Wissenschaftler des ifo-Instituts taxierten die Mehreinnahmen auf 0,7 bis 0,9 Milliarden Euro jährlich, berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eine Studie im Auftrag des Finanzministeriums.
Die Finanzminister der großen Industrie- und Handelsstaaten (G20) hatten am Samstag, den 10. Juli 2021, eine globale Steuerreform beschlossen. Die Reform mit einer Mindeststeuer von 15 Prozent und einer neuen Verteilung der Besteuerungsrechte unter den Staaten soll 2023 in Kraft treten.
International tätige Unternehmen sollen künftig nicht nur in ihrem Heimatland Steuern zahlen, sondern auch da, wo sie gute Geschäfte machen. Der Studie zufolge müssen auf dem deutschen Markt tätige ausländische Unternehmen dann jährlich 0,9 bis 1,2 Milliarden Euro mehr Steuern in Deutschland abführen. Auf der anderen Seite entgingen dem Fiskus rund 0,2 Milliarden an Steuern deutscher Unternehmen, die einen Teil ihres Gewinns dann im Ausland versteuern müssten.
Betroffen seien nach den bisherigen Plänen acht deutsche Unternehmen: Der Elektronikhändler Ceconomy, die Deutsche Telekom, Henkel, RWE, Bayer, SAP, Adidas und die Deutsche Post. Das könne sich allerdings noch ändern, wenn Detailfragen zur Besteuerung geklärt seien.
Nach EU-Angaben könnte Deutschland zudem durch die geplante 15-prozentige Mindeststeuer 5,7 Milliarden Euro zusätzlich einnehmen. (dpa/rs/rw)