Die Folgen von falschen Beschaffungsaktivitäten, fehlendem Fachwissen und Lieferketten, die dem Wettbewerb nicht standhalten, beziffert Aberdeen für Unternehmen mittlerer Größe mit 134 Milliarden Dollar jährlich. Als Ursachen haben die Berater eine ganze Reihe von Faktoren ausgemacht:
Forderung nach E-Sourcing und Supply-Management
Dazu gehört der ständige steigende Kostendruck. Er führt in den befragten US-amerikanischen Firmen der Automotive- und High-Tech-Branche beispielsweise dazu, dass etliche Kunden von ihren Lieferanten verlangen, IT-gestützte Sourcing- und Supply- Management-Verfahren mit entsprechender Kompetenz einzuführen und zu dokumentieren.
Auch regulatorische Vorschriften, wie etwa der Sarbanes Oxley Act, zwingen mittelgroße Unternehmen dazu, die Transparenz und Kontrolle von Firmenausgaben und Lieferketten zu verbessern.
Steigende Energie- und Rohstoffpreise haben nach Recherchen von Aberdeen im vergangenen Jahr Mehrkosten von 400 Milliarden Dollar im Unternehmensbereich verursacht. Die hohen Energiepreise zählen zudem zu den Inflationstreibern für andere Rohstoffe.
Verschärft wird die Situation noch durch den Druck, der von den expandierenden chinesischen und osteuropäischen Märkten ausgeht. Deshalb ist es umso wichtiger, Beschaffungsprozesse zeitgemäß und zukunftssicher zu gestalten.
Erfolgreiche Beschaffungsstrategie
Strategisches Sourcing ist laut Aberdeen für mittelgroße Firmen überlebensnotwendig geworden. Es bietet die besten Möglichkeiten, den genannten Herausforderungen zu begegnen. Die Hälfte der Befragten hat das mittlerweile bereits in Angriff genommen oder plant die Umsetzung innerhalb der kommenden zwölf Monate.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Beschaffungsstrategie sind standardisierte, Prozesse und entsprechende analytische Software. Sie schaffen die Grundlagen, um Aberdeen’s Handlungsempfehlungen umzusetzen.
Das bedeutet unter anderem, E-Sourcing-Standards unternehmensweit und nicht nur in Teilbereichen einzuführen und weiterzuentwickeln, aber auch die entsprechenden Experten und externen Berater hinzuzuziehen. Wichtig ist auch, die betroffenen Etats aufzustocken und Verantwortliche für die Ressourcen- und Richtlinienplanung zu bestimmen.
Aberdeen rät darüber hinaus, Tools zur Automatisierung des Sourcing-Managements einzusetzen. So sollen die Fehler vermieden werden, die beim Supply Chain Management gemacht wurden. Fehlende Automatisierung habe in diesem Bereich zu großen Verlusten geführt, sind die Berater überzeugt.
Für den Report "Strategic Sourcing in the Mid-Market Benchmark" befragte Aberdeen 133 Firmen mit einem Umsatz zwischen 50 und 999 Millionen Dollar.