Die Idee ist, die Karten mit einer "Lokalisierungsschicht" aus Radarsignaturen von Objekten in der Umgebung zu versehen. Die Sensoren der Autos sollen ihre aktuellen Daten damit vergleichen und so den Aufenthaltsort feststellen.
Das Radar-Verfahren sei robuster als die Berechnung der Position mit Hilfe von Kamerabildern, weil sie auch nachts und bei schlechter Sicht funktioniere, argumentierten Bosch und TomTom bei der Vorstellung des Projekts am Mittwoch. Die nächste Generation der Sensoren des Autozulieferers werde in der Lage sein, die nötigten Daten für die Radar-Straßensignatur zu liefern. "Autos, die in den kommenden Jahren mit den Assistenzfunktionen von morgen auf den Markt kommen, fahren die Karte für die automatisierten Fahrzeuge von übermorgen ein", erklärte Bosch-Geschäftsführer Dirk Hoheisel.
Zudem soll es eine permanent aktualisierte "Dynamikschicht" mit Informationen zu wechselnden Situationen wie Staus, Baustellen oder Unfällen geben. "Wir gehen davon aus, dass wir für Autobahnen in Europa, Nordamerika und Asien-Pazifik jeweils eine Flotte mit etwa einer Million Fahrzeuge benötigen, um eine hochauflösende Karte aktuell zu halten", sagte Hoheisel. Bosch will die Daten der Sensoren in seiner Cloud aufarbeiten und dann Kartendiensten wie TomTom zur Verfügung stellen.
Hochpräzise Karten, auf denen die Position eines Autos exakt bestimmt werden kann, gelten als eine zentrale Voraussetzung für den Betrieb selbstfahrender Autos. Unter anderem auch der Kartenanbieter Here, den Daimler, BMW und Audi Nokia abkauften, will Straßendaten mit Hilfe von Fahrzeug-Sensoren aktuell halten. (dpa/rs)