Das Tablet mit dem sieben Zoll großen berührungsempfindlichen Bildschirm wird bereits seit einigen Monaten in den USA verkauft, seit dem 14. Juni ist es nun offiziell in deutscher Sprache in Deutschland erhältlich.
Ähnlich wie bei Apple teilt sich das Angebot in drei Preisklassen, die sich aber nur durch den internen Speicher unterscheiden: Zur Wahl steht ein Modell mit 16 GByte Speicher (UVP: 499 Euro), 32 GByte Speicher (UVP: 599 Euro) und 64 GByte Speicher (UVP: 699 Euro).
Das Tablet greift per WiFi nach 802.11 a/b/g/n auf das Internet zu, alternativ kann es andere Smartphones per Bluetooth als Modem nutzen. An Vorder- und Rückseite ist jeweils eine Kamera angebracht, die Video-Chats zwischen den verschiedenen Tablets ermöglicht.
Eins der Highlights ist aber definitiv der HTML5-fähige Browser. Anders als bei Apple sperrt sich RIM nicht gegen den Einsatz der Flash-Technologie, sondern hat aktiv mit Adobe zusammengearbeitet. Das Ergebnis ist, dass Flash-basierte Inhalte auf dem Tablet überraschend gut wiedergegeben werden, von einfachen Videos bis hin zu komplexen Angeboten wie etwa der ZDF-Mediathek.
Nachteil: Dem Tablet fehlt ein eigenständiger E-Mail-Client. Besitzer eines Blackberry Smartphones mit OS5 können aber eine Blackberry Bridge genannte Technik nutzen, um mit dem Tablet auf E-Mails, Kontakte, Kalender, Notizen und Blackberry Messenger des Smartphones zuzugreifen. Praktisch: Der Bridge-Browser nutzt das Smartphone als Proxy-Server, so dass man darüber auch auf Intranet-Inhalte zugreifen kann. RIM hatte bereits angekündigt, dass "im Sommer 2011" ein Update erfolgen soll, welches das Playbook in einen vollwertigen Blackberry verwandelt.
Produktsteckbrief |
Blackberry Playbook |
Größe (mm) |
194 x 130 x 10 |
Gewicht (g) |
425 |
Display |
7 Zoll Bildschirmdiagonale |
Speicher |
16, 32 oder 64 GByte Flash, 1024 MByte SDRAM |
Multimedia-Features |
Kamera (5 Megapixel Rückseite, 3 Megapixel Front), Mediaplayer, Podcast-Client, Browser mit Flash-Unterstützung |
Schnittstellen |
Bluetooth 2.1 + EDR, Micro-USB, HDMI |
Netze |
Nicht verfügbar |
WiFi |
2,4 GHz: 802.11 b/g/n |
Weitere Features |
Touchscreen, Blackberry Bridge |
Akku-Kapazität |
5300 mAh |
Preis (ohne Vertrag) |
Ab 499 Euro |
Anbieter |
Amazon, Bechtle |
Plus |
Sehr guter Touchscreen, Flash-Support im Browser, Blackberry Bridge, gute Laufzeit |
Im Playbook nutzt RIM erstmals das QNX-Betriebssystem, dieses soll langfristig das bisherige Blackberry OS ablösen. QNX gilt als besonders robust und sicher, es wird beispielsweise aktuell in Kraftwerken und dem Automotive-Bereich eingesetzt. Das gute Nutzerinterface des Playbooks ist auf Basis von Adobe Flash entwickelt.
QNX, Multitasking, Office und Verwaltung
Das Gerät beherrscht ein "echtes" Multitasking, aktuelle Anwendungen lassen sich minimieren und wieder hervorholen. Das ist beispielsweise praktisch, wenn man Text zwischen verschiedenen Apps kopieren will.
Teil des Playbooks ist ein komplettes Office-Paket, mit dem sich die meisten Formate öffnen und bearbeiten lassen - PDF-Dokumente lassen sich allerdings nur lesen.
Vorerst müssen sich Nutzer mit einem E-Mail-Zugriff per Blackberry-Bridge begnügen. Langfristig will RIM das Tablet aber in einen vollwertigen Blackberry verwandeln, komplett mit der Möglichkeit, das Gerät aus der Ferne zu verwalten. Dazu wird es zunächst einen separaten, aber kostenlosen Verwaltungsserver namens PlayBook Administration Service geben, später werden die Funktionen in den Nachfolger von BES und BES Express integriert.
Ein weiterer Nachteil ist, das sich das App-Verzeichnis App World aktuell nur langsam füllt. Es bleibt allerdings zu hoffen, dass RIM schnell die versprochene Unterstützung für Android-Applikationen nachreicht - das würde dem Gerät mit einem Schlag eine Vielzahl von Applikationen bescheren.