Nach Hessen und Rheinland-Pfalz hat am Dienstag auch Nordrhein-Westfalen eine Vereinbarung mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) geschlossen, um Behörden und Unternehmen künftig besser vor Cyberangriffen zu schützen. Unter anderem geht es um Aus- und Fortbildungen sowie IT-Management in Krisenfällen.
"Die Lage ist sehr ernst", sagte BSI-Präsident Arne Schönbohm. Es gebe Millionen von Schadprogrammen und jeden Tag identifiziere man 280.000 neue. Auch NRW sei schon Ziel von Cyberangriffen gewesen. Schönbohm erinnerte an eine Attacke auf ein Krankenhaus im niederrheinischen Neuss. Die Klinik musste 2016 zeitweise die Systeme runterfahren, weil sich ein Computervirus eingeschleust hatte - das hochmoderne Krankenhaus arbeitete plötzlich wieder wie vor 30 Jahren.
Verwaltungen sehr attraktiv für Cyberkriminelle
Zunächst handelt es sich bei der Vereinbarung mit dem BSI um eine Absichtserklärung. Bis zum Sommer sollen die konkreten Schritte feststehen. Das BSI nannte neben Aus- und Fortbildungen auch den Informationsaustausch über Schadsoftware als Beispiel für eine künftige Zusammenarbeit.
Verwaltungen seien "ein hochattraktives Ziel" für Cyberangriffe, sagte BSI-Präsident Schönbohm - immerhin seien dort große Datenmengen über Bürger und Unternehmen hinterlegt. (dpa/rs)