Der Sicherheitsanbieter Trend Micro hat eine neue Studie zur Sicherheit mobiler Betriebssysteme erstellt. Am sichersten sind demnach Smartphones mit Blackberry-Betriebssystem, auf Platz zwei landet Apples Betriebssystem iOS. Platz drei geht an das relativ junge Windows Phone 7 von Microsoft. Googles Android-Betriebssystem landet im Vergleich der vier untersuchten Plattformen auf dem letzten Platz.
Das Blackberry-Betriebssystem erreicht im Test der Experten mit 2,89 Punkten den höchsten Wert. Die Studienautoren bewerteten einzeln eine Reihe von Sicherheitskriterien und errechneten daraus einen Durchschnittswert. Das Betriebssystem von RIM gilt vor allem in Kombination mit der Server-Lösung BES (Blackberry Enterprisse Server) als sicher. Allerdings, so die Studie, gehen viele Funktionen verloren, wenn der Nutzer ein eigenes Gerät in die Firma einbringt. Dieses ist meist mit dem BIS (Blackberry Internet Service) gekoppelt, einer abgespeckten Variante des Blackberry-Servers. Dadurch hat der Nutzer deutlich mehr Rechte auf seinem Smartphone.
Lob für Sandbox-Architektur von iOS
Apple iOS, das auf iPod Touch, iPhone und iPad zum Einsatz kommt, erreicht in der Studie 1,7 Punkte, deutlich weniger als der Blackberry. Dafür loben die Prüfer von Trend Micro die Sandbox-Architektur, die jede Applikation von der anderen abschottet. Zudem könne man keine Daten auf externen Speicherkarten stehlen - weil iOS so etwas gar nicht anbietet.
Windows Phone 7, das jüngste moderne Smartphone-OS, landet mit 1,61 Punkten auf Platz 3. Microsoft hat offensichtlich aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und viele Verbesserungen im aktuellen Betriebssystem vorgenommen. Die Experten loben den Einsatz von verschiedenen Privilegien für Apps und Betriebssystem, sowie die Verwendung der Sandbox.
Obwohl Android mittlerweile den größten Marktanteil bei Smartphones hat, schneidet es in der Trend-Micro-Studie am schlechtesten ab. Die Punktezahl von nur 1,37 liegt unter anderem an der verkorksten Update-Strategie. Während das Google-Betriebssystem offiziell inzwischen die Version 4.0 erreicht hat, verwenden die meisten Smartphones noch Android in Version 2.x, die Update-Politik von Google und den Herstellern ist offensichtlich enorm langsam. Damit werden den Nutzern nicht nur neue Funktionen, sondern auch Softwareflicken für Sicherheitslücken vorenthalten. Auf der Plus-Seite kann Android aber sein Rechtemanagement verbuchen - selbst ein Netzwerkzugriff ist für Apps nicht möglich, wenn der Nutzer dies verbietet.
Android-Käufer verärgert über Update-Politik
Dass Google mit seinem Betriebssystem auf dem letzten Platz landet, ist leider nicht überraschend. Viele Android-Käufer ärgern sich aktuell über die Update-Politik der Hersteller. Neue Versionen der Betriebssysteme kommen, wenn überhaupt, nur mit enormer Verzögerung auf die Smartphones, hier hat Apple eindeutig die Nase vorne.
Das gute Abschneiden im Test spricht für die Stärken des Blackberry-Systems. Allerdings darf man hier nicht außen vor lassen, dass sich immer weniger Nutzer gezielt für ein Smartphone der Kanadier entscheiden. Beim Thema Bring your own Device haben Apple und Android die Nase vorne.
Firmen können hier aber gezielt eingreifen, etwa indem sie den Kauf von Geräten gezielt fördern, die von der IT als sicher eingestuft wurden und die mit vorhandenen Systemen verwaltet werden können.
Die komplette Studie lässt sich hier als PDF herunterladen.