Arbeitsplatz der Zukunft

Bosch bricht ins vernetzte Arbeiten auf

19.11.2015 von Rolf Röwekamp
800 Millionen Euro investiert Bosch in das Projekt "Next Generation Workplace". CIO Elmar Pritsch berichtet, wie sich die Zusammenarbeit der Mitarbeiter im Konzern verändert.
  • Die technische Basis für den Arbeitsplatz der Zukunft liefert Microsoft mit Office 2013, Outlook, Skype für Business sowie OneNote und Sharepoint
  • Bosch befragte mit dem Fraunhofer Institut 400 Mitarbeiter, wie sie sich den Arbeitsplatz der Zukunft vorstellen. Ergebnis: Mobilität, Flexibilität und Geschwindigkeit
  • Neben Technologie und Rollout bildet Change die dritte Säule im Projekt. Insgesamt unterstützen über 1000 Mitarbeiter den globalen Rollout
  • Bis Ende 2015 sollen 100.000 Arbeitsplätze ausgerollt sein, bis zum Projektabschluss Ende 2016 schließlich 240.000 Arbeitsplätze
Nicht nur die technische Ausrüstung am Arbeitsplatz, auch die Gestaltung des Arbeitsumfeldes wurde angepasst. Das reichte von der technischen Ausrüstung über offen gestalteten Arbeitsumgebungen bis hin zum übergreifenden Projekt "Inspiring Working Conditions"
Foto: Bosch

Der Wunsch kam auch von unten, nicht nur top down, heißt es bei Bosch. Mitarbeiter hätten nach neuen Arbeitsformen gefragt, die ihnen das Zusammenarbeiten erleichtern könnten. Technologien standen dabei zunächst nicht im Vordergrund, sondern die Bedingungen, unter denen die Beschäftigten in einer schnellen, globalen und vernetzten Welt kooperieren können.

"Wir sind davon überzeugt, dass mobile und anwender­freund­liche Computerarbeitsplätze die Zusammenarbeit unserer Mitarbeiter vereinfachen", sagt Bosch-CIO Elmar Pritsch. "Deswegen haben wir das Projekt 'Next ­Generation Workplace' begonnen".

Das Vorhaben mit dem stolzen Volumen von 800 Millionen Euro begann Bosch schon 2013. "Das Timing war optimal, weil bereits zwei Jahre später die Themen Vernetzung, Flexibilität und Geschwindigkeit in der Industrie eine starke Rolle eingenommen haben", sagt Pritsch, der 2013 zu Bosch kam und Anfang 2015 zum Konzern-CIO aufstieg.

Die Geschichte von Bosch - Von der Zündkerze ins Internet der Dinge
Der Gründer
Die Anfänge von Bosch sind stark vom Firmengründer Robert Bosch geprägt: "Immer habe ich nach dem Grundsatz gehandelt: Lieber Geld verlieren als Vertrauen. Die Unantastbarkeit meiner Versprechungen, der Glaube an den Wert meiner Ware und an mein Wort standen mir stets höher als ein vorübergehender Gewinn." Er führt die 8-Stunden-Woche ein, ist aber auch für Sparsamkeit berüchtigt: "Der Vadder kommt, löschet die onötige Lichter aus!" warnen sich die Mitarbeiter, wenn der Firmengründer einen Kontrollgang macht.
Mit einem Magnetzünder fängt alles an
Der erste Niederspannung-Magnetzünder wird von Bosch 1887 für einen stationären Benzinmotor gebaut. Für ein Kraftfahrzeug sind diese Zünder noch viel zu groß.
Die Diversifikation beginnt
Die Weltwirtschaftskrise ist ein Anlass für die Diversifikation: 1926 kommen auch Scheinwerfer zum Produktportfolio, ein Jahr später Diesel-Einspritzpumpen, Gasgeräte von Junkers und die erste Bohrmaschine.
Der Durchbruch in den 30ern: Zündkerze...
Die Zündkerze - hier ein berühmtes Werbeplakat von 1930 - bringt Bosch den Durchbruch und macht das Unternehmen zum international agierenden Großkonzern. Bis zum ersten Weltkrieg hat Bosch kaum Konkurrenten.
... und Kühlschrank
Der erste Bosch-Kühlschrank ist kreisrund: Die Trommelform hat im Erscheinungsjahr 1933 Kostengründe, setzt sich aber nicht durch.
Die Waschmaschine
Ab 1958 hat Bosch seine erste Waschmaschine im Programm, die das Unternehmen bald zum ersten Waschvollautomaten weiter entwickelt.
ABS
Ein Patent auf ein Antiblockiersystem hatte Bosch schon 1936 eingereicht, erst 1978 ist es aber marktreif und wird in die ersten Autos eingebaut. 1995 kommt ESP auf den Markt, das nicht zuletzt dank dem berühmten "Elchtest" erfolgreich ist.
#Fail
Nobody is perfect: Eine der größten Rückrufaktionen betrifft die Hausgeräte von Bosch: Wegen Brandgefahr muss das Unternehmen 5 Millionen Geschirrspülmaschinen zurückrufen, die zwischen 1999 und 2005 hergestellt wurden.
Das vernetzte Heim
Auch bei seinen Haushaltsgeräten setzt Bosch stark auf Vernetzung und Sensortechnik: Die Backöfen und Geschirrspüler der neuen Serie 8 sind per WLAN verbunden und per iOS-App steuerbar. Per App kann man einen Backvorgang starten oder erhält per Push-Nachricht Infos über den Füllstand des Geschirrspülers. Ein Kühlschrank mit integrierter Kamera soll bald erscheinen.
Ab ins Auto
Von Bosch stammt auch das neue Kombiinstrument des neuen Hybridsportwagens i8 von BMW. Verschiedene Modi stehen zur Wahl, der Modus "Eco Pro" zeigt Übergänge zwischen E- und Benzin-Betrieb besonders detailliert an. Der Raum zwischen den Hauptinstrumenten wird flexibel für Navigations-, Radio- und Telefoninformationen genutzt.
Parklückenvermessung
Zu den vielen Fahrassistenzsystemen von Bosch gehört unter anderem die Parklückenvermessung. Ein Sensorsystem im Citroen C4 Picasso teilt dem Fahrer mit, ob eine Parklücke groß genug für sein Auto ist.
Es geht ins IoT
Bei dem IoT-Projekt "Track and Trace", auch "Vernetzte Werkzeuge in der Fertigung" genannt, testet Bosch vernetzte Industriewerkzeuge. Dank Ortung ist dann beispielsweise der Standort eines Werkzeuges immer bekannt.
Neue Kooperationen
Bosch SI arbeitet unter anderem mit MongoDB eng zusammen. Zu den Kooperationspartnern gehören Tech Mahindra und Cisco.
Übernahme von Prosyst
Die deutsche Bosch hat nie vor Firmenübernahmen zurückgescheut, Mitte Februar 2015 übernimmt Bosch die IoT-Softwarefirma ProSyst. Das auf Gateway-Software und Middleware spezialisierte Unternehmen setzt auf die OSGi-Technologie und beschäftigt rund hundert Mitarbeiter in Deutschland, Sofia und Bulgarien. Kunden sind unter andere BMW, Schneider, EnBW und viele mehr. Ergänzen soll die Software von Pro-syst die so genannte "Bosch IoT Suite", eine Eigenentwicklung der Bosch-Tochter Software Innovations.
Bosch Rexroth
Open Core Engineering von Bosch Rexroth soll eine Brücke zwischen Automatisierung von Maschinen und der IT-Welt schlagen. Ein direkter Zugriff auf den Steuerungskern ist dabei möglich.
2010: Neues Werk in Reutlingen
In der 2010 eingeweihten WaferFab in Reutlingen baut Bosch ASICs, analoge ICS, Hochleistungsbauelemente und MEMS. Fabless Production ist zwar in Mode, Bosch hat aber andere Kunden als Nvidia und Co.
Embedded-Entwicklung
Etas ist ein Embedded-Entwickler mit 700 Mitarbeitern und 135 Millionen Euro Umsatz (2008), der zu hundert Prozent der Muttergesellschaft Bosch gehört.

Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut

Zunächst befragte Bosch 400 Mitarbeiter danach, wie sie sich den Arbeitsplatz der Zukunft vorstellten. Dafür sicherte sich der Konzern die Unterstützung des ebenfalls in Stuttgart ansässigen Fraun­hofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), das dabei half, die Umfrage zu konzeptionieren, auszuführen und auszuwerten.

Das Ergebnis der 400 Use Cases lag nun nicht darin, die nächste Ver­sion einer Software aufzuspielen. Vielmehr lauteten die zentralen Schlagworte: Mobilität, Flexibilität und Geschwindigkeit.

„Alle spüren, dass wir in eine neue Form des vernetzten Arbeitens aufbrechen. Die Qualität ist höher, die Abläufe sind effizienter, und die Geschwindigkeit steigt“, sagt CIO Elmar Pritsch von CIO Bosch.
Foto: Bosch

Kein Ärger mehr mit verschiedenen Versionen von Dokumenten

Heute sehen die Arbeitsplatzmodelle anders aus als vor zwei Jahren. Damals gab es beispielsweise immer mal wieder Ärger mit den Versionen von Dokumenten. Im Zweifel entscheiden sich Mitarbeiter eher für veraltete Versionen - ein Problem, das keinem Unternehmen fremd sein dürfte. Heute liegt in vielen Fällen nur noch eine zentrale Version auf dem Sharepoint-Server, wo sie automatisch synchronisiert und aktualisiert wird.

Nicht nur das bedeutet eine enorme Erleichterung, sagt Pritsch. "Mitarbeiter können parallel am selben Dokument arbeiten, ohne dass das gesamte Dokument gesperrt ist. Das ist ein enormer Effizienzvorteil." Auch lassen sich mittlerweile Videokonferenzen auf Knopfdruck starten. Egal, wo in der Welt sich Mitarbeiter gerade aufhalten, können sie sich zuschalten.

Microsoft liefert die Basis

Die technische Basis für den Arbeitsplatz der Zukunft lieferte Microsoft. Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut hatte Bosch zuvor den Anbietermarkt evaluiert und sich dann entschieden. Seitdem rollt Bosch Office 2013, Outlook, Skype für Business sowie OneNote und Sharepoint aus.

Das Office-Paket kommt jedoch nicht aus der Public Cloud, sondern läuft im Unternehmen. "Die Software betreiben wir in einer Private Cloud in unseren eigenen Rechen­zentren, die in den Zeit­zonen verteilt stehen. Bosch hat mit 360.000 Mitarbeitern die Größe, um die Lösungen selbst zu betreiben", begründet Pritsch die Entscheidung.

