Der Verband der britischen Autobauer und -händler (SMMT) appellierte daher am Dienstag an die Regierung in London, die Branche stärker finanziell zu unterstützen. Eine Mitgliederbefragung hatte ergeben, dass zahlreiche Arbeitnehmer in der Branche in Kurzarbeit seien. Allein im Juni sei die Streichung von mehr als 6.000 Stellen angekündigt worden.
Zusätzliche Einbußen fürchtet der SMMT im Falle eines harten Bruchs mit der Europäischen Union nach der Brexit-Übergangsphase. Sie soll nach dem Willen der Regierung in einem halben Jahr enden.
Die Corona-Krise habe alle Kapazitäten verbraucht, sagte SMMT-Chef Mike Hawes auf einer Konferenz der Autoindustrie. "Die Branche verfügt weder über die Ressourcen, die Zeit noch die Klarheit, um sich auf einen weiteren Schock eines harten Brexits vorzubereiten."
Anfang 2021 droht der harte Brexit
Rund 80 Prozent der britischen Autoproduktion gehen in den Export, die meisten Fahrzeuge landen in der EU. Die Autoindustrie setzt sich für ein weitreichendes Freihandelsabkommen mit Brüssel ein.
Großbritannien war Ende Januar aus der EU ausgetreten. In einer Übergangsfrist bis zum Jahresende gehört das Land aber noch zum EU-Binnenmarkt und zur Zollunion, so dass sich im Alltag fast noch nichts geändert hat. Gelingt kein Vertrag über die künftigen Beziehungen, könnte es Anfang 2021 zum harten wirtschaftlichen Bruch mit Zöllen und anderen Handelshemmnissen kommen. (dpa/rs)