "in Berlin offenbar ... ein Zusammenschluss der Commerzbank mit der französischen BNP Paribas" favorisiert. Details wie eine solche Fusion erreicht werden solle oder wer diese genau vorantreibt, nannte das Blatt nicht.
Der Bund hatte die Commerzbank in der heißen Phase der Finanzkrise gerettet und ist bis heute der größte Aktionär mit 15,6 Prozent. In hochrangigen Finanzkreisen gelte ein zeitnaher Ausstieg des Bundes bei der Commerzbank zunehmend als realistisch, schrieb die "Wirtschaftswoche" weiter.
Berater einer Investmentbank analysierten bereits unverbindlich, ob es einen Markt für die Staatsbeteiligung gebe. Die Verkaufsüberlegungen seien aber in einem frühen Stadium, erst im November könnte das Vorgehen mit dem Vorstand der Commerzbank diskutiert werden.
Erst am Vortag hatte die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eingeweihte Personen berichtet, dass die italienische HypoVereinsbank-Mutter Unicredit bei der Bundesregierung Interesse an der Commerzbank signalisiert habe. Demnach befindet sich aber auch dieses Vorhaben noch in einem frühen Stadium. Offizielle Bestätigungen zu allen genannten Überlegungen gab es nicht.
Die europäische Bankbranche steht wegen der niedrigen Zinsen, der Digitalisierung und hausgemachten Problemen seit Jahren unter Druck. Die Geldhäuser versuchen deshalb verzweifelt, Kosten zu reduzieren, vor allem durch Stellenabbau. Vor diesem Hintergrund wird schon lange über grenzüberschreitende Zusammenschlüsse großer Banken spekuliert, passiert ist bislang aber praktisch nichts. (dpa/rs)