10 Use Cases definiert

Um den Mit­arbeitern die Möglichkeiten des neuen IT-Arbeitsplatzes zu veranschaulichen, hat die IT zehn Anwendungsbeispiele, sogenannte Use Cases, definiert, mit denen die Mitarbeiter ihren Arbeitsalltag produktiver gestalten können. Darüber hinaus werden für bestimmte Funktionen und Rollen eigene Anwendungsbeispiele generiert.

Solch eine Rolle gibt es jetzt beispielsweise im Sekretariatsumfeld. Früher übermittelten in der Konzernzentrale Stuttgart-Schiller­höhe Büromitarbeiter von Vorständen, Bereichsvorständen und Abteilungsleitern ihre Dokumente und Akten per E-Mail oder sogar auf Papier an andere Kollegen.

Nachdem die Zusammenarbeit der Sekretariate mit ihren Leitungsfunktionen neu aufgestellt wurde, gibt es diese indirekte Kommu­nikation nicht mehr. Viel Papier drucken die Mitarbeiter auch nicht mehr aus, weil jetzt alle am Originaldokument gleichzeitig arbeiten können.

"Die Qualität ist höher, die Abläufe sind effizienter, und die Geschwindigkeit steigt", fasst Pritsch zusammen. Bevor der Rollout des Next Generation Workplace begann, startete die IT-Organisation Pilotprojekte.

Während neue Technologien und Arbeitsweisen für junge Talente und Absolventen verlockend sind, können sie bei altgedienten Mitarbeitern auf Vorbehalte stoßen. Deswegen kommt dem Change-Management eine zentrale Rolle zu.
Foto: Bosch

Dafür stattete sie beispielsweise eine ganze Etage mit 100 Nutzern so aus, dass flexibles und mobiles Arbeiten in der neuen Form möglich wurde. Nicht nur die technische Ausrüstung am Arbeitsplatz, auch die Gestaltung des Arbeitsumfeldes wurde angepasst. Das reichte von offen gestalteten Arbeitsumgebungen bis hin zum übergreifenden Projekt "Inspiring Working Conditions".

In dessen Rahmen beschäftigt sich Bosch mit Konzepten für die Arbeitswelt von morgen. Neben flexiblen Arbeitszeitmodellen und -formen wie etwa Home Office oder mobiles Arbeiten von unterwegs zählt auch der Arbeitsplatz selbst dazu. Dafür liefert das Projekt "Next Generation Workplace" die technische Grundlage.

Um das zu ermöglichen, arbeitete die IT eng mit der Personalabteilung und dem Betriebsrat zusammen, wie Pritsch berichtet. Ergebnis war eine Rahmenbetriebsvereinbarung, die flexibles Arbeiten weiter vereinfachen soll.

Fakten zum Projekt Next Generation Workplace.
Foto: CIO.de

Zentrale Rolle für das Change Management

Der Arbeitsplatz der Zukunft sowie die Inspiring Working Conditions verfolgen jedoch noch ein weiteres gemeinsames Ziel: Bosch will damit junge Talente für sich gewinnen. Denn die fragen heute weniger nach dem Firmenwagen, ihre Kriterien lauten vielmehr: Mit welchen Methoden wird gearbeitet? Welche Freiräume habe ich? Kann ich mobil arbeiten? Und wie wird das alles unterstützt? Doch während neue Technologien und Arbeitsweisen für junge Talente und Absolventen verlockend sind, können sie bei altgedienten Mitarbeitern auf Vorbehalte stoßen. Deswegen kommt dem Change-Management eine zentrale Rolle zu.

"Im Projekt bildet Change eine eigene Säule neben Technologie und Rollout", betont Pritsch. So gibt es in den Fachabteilungen jeweils Experten und Multiplikatoren, die den Mitarbeitern nach der Einführung helfen. Aber auch schon davor erhalten die Mitarbeiter Informationen über den anstehenden Rollout und die künftigen Prozesse. Darüber hinaus kann sich jeder selbst noch weiter informieren und Projektbegleiter fragen.

Deswegen kommen zu den 500 Projektmitarbeitern in der Kernmannschaft noch einmal mehr als 500 unterstützende Mitarbeiter in den Fachabteilungen hinzu. "Insgesamt kommen wir auf über 1000 Mitarbeiter, um den globalen Rollout bestmöglich unterstützen zu können", erklärt Pritsch.

Hürden für zögerliche Mitarbeiter sinken

Selbst zögerliche Mitarbeiter ließen sich mit den neuen Technologien abholen. Für viele sei es beispielsweise attraktiv, als One-Note-Benutzer mit einem Stift handschriftlich Kommentare in Dokumente schreiben zu können. Durch die intuitive Bedienung und Nutzerfreundlichkeit der Technik seien die Hürden kleiner geworden, und die weltweite Zusammenarbeit habe sich deutlich verbessert, sagt Pritsch.

