Bereits im Herbst 2015 habe sich die Einheit Computernetzwerkoperationen (CNO) in die internen Netze eines afghanischen Mobilfunkbetreibers gehackt, um Informationen über den Entführungsfall einer deutschen Entwicklungshelferin in dem Land zu erlangen. Dies sei das erste Mal gewesen, dass die CNO-Einheit offensiv aktiv wurde.
Das Bundesverteidigungsministerium wollte auf "Spiegel"-Anfrage auch ein Jahr später keinen Kommentar zu der Cyber-Operation abgeben. Über CNO-Einsätze, so ein Sprecher, würden ausschließlich die verantwortlichen Ausschüsse wie das geheim tagende Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr) unterrichtet.
Die Einheit CNO mit Sitz in der Tomburg-Kaserne in Rheinbach bei Bonn gibt es bereits seit mehr als zehn Jahren. Ihr gehören mehrere Dutzend IT-Fachleute an. Erklärtes Ziel von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ist es, die Fähigkeiten der Bundeswehr zur Abwehr von Cyber-Angriffen zu verbessern. Im Vorjahr war ein vertrauliches Strategiepapier dazu bekannt geworden, in dem es nicht nur um den Schutz der eigenen Infrastruktur geht, sondern auch um Angriff. (dpa/rs)