Wer einen Blackberry-Server betreibt, der dürfte kürzlich eine etwas, nun ja, ungewöhnliche E-Mail des Herstellers erhalten haben. Der neue CEO John S. Chen (der den im November 2013 zurückgetretenen Thorsten Heins ablöst) wendet sich in einem offenen Brief an alle Nutzer und Kunden, die eine Server-Lizenz von Blackberry geladen haben - und sei es nur zum Test.
"Die Ankündigung, dass BlackBerry zum Verkauf steht, ist vom Tisch. Wir sind weiterhin da und werden es auch bleiben" heißt es in dem Schreiben gleich zu Beginn. Damit will der neue CEO den zahlreichen Übernahmegerüchten entgegentreten, die zuletzt die Runde gemacht haben. Unter anderem wurde spekuliert, ob das kanadische Unternehmen etwa an das Social Network Facebook oder den PC-Hersteller Lenovo geht. Diesen Gerüchten tritt Chen im Brief energisch entgegen: "Die Meldungen über ein Ende von BlackBerry sind schlicht und einfach aus der Luft gegriffen."
Zukunft im Multi-Device-Management
Die Zukunft sieht der neue CEO in den Unternehmen. Nach mehreren Schwenks hin in den Consumer-Markt (was Blackberry unter anderem einen eigenen Musikverkaufsdienst einbrachte) soll es künftig um das Verwalten mobiler Systeme und den Trend Bring your own Device gehen. Chen geht Mitbewerber in dem Schreiben direkt an: "Unsere Wettbewerber suggerieren gern, dass BES lediglich BlackBerry Geräte verwaltet und dass wir teurer als andere MDMs seien. Das ist falsch." Tatsächlich unterstützt der Blackberry Enterprise Server, kurz BES, seit seiner Neuauflage Anfang 2013 auch Google Android und Apple iOS.
Schwerpunkt: Sicherheit bei BYOD
Blackberry hat sich seit langem das Thema Sicherheit auf die Fahnen geschrieben - kein Wunder, dass auch der offene Brief in diese Kerbe schlägt: "Wie bereits betont, sind wir weit mehr als ein Gerätehersteller. Deshalb unterstützt BES10 plattformübergreifendes MDM, verwaltet mobile Applikationen und ermöglicht Sicherheit auf höchstem Niveau." Anders als etwa Apple mit seinen Jailbreaks oder Android mit der immer wieder gefundenen Malware im App-Store blieb das Blackberry-System bislang relativ unverschont.
Es bleibt abzuwarten, ob der Brief die Sorgen der Kunden und die Gerüchte um Blackberry begraben kann.
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