Die Top-CIOs der Industrie-Unternehmen
Karsten Rösener
Als CDO soll Karsten Rösener seit 1. Februar 2024 die Haus Cramer Gruppe digitalisieren. Zum Unternehmen gehören unter anderem die Marken Warsteiner und König Ludwig.
Patrick Wader
Seit Juli 2024 leitet Patrick Wader die IT der BSH Hausgeräte GmbH. Sein Vorgänger Robert Müller wechselt ins Management Board von Bosch Digital.
Frank Liptow
Seit Januar 2022 ist Frank Liptow Corporate Vice President IT der Siltronic AG. Er folgt auf Günter Riedhofer. In seiner neuen Rolle berichtet Liptow an Siltronic-CFO Rainer Irle. Liptow kommt von der Jenoptik AG.
Hanna Hennig
Hanna Hennig ist seit Januar 2020 CIO der Siemens AG. Sie kommt von Osram. Beim Lichtkonzern war Sie seit Juli 2018 CIO. Davor arbeitete Sie bei E.ON. Dort war sie seit Dezember 2013 als Geschäftsführerin der E.ON Business Services GmbH in München für die weltweite Versorgung von IT-Dienstleistungen der E.ON und Uniper Gruppe verantwortlich.
Ulrike Hetzel
Ulrike Hetzel hat Anfang 2023 den Vorsitz des Bereichsvorstands von Bosch Digital übernommen. Die neue Konzerneinheit ist entstanden aus der Zusammenlegung der ehemaligen Corporate IT sowie der IoT-Tochter Bosch.IO.
Volker Lang
Volker Lang ist bei der Thyssenkrupp Steel Europe AG als CIO verantwortlich für IT-Organisation und die digitale Transformation. Im Mai 2022 wurde Lang zum CIO & Head of Digital Solutions berufen.
Markus Grubwinkler
Markus Grubwinkler ist seit März 2019 Head of IT des Fertighaus-Anbieters Haas Group aus Falkenberg. Zuvor war Grubwinkler Head of IT Project-Portfolio-Management & CRM beim Automobilzulieferer Dräxlmaier.
Tobias Lange
Seit Oktober ist Tobias Lange neuer IT-Chef von Freudenberg. Sein Vorgänger Harald Berger wechselt zum Tochterunternehmen Freudenberg Flow Technologies.
Christian Hefele
Beim Industriekonzern Handtmann hat Christian Hefele den CIO-Posten von Bodo Deutschmann übernommen. Seit 1. April 2022 agiert Hefele als CIO und Bereichsleiter IT der Handtmann Service GmbH & Co. KG.
Dirk Altgassen
Seit September 2015 ist Dirk Altgassen (45) Group CIO bei Etex in Belgien. Etex ist eine Gruppe von weltweit agierenden Industrieunternehmen, die als Hersteller und Händler von Baustoffen tätig sind. Die Position wurde neu geschaffen. Altgassen war zuvor CIO beim Düsseldorfer Armaturen-Hersteller Grohe. Seine wichtigsten anstehenden Aufgaben bei Etex: IT-Alignment und Digitalisierung.
Lutz Seidenfaden
Lutz Seidenfaden ist seit Juni 2020 CIO (SVP Information Technology) beim Münchner Treibwerk-Hersteller MTU Aero Engines. Seidenfaden kommt von Industrieunternehmen Festo, wo er zuletzt die Stelle des Head of IT Services besetzte. Seine Vorgängerin Pamela Herget-Wehlitz wechselte zur Personalberatung JBH-Herget als Managing Partner.
Marc Votteler
Anfang November 2021 übernimmt Marc Votteler die CIO-Position bei der Schaeffler-Gruppe. Sein Vorgänger Harald Giesser zieht sich in den Ruhestand zurück.
Thomas Speck
Nach knapp drei Jahren bei der Trumpf GmbH macht Thomas Speck den nächsten Karriereschritt. Seit 1. Juni ist der Wirtschaftsinformatiker CIO des Werkzeugmaschinenherstellers und berichtet an Chief Digital Officer (CDO) Mathias Kammüller.
Harm Ohlmeyer
Nachdem Global CIO Fumbi Chima Adidas verlassen hat übernimmt Finanzvorstand Harm Ohlmeyer die Leitung der Konzern-IT im Interim.
Fernando Burgos
Zum 1. Oktober 2024 hat Fernando Burgos die IT-Leitung von Vodafone Deutschland übernommen. Er kommt von der Santander Bank.
Marcus Sassenrath
Seit 1. November 2019 ist Marcus Sassenrath Vice President IT beim Kupferproduzenten Aurubis. Er folgt auf Andreas Schuhmann. Sassenrath kommt von der BPW Bergische Achsen KG aus Wiehl, wo er seit 2015 als CIO, CDO und Leiter des BPW Innovation Lab agierte.
Christoph Hummel
Seit April verantwortet Christoph Hummel die IT der Leoni AG. Vor seinem Antritt als CIO war Hummel im Unternehmensbereich Wiring Systems (WSD) als Vice President Business Partner Information Technology tätig. In seiner neuen Rolle berichtet er an Ingrid Jägering, CFO der Leoni AG. Sein Vorgänger Gottfried Egger wechselte 2021 als Director Corporate IT zum österreichischen Leiterplattenhersteller AT&S.
Jörg Brinkmann
