Joachim Nagel

Bundesbank-Präsident fordert von Commerzbank Stabilität

13.09.2024
Seit der Finanzkrise ist der Staat größter Anteilseigner der Bank. Nun gibt er Anteile ab und Unicredit steigt ein, eine Übernahme steht im Raum. Für die Bundesbank ist dabei vor allem eines wichtig.
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat sich zu den Entwicklungen der Commerzbank geäußert.
Foto: Gaby Gerster

Bei der möglichen Übernahme der deutschen Commerzbank durch die italienische Unicredit muss aus Sicht der Bundesbank die Stabilität im Vordergrund stehen. "Wir benötigen starke und robuste Banken", sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel im Deutschlandfunk. Es komme bei einem Banken-Zusammenschluss darauf an, dass sich am Ende die Geschäftsmodelle ergänzten und eine Bank entstehe, die wettbewerbsfähig sei. "Das werden sich auch die Aufsichtsbehörden ganz genau anschauen."

Die Großbank Unicredit hatte in dieser Woche beim angekündigten Verkauf von Aktien der Commerzbank durch den Bund zugeschlagen und kaufte zudem Anteile am Markt. Unicredit-Chef Andrea Orcel äußerte Interesse an einer Übernahme des seit der Finanzkrise teilverstaatlichten deutschen Geldhauses. Insgesamt halten die Italiener bereits rund neun Prozent der Commerzbank-Aktien. Der Anteil des deutschen Staats sinkt durch den Verkauf auf zwölf Prozent.

"Deutschland benötigt starke Banken für die Finanzierung der Unternehmen für die Zukunftsaufgaben", sagte Nagel. "Es wird bei dem genannten Fall auch genau darauf ankommen, wie es gelingen kann, hier für einen robusten starken Bankenmarkt zu sorgen. Und ich bin zuversichtlich, dass die Akteure hier verantwortlich handeln werden." (dpa/rs)