"Die Gespräche laufen sehr gut", sagte Ford-Verwaltungsratschef Bill Ford in der Nacht zum Mittwoch in Redford Township nahe Detroit. Schon seit einigen Monaten sprechen die Konzerne über eine Kooperation zum gemeinsamen Bau von kleinen Nutzfahrzeugen, aber auch darüber hinaus. Angesichts der von VW-Chef Herbert Diess angedeuteten Möglichkeit, VW-Modelle auch in US-Werken von Ford zu fertigen, sagte Ford, so weit seien die Gespräche noch nicht gekommen.
Ford-Vorstandschef Jim Hackett wollte bei der Veranstaltung an dem Entwicklungsstandort nicht sagen, ob es derzeit freie Kapazitäten für die Fertigung von VW-Wagen gebe. Der Konzern handhabe die Auslastung der Produktion straff. "Ich bin wirklich stolz darauf, wo wir und unsere Auslastung derzeit sind." Eine Ford-Sprecherin sagte, es sei zu früh, um weitere Details zu den Gesprächen zwischen VW und Ford mitzuteilen.
Diess hatte am Dienstag in Washington nach Gesprächen mit Regierungsvertretern und US-Präsident Donald Trump Hoffnung auf den Bau eines neues Werkes in den USA gemacht. Zudem gebe es die Möglichkeit, VW- und Audi-Modelle in Ford-Werken in den Staaten zu bauen. "Der Präsident hat einen Punkt, wenn er uns überzeugen will, mehr zu investieren und wir sind bereit, mehr zu investieren", sagte Diess.
"Ich glaube, es geht um viel, es stehen viele Arbeitsplätze in Frage, wenn der Präsident wirklich 25-prozentige Zölle verhängen würde", sagte er. Trump droht seit langer Zeit mit Strafzöllen auf importierte deutsche Autos, wenn sich das Ungleichgewicht im Handel zwischen den USA und Deutschland nicht verbessern sollte.
Wie auch US-Branchenprimus General Motors will die Nummer zwei Ford sich mit Milliardeneinsparungen für die Zukunft fit machen. Bis 2022 sollen insgesamt mehr als 25 Milliarden Dollar an Kosten wegfallen. Laut Medienberichten und Finanzexperten könnten dafür Tausende Jobs auf der Kippe stehen. Im späteren Verlauf dieser Woche will Ford erste Angaben zu möglichen Stellenstreichungen machen.
Volkswagen hat mit der Kernmarke in diesem Jahr in den USA in den ersten elf Monaten 322.000 Autos verkauft, vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Werk in Chattanooga in Tennessee produziert VW den SUV Atlas und den Passat, weitere Modelle werden importiert. Die Auslastung des US-Werkes galt bisher als eher niedrig. (dpa/rs)