Jörg Brinkmann ist seit Februar 2017 neuer Head of IT DACH/CIO beim Personaldienstleister Adecco Germany Holding. Brinkmann war von 2007 bis 2016 CIO beim Mannheimer Baukonzern Bilfinger SE sowie bis zu seinem Wechsel Geschäftsführer der Bilfinger Global IT GmbH.
Rolf Hofmann
Seit November 2024 leitet Rolf Hofmann die IT der SSI Schäfer Group. Er kommt von der Kion Group.
Jörg Bajohr
Jörg Bajohr ist seit Juli 2017 CIO beim Sicherheitslösungsanbieter Giesecke+Devrient in München Er verfügt über langjährige Erfahrung in leitenden Positionen im IT-Bereich – darunter unter anderem bei Telefónica, Kabel Deutschland und als selbstständiger Berater.
Harsha Deshmukh
Harsha Deshmukh, der IT-Chef von Infineon, kommt aus den eigenen Reihen. Er soll unter anderem die IT-Landschaft weiterentwickeln und die Kundenansprache verbessern.
Peter Leukert
Sprecher der Geschäftsführung der Deutsche Telekom IT GmbH und damit neuer CIO ist seit Januar 2017 Peter Leukert. Leukert wechselte von Motive Partners – einem Fintech Start-up, das er selbst mit gegründet hat. Zuvor war Leukert CIO der Commerzbank und von NYSE Euronext. 2011 wurde er zum „CIO des Jahres“ gewählt.
Heiko Hildebrandt
Heiko Hildebrandt ist seit Mai 2017 CIO der Bundesdruckerei GmbH in Berlin. Er war zuletzt Senior Vice President IT bei der Fluggesellschaft Air Berlin. Der CIO führt einen Bereich mit rund 130 Mitarbeitern und soll die strategische Neuausrichtung der IT fortführen.
Jörg Kohlenz
Jörg Kohlenz ist seit September 2019 CIO von Leoni Wire & Cable Solution. Der Vorstand der Leoni AG hatte 2019 im Zuge des Neuaufbaus der Gruppe beschlossen, den Unternehmensbereich auszugliedern und zu verkaufen. Kohlenz soll eine eigenständige IT für die Tochtergesellschaft des Automobilzulieferers aufbauen, die bisher durch die zentrale Corporate IT verwaltet wurde. Neben der neuen IT-Organisation gilt es auch, ein eigenes IT Service- und Portfoliomanagement aufzubauen. In der neuen IT-Abteilung soll insbesondere für eine schnelle Bearbeitung von Demands verstärkt mit agilen Teams gearbeitet werden. Für die Auslieferung will der Manager mit DevOps-Prozessen eine Continous-Delivery-Pipeline sicherstellen.
Rüdiger Hoppen
Rüdiger Hoppen bildet seit September 2016 zusammen mit Michael Schauff die Doppelspitze der IT beim TÜV Rheinland in Köln. Hoppen trägt den Titel Global Officer IT Infrastructure.
Michael Schauff
Michael Schauff bildet zusammen mit Rüdiger Hoppen seit September 2016 die Doppelspitze der IT beim TÜV Rheinland in Köln. Schauff trägt den Titel Global Officer für den Bereich IT Solutions.
Hans Sättele
Hans Sättele ist seit Januar 2021 CIO beim Maschinenbauer Körber in Hamburg. Damit führt er gleichzeitig die Geschäfte des IT-Dienstleisters Körber IT Solutions. Sättele kommt von der Schunk Group, einem internationalen Anbieter von Produkten aus Hightech-Werkstoffen sowie Maschinen und Anlagen in Frankfurt am Main.
Uwe Kolk
Uwe Kolk ist seit Mai 2016 Leiter IT-Prozesse und Systeme (CIO) bei der Jungheinrich AG in Hamburg. Kolk war zuvor, seit Juni 2014, Geschäftsführer der Arvato Systems Business Services in Dortmund.
Stefan Ewald
Seit Anfang März 2018 ist Stefan Ewald neuer CIO Head of IT & Organization beim Windenergieanlagenbauer Nordex Group SE mit Hauptsitz in Rostock (der Vorstand hat seinen Sitz in Hamburg). Unter den Markennamen Nordex und Acciona Windpower bietet das 1985 im dänischen Give gegründete Unternehmen Windenergieanlagen an.
Walter Schein
Walter Schein ist seit Juni neuer CIO beim schweizerischen Industriekonzern Sulzer. Schein war bei Sulzer zuletzt Head of Business Applications. Seit seinem Eintritt 2012 war er dort in mehreren IT-Management-Positionen tätig. Davor hatte er über 15 Jahre verschiedene Leitungsfunktionen in der IT- und Management Beratung inne.
Martin Nusswald
Seit Mai 2017 ist Martin Nusswald CIO bei thyssenkrupp Materials Services. Er kam von der Kelvion GmbH in Bochum, einem internationalen Hersteller von großindustriellen Wärmetauschersystemen.
Dilek Bocuk
Nach rund 17 Jahren bei Bayer stieg Dilek Bocuk im April 2022 als CIO bei Siemens Mobility ein.
Paul Meyer
Paul Meyer ist seit Mai 2016 neuer CIO der gleichnamigen Meyer Werft in Papenburg. Der jüngste Sohn von Firmenchef Bernard Meyer verantwortet die gesamte IT der Werften in Papenburg, Rostock und Turku (Finnland).
Axel Scarponi
