Laut IKK sollen in die neue Holding die Gesellschaften und Rechenzentren der Beteiligten einfließen. So entstehe der größte Anbieter von kompletten IT-Lösungen für die gesetzlichen Krankenkassenversicherungen (GKV). Allein in den beteiligten Krankenkassen würden 45.000 vom gemeinsamen Dienstleister mit software und Services versorgt.
"Mit der Kooperation beweisen die Kassen, dass die gewünschte kassenartenübergreifende Zusammenarbeit zur Verbesserung von Wirtschaftlichkeit auch ohne gesetzliche Zwangsmaßnahmen möglich ist", sagt Wolfgang Schmeinck, Vorstandsvorsitzender des BKK Bundesverbandes. Im angestrebten Endausbau werde der so entstandene Konzern mit einem Umsatz von mehr als 200 Millionen Euro pro Jahr und mehr als 1.000 Mitarbeitern zu den größten deutschen Dienstleistern im IT-Markt zählen.
Zu den Kunden der IT-Holding werden rund 220 Krankenkassen mit 26 Millionen Versicherten und einem Marktanteil von rund 40 Prozent in der GKV zählen, so die IKK. Die Holding steht auch anderen Kassen offen. Die Gründung ist bis zum 30. Juni 2007 geplant.
Von dem Zusammenschluss erwarten sich die beteiligten Kassen und Verbände einen deutlichen Effizienzgewinn. Der Grund: Bestehende Strukturen werden optimiert und dadurch können Ressourcen für die Herausforderungen bei der Einführung neuer IT-Lösungen eingesetzt werden. Dazu wird in einem ersten Schritt auch die Umsetzung der neuen elektronischen Gesundheitskarte gehören. Außerdem sollen in der Holding Software-Entwicklung, Rechenzentrumsbetrieb, Netz-Management und weitere IT-nahe Dienstleistungen aus einer Hand angeboten werden.
Barmer und AOK
Auch andere Kassen haben bereits ihre IT zusammengelegt. Im April wurde die Arbeitsgemeinschaft "gkv Informatik" von sieben AOK-Landesgesellschaften und der Barmer gegründet. Sie stellt für die Kassen die komplette IT-Infrastruktur und standardisierte Software-Lösungen und betreibt ein gemeinsames Rechenzentrum mit Sitz in Wuppertal. Die acht Krankenkassen vereinigen rund 23 Prozent aller gesetzlich Versicherten auf sich.