Hohe Skalierbarkeit und Flexibilität - das sind nach Ansicht der Analysten wichtige Vorteile, die der Umstieg auf Blade Computing für Unternehmen mit sich bringt. Außerdem werden Rechenzentren durch diese Art des Rechneraufbaus kompakter. Auch wer seine IT-Kosten senken will, kann profitieren. Denn beim Blade Computing ist der Energiebedarf zum Betrieb und Kühlung der Rechner geringer als bei klassischen Computer-Architekturen. So können Unternehmen durch den Umstieg gleichzeitig einen Schritt Richtung "Green IT" machen.
Firmen müssen immer schneller flexibel auf Anforderungen in ihren Märkten reagieren. Unerlässlich dafür ist, dass die Informationstechnologien zu jeder Zeit voll verfügbar sind. Die Energiekosten sind in der letzten Zeit stark angestiegen und könnten sich weiter erhöhen. Außerdem zwingt die öffentliche Diskussion über den Klimawandel Firmen, sich immer stärker auch "grünen Themen" wie Energiesparen zu widmen. Außerdem wollen Unternehmen ihre IT-Kosten stärker kontrollieren. All dies sind laut Quocirca Faktoren, die einen neuen Ansatz in der Informationstechnologie notwendig machen. Nach Ansicht der Marktforscher können mit Blade Computing viele dieser Herausforderungen gemeistert werden.
Beim Blade Computing werden spezielle Einzelsysteme als Komponenten in einem übergreifenden Gehäuse - meist als Chassis oder Enclosure bezeichnet - untergebracht. Durch die Komponentenbauweise entsteht eine flexible Plattform, die den Software-Anforderungen eines Unternehmens ohne großen Aufwand angepasst werden kann. Das Chassis muss dem Bericht zufolge speziell auf die Anforderungen eines Blade-Systems zugeschnitten werden. Als Standard die häufig verwendeten 19-Zoll-Racks einzusetzen ist demnach nicht sinnvoll. Wichtig ist neben einem hohen Grad an Virtualisierung die Möglichkeit, einzelne Komponenten im laufenden Betrieb auszutauschen.
Die Komplexität von Blade Computing-Systemen bezeichnet Quocirca als sehr hoch. Entscheidend sei es, den Anwender weitgehend vor dieser Komplexität zu verschonen. Möglich wird das durch den Einsatz von Software, mit der sich das gesamte System kontrollieren und überwachen lässt.
Auf einen Schlag auf Blade Computing umzusteigen ist in den Augen der Autoren nicht empfehlenswert. Dies könne leicht zum Scheitern des Vorhabens führen. Stattdessen schlägt Quocirca vor, Blades im Rahmen einzelner Konsolidierungs- oder Rationalisierungs-Projekte einzuführen. Das führe schnell zu einer funktionierenden Infrastruktur. So versuchen laut Quocirca viele Unternehmen, ihre IT zu zentralisieren, um sie so zum Beispiel leichter kontrollierbar und sicherer zu machen oder den Zugriff auf Daten zu erleichtern. Im Rahmen derartiger Projekte kann Blade Computing ein Mittel sein, um die Ausgaben für Gebäudemieten, Strom und Kühlung möglichst weit zu senken.
Als Beispiel nennt der Bericht ein Projekt der britischen Versicherung Admiral Insurance. Die Zahl der Server im Rechenzentrum des Unternehmens nahm rapide zu. Außer dem knapper werdenden Platz entwickelte sich die Energieversorgung des Gebäudes zu einem großen Problem. Besonders die für die große Zahl an Rechnern notwendige Kühlung fraß immer mehr Energie auf - vor allem in Zeiten steigender Strompreise ein ernsthaftes Problem für den Versicherer. Gemeinsam mit einem Firmen-Konsortium erarbeitete die IT-Abteilung von Admiral Insurance ein Konzept für einen Umbau des Rechenzentrums.
Zahl der Server gesenkt
Die neue IT-Architektur basiert nun auf zwei Blade-Centern. Die Zahl der Server konnte von 60 auf 18 gesenkt werden. Mittels Virtualisierung wurde die Möglichkeit geschaffen, einige Server in Partitionen aufzuteilen. In das neue System lassen sich neue Funktionen viel leichter integrieren als zuvor. Neuerungen, deren Eingliederung bisher bis zu drei Wochen gedauert haben, können dem Bericht zufolge nun innerhalb einer halben Stunde umgesetzt werden. Außerdem konnte die Versicherung Energieeinsparungen erzielen.
Die Marktforscher von Quocirca haben den Report "Moving to a Blade World - How Blade Computing improves your business" im Auftrag von IBM und Intel erstellt. Die Untersuchung basiert auf den Daten früherer Untersuchungen. Eingeflossen sind auch Ergebnisse aus Gesprächen mit CIOs, Managern von Rechenzentren und technischen Angestellten von Firmen auf der ganzen Welt, die die Analysten nach eigenen Angaben laufend führen.