Erst kürzlich hat Microsoft den Storage Server überarbeitet und die Version R2, die eine Integration der damit bestückten NAS-Geräte in ein Speichernetz erlaubt, präsentiert. Das kommt großen Firmen mit vielen Außenstellen zugute, die die Datenhaltung zentralisieren wollen. Dafür hat der Hersteller die Datenreplikation schneller gemacht und die Datenkompression verbessert. Ähnlich wie beim Wide Area File Systems (WAFS) werden nur Änderungen der Files übertragen. So sollen sich beim Transfer Engpässe im WAN vermeiden lassen.
Die derzeit stark aufkommenden WAFS-Systeme ersetzen den Windows-Server in den Außenstellen. Das neue Release des Storage Servers ist Microsofts Antwort darauf. Auch für die Verwaltung der NAS-Speicher haben sich die Redmonder bei R2 etwas einfallen lassen: Neue Web-basierende Werkzeuge erlauben die Überwachung der Geräte und der Speicherkapazitäten. Die Volume Shadow Copy Services (VSS) erzeugen auf Wunsch alle vier Stunden Kopien der geänderten Files, was die Recovery-Zeiten verringert. Über den File Resource Manager (FSRM) lassen sich Speicherplatz für ein Volume oder einen Folder dediziert zuordnen, Filter installieren, um die Ablage bestimmter Files zu verhindern sowie Berichte über verschiedene Vorgänge zu generieren.
Spagat zwischen SAN und NAS gemeistert
Das neue Microsoft-Produkt schafft zudem den Spagat zwischen NAS und SAN und agiert auch als Gateway ins Speichernetz. Da R2 iSCSI unterstützt, soll ein SAN Boot möglich sein. Auch Unix-Anwender kommen auf ihre Kosten und benötigen kein Samba mehr, um Windows CIFS mit NFS zusammenarbeiten zu lassen. Zusätzlich stellt R2 Collaboration-Tools bereit und unterstützt sowohl Distributed File System (DFS) als auch Active Directory Service.
Bislang sollen Produkte auf Basis von R2 von mehr als 50 Hard- und Software-Herstellern sowie Lösungsanbietern angekündigt sein, darunter von Brocade, Dell, Fujitsu-Siemens, Hewlett-Packard, IBM und Tacit. Microsoft gibt keine Hinweise darauf, ob das Produkt konform zu den SMI S-Richtlinien der Storage Networking Association (SNIA) ist. Auch werden die derzeit diskutierten Techniken Tiered Storage (mehrstufige Speicherumgebung) und Information Lifecycle Management (ILM) nicht erwähnt. Vielleicht plant der Hersteller, Funktionen dafür in einer neuen Version des Storage Servers – eventuell 2007 – einzubauen.
Das Unternehmen Crosswalk will indes NAS-Cluster bauen. Nachdem das Geschäft mit Software für das Storage Ressource Managment (SRM) kein Erfolg war, versucht es das Unternehmen jetzt mit Hardware. Das NAS-System iGrid soll richten, was mit dem Verkauf von SRM-Programmen nicht gelang: für Crosswalk Umsatz generieren. Nachdem Geschäftsidee A – Entwicklung und Verkauf von SRM-Software für kleine und mittelgroße Unternehmen – nicht zum gewünschten Erfolg führte und in 15 Monaten nur 15 bis 20 Kunden dafür gewonnen werden konnten, kündigte der CEO McDonnell jetzt Plan B an: ein Highend NAS-System.
Das iGrid besteht aus einem Cluster von Intel-basierenden Linux-Servern, an die Mittelklassespeicher verschiedener Hersteller angehängt sind und auf dem ein von Crosswalk entwickeltes verteiltes File-System läuft. Die NAS-Speicher werden über eine ein Gbit Ethernet-Leitung mit dem Rechner-Grid verbunden. Jeder Speicherknoten fasst bis zu 200 Terabyte (TB), soll sich aber unterbrechungsfrei erweitern lassen.
Anwendung wird vom Speicher getrennt
Auf der Homepage von Crosswalk findet sich noch kein Hinweis auf die neue Hardware, dafür eine Nachricht von Raju Bopardikar, Vice President of Architecture and Technology bei Crosswalk. Darin beschreibt er die Merkmale der zukünftigen Lösung, die "den physikalischen Speicher von der Anwendung trennt, um eine skalierbare und gemeinsam zu benutzende Infrastruktur zu schaffen". Leider finden sich keine technischen Informationen, wie das iGrid aufgebaut ist und arbeiten soll.
Der Verdacht liegt nahe, dass das System mit Lösungen von Firmen wie Polyserve, Isilon und Exanet vergleichbar ist. Zudem arbeitet auch Netapp an einem Speicher für High Performance Computing (HPC) und hat dazu Spinnaker übernommen, dessen verteiltes File-System mit der Netapp-Software verschmolzen werden soll.