Axel Scarponi (47) hat im Juni 2013 die Nachfolge von Stefanie Kemp angetreten und den Bereich Corporate IT der Vorwerk Gruppe als neuer Group Information Officer übernommen. Damit verantwortet er bei dem Wuppertaler Unternehmen weltweit sämtliche IT-Aktivitäten. In seiner vorherigen Position leitete Scarponi leitete seit April 2011 als Group CIO das internationale IT- und IS-Management beim Dachbaustoff-Hersteller Monier Group in Oberursel. Zuvor hatte er bei der Daimler AG seit 2000 verschiedene Führungspositionen in der IT inne, zuletzt seit 2007 als Head of IT Operations mit Zuständigkeit für Europa, den Mittleren Osten und Afrika.
Jens Hittmeyer
Seit Februar 2017 ist Jens Hittmeyer Head of Corporate Information Technology beim Pflanzenzüchtungsunternehmen KWS Saat SE in Einbeck. Zuvor war Hittmeyer Senior VP Corporate IT bei der Pharmafirma Aenova Holding GmbH in Starnberg.
Uwe Dmoch
Seit Mitte August 2017 ist Uwe Dmoch neuer CIO bei Kelvion in Bochum. Zuvor war Dmoch Co-CIO/Director IT bei der HELLA KGaA Hueck & Co. Kelvion ist weltweit tätig als Hersteller von industriell genutzten Wärmetauschern.
Thomas Pirlein
Seit März 2018 ist Thomas Pirlein neuer Group CIO bei der Unternehmensgruppe Theo Müller in Freising. Pirlein hatte zuvor die Position als Managing Director International Transformation Organisation bei ALDI Süd verlassen. Davor war er seit Mai 2012 CIO beim Modelabel Esprit.
Robert Zepf
Robert Zepf ist seit Februar 2017 Bereichsleiter IT/SAP bei der Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG in Schönaich. Zepf kommt von der Eriks Holding Deutschland GmbH, wo er als Director IT Central & Eastern Europe gearbeitet hat.
Thomas Wölker
Thomas Wölker ist seit Juni 2016 bei der Rehau Gruppe Head of Integrated Business Solutions (IBS) in Rehau. Er übernimmt die Bereiche IT/IS, Business Process Engineering und die Shared Services. Wölker war zuletzt CEO und Chairman of the Management Board im Bereich IT Services beim Industriekonzern thyssenkrupp.
Stefan Domsch
Stefan Domsch ist seit September 2016 CIO beim TÜV Süd in München. Domsch war zuletzt Geschäftsführer der ERNI Deutschland GmbH, einem Beratungsunternehmen für Software Engineering.
Uwe Kruse
Uwe Kruse ist seit November 2018 CIO - Leiter IT Strategie des Stahlkonzerns Salzgitter AG mit Sitz in Salzgitter und zugleich Geschäftsführer der IT-Tochter GESIS. Kruse kommt von der Georg Fischer Automotive in Singen, wo er ebenfalls CIO war.
Dennis Lentz
Seit Januar 2017 ist Dennis Lentz neuer Director Group IT/CIO beim Baustoffkonzern HeidelbergCement AG. Zuvor war Lentz unter anderem Project Leader bei der Unternehmensberatung Boston Consulting und Project Leader und Leiter Supply Chain Management in Deutschland bei der HeidelbergCement AG.
Werner Zengler
Werner Zengler ist seit Januar 2018 neuer CIO, Group Vice President Information Technology, bei der Kathrein Group, einem Hersteller für Antennen und Satellitentechnik in Rosenheim. Zengler verfügt über mehr als 30 Jahre IT-Erfahrung und hat in verschiedenen Funktionen zahlreiche Transformationsprojekte erfolgreich mitgestaltet. Bei Bosch Siemens Hausgeräte (BSH Hausgeräte) hatte der Diplom-Informatiker 15 Jahre lang unterschiedliche Leitungspositionen inne. 2001 wechselte Zengler zur Knorr-Bremse-Gruppe.
Klaus-Peter Fett
Klaus-Peter Fett wird im Oktober 2018 beim Mannheimer Kunststoffspezialisten Röchling CIO und Digital Officer (CIDO). Die Stelle wurde neu geschaffen. Fett war zuletzt als Industry Leader bei Google in Deutschland tätig.
Till Rausch
Till Rausch ist seit April 2013 CIO beim Technologiekonzern Thales Deutschland. Er berichtet an Hans Leibbrand, den COO von Thales Deutschland . Der 45-Jährige hat neben einem Diplom in Betriebswirtschaft einen Masterstudiengang in Wirtschaftsinformatik abgeschlossen. Seit 1998 war er bei der Gehe Pharmahandel GmbH tätig, seit 2009 als CIO.
Uwe Herold
Uwe Herold (47) wechselte im Juli 2014 vom Unternehmen Heidelberger Druckmaschinen zum Gütersloher Waschmaschinen- und Kühlschrankhersteller Miele. Herold war unter anderem auch schon CIO von SAP und dem Automobilzulieferer Brose. Der Diplom-Ingenieur Herold hat Verarbeitungsmaschinenkonstruktion und Informatik an der TU Chemnitz studiert.
Holger Blumberg
