IT im neuen Gewand

Bonita will mit SAP wachsen

06.12.2007 von Riem Sarsam
Die Bonita GmbH & Co KG setzt mit der Anwendung SAP Point-of-Sale (SAP POS) erstmalig eine durchgängige Kassenlösung ein. Auf Basis von SAP ERP und der Branchenlösung SAP for Retail entsteht ein zentrales Warenwirtschaftssystem, auf dessen Grundlage Bonita in den nächsten 5 Jahren von derzeit mehr als 700 auf 1.500 Filialen in Europa wachsen will.
Der Bekleidungsspezialist Bonita.
Foto: Bonita

Die Integration und Steuerung der Lieferkette stellte den Bekleidungsspezialisten bislang vor große logistische Herausforderungen: Durch saisonale Modetrends und zunehmende Expansion ins Ausland wurden die Planungen immer komplexer. Bonita vereinheitlicht nun mit SAP for Retail zugeschnitten auf den Bekleidungshandel sowie der Logistikanwendung SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM) seine europaweite Lagerverwaltung. Damit erhält das Unternehmen eine durchgängige Sicht auf seine Warenströme.

Basierend auf SAP-NetWeaver wird künftig auch die Lieferkette integriert. So soll ein durchgängiges Warenwirtschaftssystem entstehen, in das auch das Lagermanagement eingebunden ist. Dank des Einsatzes von RFID lassen sich die Waren in Zukunft besser verteilen und sind sowohl im Lager als auch auf den Verkaufsflächen besser verfügbar. Kunden müssen also nicht mehr fürchten, dass ihr Wunschprodukt in der Filiale über Tage nicht vorrätig ist, und die Filialen können ihre Warenhaltung besser an der aktuellen Nachfrage ausrichten.

Für ein tatsächlich durchgängiges Warenwirtschaftssystem schließt Bonita auch den Point-of-Sale in die Abläufe ein. Mit SAP POS Data Management lädt das Unternehmen die Daten der Kassenvorgänge direkt in die Analyse-Funktionen von SAP Business Intelligence (SAP BI), um sie anschließend auszuwerten. Damit sammelt der Modehändler Informationen zum Kundenverhalten. Eine Warenkorbanalyse beispielsweise gibt Auskunft darüber, welche Kollektionsteile gerne zusammen gekauft werden.

Bonita hat im Herbst 2007 mit dem Projekt begonnen, die Prozesse europaweit zu standardisieren. In einem ersten Schritt wechselt das Unternehmen auf die neueste SAP ERP-Version und implementiert die SAP-Lösung für den Bekleidungshandel. Im zweiten Schritt folgt nun die Schaffung einer zentralen Informationsplattform sowie der Roll-out der Kassenlösung. Bis 2010 sollen alle SAP-Anwendungen in mindestens acht europäischen Ländern zur Verfügung stehen und die entsprechenden Altsysteme komplett abgelöst haben.

"Wir sind ein auf Wachstum ausgerichtetes Unternehmen und brauchen vollständige betriebswirtschaftliche Transparenz, um unser Ziel von mehr als 150 Filialeröffnungen pro Jahr zu verwirklichen. Mit unseren selbst entwickelten Anwendungen war das nicht mehr zu schaffen - sie haben das Ende ihres Entwicklungszyklus erreicht", erklärt Jürgen Pasierbsky, Geschäftsführer von Bonita. "Als mittelständisches Unternehmen stehen wir vor den gleichen Herausforderungen wie Großkonzerne, müssen jedoch schneller und näher am Kunden sein."

Pasierbsky will beispielsweise in Zukunft Werbe- und Rabattaktionen kurzfristig planen und in den Filialen umsetzen können oder Maßnahmen zur Bestandsharmonisierung und Kundenbindung schneller und situationsbezogen durchführen. Über die Anwendung SAP Merchandise and Assortment Planning (SAP MAP) stehen Planungsfunktionen zur Verfügung, die eine bedarfs- und zeitgerechte Waren- und Sortimentsgestaltung ermöglichen. Damit ist Bonita in der Lage, den Lebenszyklus der Ware zu überwachen und gleichzeitig neue Serviceangebote für die Filialen zu entwickeln. Da die POS-Anwendung verschiedene Sprachen und Währungen unterstützt, kann Bonita das Auslandsgeschäft weiter ausbauen.

Bonita GmbH & Co. KG

ERP

Branche

Handel

Zeitrahmen

2007 bis 2010

Produkte

u.a. SAP ERP, "SAP for Retail",
Netweaver BI, POS Data Management

Dienstleister

Umfang

bislang 700 Fililalen

Internet

www.bonita.eu