Wer für den Desktop oder Laptop eine Sicherheitslösung sucht, ist mit einer Vielzahl von Produkten verschiedener Anbieter konfrontiert. Nicht jede Security-Software erfüllt die in sie gesetzten Erwartungen bei der Erkennung von Malware, der Abwehr von Zero-Day-Attacken und der Desinfektion befallener Systeme. Auch eine anwenderfreundliche Bedienung ist keineswegs selbstverständlich.
17 von 22 kommen durch
Zu diesen Ergebnissen kommt die AV-Test GmbH aus Magdeburg. Das Testlabor überprüfte im ersten Quartal 22 Antiviren-Programme unter Windows 7 in der 32-Bit-Version und ohne Service Pack 1. 17 Antiviren-Lösungen schafften eine Zertifizierung, fünf Sicherheitsprodukte fielen dagegen durch. Im Rahmen der Tests untersuchte das Labor die Bereiche Schutz, Reparatur und Benutzbarkeit. Für jeden Bereich werden maximal sechs Punkte vergeben, was eine Gesamtpunktzahl von 18 ergibt. Für eine Zertifizierung genügen elf Punkte.
Testsieger mit Schwächen
Testsieger waren die Lösungen von Bitdefender (Internet Security Suite 2011) und F-Secure (Internet Security 2011) mit jeweils 15,5 Punkten, gefolgt von Symantec (Norton Internet Security 2011) mit 15 Punkten. Hinter dem Spitzentrio platzieren sich die Produkte von Kaspersky, Panda und G Data mit je 14 Punkten. Auffallend ist, dass die Spitzenprodukte nicht in allen Bereichen gleich gut abschneiden.
So etwa erhält Bitdefender beim Schutz gegen Malware mit einer 6,0 die Höchstnote. Alle anderen genannten Security-Lösungen erreichten nur Noten zwischen 5,0 und 5.5. Dagegen vergaben die Tester bei Bitdefender für die Reinigung und Reparatur von mit Malware identifizierten Computern nur vier von sechs möglichen Punkten. Im letztgenannten Bereich überzeugte die Tester mit fünf Punkten insbesondere das Symantec-Produkt.
Eine gleich hohe Note erhielten hier nur noch die "Internet Security Complete 7.0" von Webroot und Sunbelts "Vipre Antivirus Premium 4.0". F-Secure, Kaspersky und Panda mit je 4,5 Punkten sowie G-Data mit 4,0 konnten hier nicht mithalten.
Zum vierten Mal in Folge: McAfee fällt durch
Zu den Sitzenbleibern, bei denen es nicht für ein Zertifizierung reichte, gehören die Sicherheits-Produkte von CA (Internet Security Suite 2011), Comodo (Internet Security Premium 5.0 and 5.3), McAfee (Total Protection 2011), Norman (Security Suite Pro 8.0) und PC-Tools (Internet Security 2011). PC-Tools gehört inzwischen zu Symantec.
Am schlechtesten schnitten die Lösungen von McAfee und von Norman ab, die die Tester in allen Bereichen unterdurchschnittlich bewerteten. Sie erhielten jeweils nur 8,5 von 18 möglichen Punkten. Die Lösung von McAfee ist dabei ein "Wiederholungstäter", denn sie war schon 2010 bei drei Tests unter Windows 7, Vista und XP jedes Mal durchgefallen.
Knapp geschafft haben die Zertifizierung dagegen noch die Lösungen von Avira (Premium Security Suite 10.0), Microsoft (Security Essentials 2.0) und Microworld (eScan Internet Security Suite 11.0), die jeweils 11,5 Punkte erreichten. Ebenfalls 11,5 Punkte erzielte das frei verfügbare Avast-Programm "Free AntiVirus 5.0 und 6.0".
Die detaillierten Testberichte für alle 22 Sicherheitslösungen stehen auf der Website von AV-Test als PDF-Downloads zur Verfügung.