Firmenchef McDonnell sieht der Konkurrenz allerdings gelassen entgegen, da "alle unsere Knoten gleichzeitig auf einen File zugreifen können, ohne den Datenverkehr durch ein einziges System zu schicken". Sein System übertreffe jedes andere in puncto I/O. Speicheranalyst Greg Schulz von Storage I/O gibt sich skeptisch: "Auf dem Papier skaliert das System gut. Aber ich glaube es erst, wenn ich es sehe."
Backup auf Festplatte
Data Domain entwickelt hingegen eine Lösung für den Backup auf Festplatte. Die DD400 Restorer benannte Speicherserie sei eine Capacity Optimized Storage-Lösung (COS). Optimiert wird dabei insbesondere der Platzbedarf der gespeicherten Informationen: Dank eines speziellen Verfahrens erreicht die Lösung eine bisher nie erreichte Datenkompression um den Faktor 20 bis 60.
Bei der Speicherung werden die Daten – im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Verfahren – nicht fragmentiert abgelegt, was sich positiv auf die Performance auswirkt. Die Platten sind mit Raid 6 organisiert, was mehr Sicherheit gibt, da zwei Festplatten ausfallen dürfen, ohne dass Informationen verloren gehen. Eine interne Konsistenzprüfung soll garantieren, dass die Informationen jederzeit für eine Wiederherstellung bereit stehen.
Bei der Datenreplizierung steht nicht nur die herkömmliche zwischen zwei Geräten zur Verfügung, sondern es besteht auch die Möglichkeit, von einem Original viele Kopien zu ziehen. So lassen sich die Daten von Außenstellen beispielsweise einmal intern und zusätzlich im zentralen Rechenzentrum replizieren. Die schon für die Kompression eingesetzte Technik nutzt Data Domain auch beim Replizieren: Anders als herkömmliche Programme, die Redundanzen auf Block Level-Ebene erkennen, werden hier Segmente von dynamischer Größe betrachtet.
Engpässe bei der Infrastruktur umgehen
Der Vorteil liegt darin, dass weniger Daten über langsame TCP/IP-Strecken transferiert werden müssen. Das Unternehmen beschäftigt viele ehemalige Netapp-Mitarbeiter und nutzt deren Know-how: Die DD400er-Serie kommuniziert mit den NAS-Filern direkt über das NDMP2-Protokoll, so dass Engpässe der Backup-Infrastruktur umgangen werden.
EMC löst indes seine in die Jahre gekommenen Arrays für kleine und mittlere Unternehmen mit den neuen Modellen AX150 und AX150i ab. Diese bieten gegenüber ihren Vorgängern AX100 und AX100i die doppelte Kapazität und sollen sich dank neuer Tools einfacher installieren lassen.
Bis zu sechs Terabyte Daten in einem Gerät
Beide Geräte belegen im Rack zwei Höheneinheiten und können bis zu zwölf Serial ATA-Platten mit 250 oder 500 Gigabyte (GB) aufnehmen. Im Maximalausbau fassen sie somit sechs TB an Daten (das Minimum liegt bei 750 GB). Die SATA II-Schnittstelle der neuen Modelle erreicht bis zu drei GB pro Sekunde Durchsatz, die Vorläufer waren mit 1,5 Gbps nur halb so schnell.
Quantum letztlich hat mit DLT-S4 die vierte Generation der DLT-S-Laufwerke vorgestellt, die mit dem jüngeren Format LTO konkurrieren. Laut Firmenangaben wartet das neue Laufwerk mit einer Kapazität von 1,6 TB auf, wenn die Daten komprimiert sind. Damit, so Quantum, passen doppelt so viele Informationen auf eine Kassette wie bei LTO 3 und dreimal so viel wie bei den hauseigenen SDLT 600. Die Speicherkosten betragen laut Quantum nur mehr sechs Cents pro GB.
Das neue Laufwerk soll in gestaffelten Speicherumgebungen eingesetzt werden, wo das Backup zunächst auf Festplatten gezogen und dann auf das DLT S4-Archiv abgelegt wird. Der Preis für das Laufwerk beträgt rund 4.500 Dollar, die Cartridge mit einem Fassungsvermögen von 800 GB (unkomprimiert) schlägt mit 100 Dollar zu Buche. Quantum liefert das Bandlaufwerk mit den Datensicherungswerkzeugen DLT Sage aus, die unter anderem ein WORM-Programm enthalten, mit dem Daten unveränderbar abgespeichert werden können. Für den Fall, dass die Bandkassetten abhanden kommen, sorgt die Tape Security-Funktion dafür, dass Fremde nicht auf den gespeicherten Datenbestand zugreifen können.
Der Hersteller bietet das Laufwerk darüber hinaus auch für die hauseigene Bandbibliothek PX720 an. In einem Gehäuse läßt sich laut dem Anbieter ein Petabyte an Daten unterbringen. Dabei können bis zu fünf Geräte über schnelle Crosslink-Mechanismen gekoppelt werden. Im nächsten Quartal soll das neue Laufwerk auch für das Mittelklasse-Archiv PX500 und den SuperLoader 3 verfügbar sein.