Während die großen Business-Intelligence-Hersteller im vergangenen Jahr erste Pläne für die Integration der aufgekauften Produkte bekanntgaben, haben vor allem Nischenanbieter, Open-Source-Alternativen und webbasierte Applikationen Boden gut gemacht. Viele Unternehmen suchen nach günstigeren und flexibleren Produkten und werden oft bei Software-as-a-Service oder kommerzieller Open Source fündig. Andere beschränken ihre BI-Strategie auch nur auf einen Teilbereich ihres Geschäfts und suchen sich dafür eine passende Branchenlösung, die gleichzeitig eine schnelle und einfache Integration verspricht. Noch in den Kinderschuhen steckte 2008 dagegen das On-Demand-Data-Warehousing.
Im vergangenen Jahr haben sich die großen BI-Hersteller ein wenig in die Karten schauen lassen, wie sie die übernommenen Produkte in ihr Angebot integrieren wollen. SAP gab im März einen Ausblick auf seine Pläne für Business Objects, Oracle zog im Juli mit seiner Roadmap für Hyperion nach. IBM will seine Information-on-Demand-Strategie weiter ausbauen, die auf der Technologie von Cognos aufbaut. Viele Fragen sind bei diesen drei Anbietern noch offen geblieben, so dass 2009 mit weiteren Ankündigungen zu rechnen ist. Eine Überraschung war dagegen, dass die Marktanalysten von Gartner im Februar ausgerechnet Microsoft zum Top-BI-Hersteller kürten.
Die wichtigste Herausforderung im Jahr 2008 war nicht länger die Compliance, sondern das Risikomanagement. Viele Firmen hab ihre IT-Strategien schon darauf ausgerichtet, Risiken zu erkennen und zu reagieren, doch Nachzügler gibt es noch reichlich. Auch Datenqualität und in diesem Zusammenhang auch Datenintegration sind Themen, die an Bedeutung gewonnen haben. Unternehmen haben erkannt, dass korrekte, relevante Daten ebenso bedeutend sind, wie die Anbindung und Bereitstellung. Auch die Idee, dass BI-Tools für jedermann im Unternehmen hilfreich sind, hat 2008 ihren Ursprung. Die Hersteller setzen alles daran, Business Intelligence noch benutzerfreundlicher zu machen, damit auch Nicht-Experten damit arbeiten können. In dieser Richtung dürfte sich im Jahr 2009 einiges bewegen.