Seit November 2011 verantwortet Holger Blumberg als CIO die IT der Krones AG in Neutraubling. Er kommt vom Motorenbauer MAN Diesel & Turbo, wo er seit Juli 2006 als Vice President Group Information Technology tätig war. Blumberg berichtet er an den Finanzvorstand Hans-Jürgen Thaus. Bei der Krones AG sind er und seine 200 Mitarbeiter starke IT-Abteilung zuständig für rund 9000 IT-Anwender.
Klaus Rotter
Seit Anfang Oktober 2018 verantwortet Klaus Rotter die IT der Transporter Industry International (TII) Group mit Sitz in Heilbronn. Der Informatiker kommt vom Ulmer Materialprüfmaschinen-Anbieter Zwick Roell. Dort war er insgesamt 19 Jahre in verschiedenen Funktionen tätig, zuletzt als Director IT.
Thomas Fischer
Thomas Fischer ist seit November 2018 neuer CIO beim international tätigen Familienunternehmen Ensinger in Nufringen bei Stuttgart. Er berichtet bei dem Hochleistungskunststoff-Hersteller direkt an die Geschäftsführung. Fischer war zuletzt beim irischen Arzneimittelhersteller Perrigo.
Jochen Werling
Jochen Werling ist seit November 2018 Group CIO beim Baustoffhersteller Lafarge-Holcim mit Hauptsitz in Rapperswil-Jona in der Schweiz. Die Lafarge-Holcim Ltd. mit den Marken Holcim und Lafarge gehört zu den größten Baustoffherstellern der Welt. Zuvor war Werling CIO beim Autoverleiher Sixt.
Karl Kornwolf
Karl Kornwolf ist ab Januar 2019 CIO beim Immobiliendienstleister ista in Essen. Er soll die technologische Transformation verantworten. Zuletzt war er im Energiebereich bei Siemens für Strategie und Business Development verantwortlich.
Torsten Müller
Seit November 2018 ist Torsten Müller neuer Head of Information Technology beim Pharma- und Laborzulieferer Sartorius AG mit Sitz in Göttingen. Zuvor war er Chief Digital Officer und Chief Information Officer sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Versicherung Helvetia Deutschland in Frankfurt.
Erwin Schuster
Erwin Schuster ist seit November 2018 CIO bei der Mapal Dr. Kress KG. Zuvor arbeitete er seit 2013 als CIO bei der Ensinger GmbH, einem Kunststoffspezialisten in Nufringen. Schuster studierte in Stuttgart Informatik und promovierte dort später in Maschinenbau.
Jesper Hansen
Jesper Hansen hat als neuer Vice President Information Technology (CIO) die weltweite Leitung der IT in der österreichischen Miba AG übernommen. Hansen berichtet in seiner neuen Funktion an Miba-Vorstand Markus Hofer. Hansen war zuletzt CIO von Maersk Drilling, einem dänischen Bohranlagenbetreiber.
Ben Windhorst
Ben Windhorst ist seit Januar 2019 Global CIO, Vice President IT beim Tiefkühlkosthersteller Frosta in Bremerhaven. Zuvor war er seit Juni 2016 IT Director der Prysmian Group, einem italienischen Kabelhersteller mit deutschem Sitz in Berlin.
Irenus Tomczyk
Ireneus Tomczyk ist seit März 2019 neuer CIO/Leiter Group IT bei MAN Energy Solutions in Augsburg. Tomczyk arbeitete zuvor von 2017 an zwei Jahre lang als Head of IT Services bei der Audi AG, wo er unter Audi-CIO Frank Loydl unter anderem das Transformationsprojekt NEXT:IT vorantrieb.
Rainer Müller
Reiner Müller ist seit Februar 2019 CIO beim Dübel-Hersteller Fischerwerke GmbH & Co. KG in Waldachtal, einem Unternehmen der Unternehmensgruppe Fischer. Müller ist bereits seit 2002 im IT-Bereich bei Fischer tätig; seit 2012 war er dort verantwortlich für alle IT-Applikationen.
Andreas Müller
Andreas Müller ist seit Februar 2019 Bereichsleiter Informationstechnologie und Organisation der Bardusch Gruppe in Ettlingen. Er arbeitete zuletzt als CIO der fischerwerke GmbH & Co. KG. Die Bardusch-Gruppe ist auf die Vermietung von Textilien spezialisiert.
Roman Rapoport
Roman Rapoport ist seit Februar 2019 CIO der BPW Bergische Achsen in Wiehl bei Köln. Bevor Roman Rapoport zur BPW wechselte, war er IT-Strategieberater bei Accenture Strategy. Davor arbeitete der Wirtschaftsmathematiker bei der Ergo Group. Er verantwortete dort zuletzt als Leiter der Fast IT die Software-Entwicklung der B2C-Kundenschnittstelle mehrerer Konzernmarken.
Christoph Urban
Christoph Urban ist ab Juli 2019 neuer Vorstand IT und Digitalisierung beim deutschen Werkzeughersteller Einhell mit Sitz in Landau an der Isar. Die Position wurde neu geschaffen. Urban war zuvor als Geschäftsführer iSC GmbH tätig. Sie ist eine hundertprozentige Tochter der Einhell AG, die im Konzern die Zentralfunktion für den Bereich IT und Service innehat. Urban leitet seither außerdem den internationalen Ausbau der Serviceorganisationen der Einhell Gruppe.

Damit der Funke noch besser überspringt, hat die IT auch einige Videos gedreht, in denen inspirierende Tipps und Tricks zu sehen sind. "Das wird sehr gut angenommen. Das ist eine andere Form, Wissen zu vermitteln", so Pritsch.

Generell sieht der CIO den Wechsel auf gutem Wege: "Ein Problem gäbe es nur, wenn eine neue Lösung nicht überzeugen würde - dann können Sorgen und Ängste entstehen. Oder man versäumt es, den einen oder anderen mit ins Boot zu holen."

Doch auch das Informieren und Schulen läuft anders ab als früher. Heute geschieht das über eine interne Plattform, wo Nutzer ihre Erfahrungen austauschen und Projektmitarbeiter ihnen zur Seite stehen. "Es ist nicht mehr so, dass man sich nach dem Rollout mit 30 Leuten in einem Raum versammelt, sie schult und am Ende ein Zertifikat vergibt", erläutert Pritsch.

Die 800 Millionen Euro Projektkosten verteilen sich über fünf Jahre und fließen vor allem in Lizenzen, den Rollout, die Begleitung der Einführung mit Trainings und Schulungen sowie den Betriebsaufwand.
Foto: Bosch

Bosch | Lessons Learned

1. Immer den Nutzer in den Mittelpunkt aller Überlegungen stellen.

2. Den richtigen Partner für das Projekt auswählen.

3. Nicht zu viele Arbeitsplatzrollen festlegen, sonst hat man wieder zu viel Komplexität eingebaut.

4. Wenn die IT ein Produkt ausliefert, das ihr aus den Händen gerissen wird, motiviert das ein Projektteam ganz besonders.

5. Probleme können nur entstehen, wenn eine neue Lösung nicht über- zeugt. Dann kommen Sorgen und Ängste auf. Oder man versäumt es, jeden Mitarbeiter gut genug abzuholen.

Die IT habe über alle Kanäle mit den Anwendern kommuniziert, um sie zu begleiten und von den Vorteilen der neuen Lösung zu überzeugen. Der Dialog läuft auch im Social Business Network "Bosch Connect", wo Wikis, Foren und Blogs zur Verfügung stehen.

Seit dem Launch im September 2013 nutzen 185.000 Mitarbeiter die Plattform in derzeit rund 26.000 Communities. Von diesen Anwendern wiederum arbeiten an einem typischen Arbeitstag bis zu 65.000 mit Bosch Connect. So kommt es täglich zu mehreren Millionen aktiven Aufrufen.

Aufbruch ins vernetzte Arbeiten

Pritsch selbst bedient sich der Social Plattform ebenfalls regelmäßig zu Kommunikationszwecken. "Das muss ich schon aus Eigeninteresse machen, weil die Standorte global verteilt sind", sagt der CIO. Die Bosch-Gruppe umfasst gut 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. "Und wir lernen viel dabei, wie wir diese neue Transparenz nutzen können", ergänzt er. "Alle spüren, dass wir in eine neue Form des vernetzten Arbeitens aufbrechen."

Der Arbeitsplatz der Zukunft helfe den Mitarbeitern, diesen Aufbruch mitzugestalten. So sollen bis Ende dieses Jahres konzernweit 100.000 Arbeitsplätze ausgerollt sein, allein in diesem Oktober werden 90 Standorte parallel ausgestattet. Bis zum Projektabschluss Ende 2016 sollen schließlich 240.000 Arbeitsplätze ausgerollt sein. Ende 2016 soll dann auch der Kassensturz erfolgen.

800 Millionen Projektkosten über fünf Jahre

Die 800 Millionen Euro Projektkosten verteilen sich über fünf Jahre und fließen vor allem in Lizenzen, den Rollout, die Begleitung der Einführung mit Trainings und Schulungen sowie den Betriebsaufwand. Allein die deutlich höhere Geschwindigkeit beim Verteilen von Informationen und das gemeinsame Arbeiten an gleichen Unterlagen erzeugen laut Pritsch enorme Vorteile.

"Bei zurzeit rund 240.000 Arbeitsplätzen gehen die ­Ersparnisse schnell in Millionenbeträge", meint der ­IT-Chef. "Wir sind fest davon überzeugt, dass der RoI vorliegt. Nach den Investitionsberechnungen machen wir ein höchst rentables Projekt."

Mobiles Services für Mitarbeiter werden zunehmen

Letztlich wird das Vorhaben aber über 2016 hinaus weitergehen. Zwar weiß auch CIO Pritsch heute nicht, wie man 2025 arbeiten wird. Allerdings dürfte der Arbeitsort seltener das stationäre Büro und häufiger der aktuelle Aufenthaltsort des jeweiligen Mitarbeiters sein. Auch werde es statt fester Teams immer mehr Arbeitsgruppen geben, die sich nach Bedarf organisieren.

Deshalb geht Pritsch davon aus, dass Bosch sein mobiles Angebot stark ausweiten wird, so dass viele Dinge über mobile Endgeräte erledigt werden können. In dem Fall müssten allerdings auch die Sicherheitskonzepte angepasst werden. "Wir werden darüber nachdenken, einen sicheren mobilen Zugang zum Corporate Network aufzubauen", erläutert Pritsch.

"Das Standbein Internet öffnen wir nicht"

Stand heute managt den technischen Arbeitsplatz bei Bosch die interne IT, es gibt keine offenen Geräte, auf die jemand seine Software installieren kann. Auch haben Mitarbeiter mit einem privaten Gerät keinen Zugriff auf das Bosch-Netz. Entweder arbeiten sie mit vom Unternehmen gestellten Geräten oder über Containerlösungen für Mobile Devices. "Das Standbein Internet öffnen wir nicht. Es gibt nur kontrollierte Übergänge innerhalb des Bosch-Netzes", betont Pritsch.

Lösungen für das vernetzte Leben

Strategisches Ziel von Bosch sind Lösungen für das vernetzte Leben. Lösungen gibt es bei Bosch zum Beispiel für Städte, Industrie, Mobilität und Gebäude. "Wir vernetzen aber nicht nur die Produkte, sondern auch die Mitarbeiter. Das ist eine wichtige Voraussetzung für die neuen Softwarelösungen", erläutert Pritsch.

Um diese zu entwickeln, müssten Mitarbeiter anders arbeiten: Gemeinsam an einem Produkt und nicht mehr in Silos und Hierarchien. "Dafür haben wir alle Leute an Bord, und mit dem Arbeitsplatz der Zukunft bekommen wir sie auch zusammen."