Auch die Bundeswehr plant die Erweiterung ihres Arsenals um Laserwaffen. Sie sollen zunächst bei der Marine und später auch beim Heer zum Einsatz kommen. Die Entwicklung derartiger Waffen hat bei anderen Armeen bereits hohe Priorität.
An der Entwicklung einer deutschen Laserkanone sollen nun die beiden sonst konkurrierenden Rüstungskonzerne Rheinmetall und MBDA gemeinsam arbeiten, wie die Zeitung WELT berichtet. Ein erster Test der Waffe könnte dann bereits im kommenden Jahr von Bord einer Korvette K130 durchgeführt werden. Im Jahr 2016 hatte die Bundesmarine bereits mit Rheinmetall eine Laserwaffe getestet. Jetzt sollen Rheinmetall und MBDA gemeinsam an einer Lösung arbeiten.
Laut Angaben von MBDA sei die Hochenergie-Laserwaffe für die Bekämpfung von beispielsweise Speedbooten oder bei der Luftverteidigung in kurzer Distanz geeignet. Derzeit werde seitens der Bundeswehr ein Anforderungskatalog erstellt, in dem festgelegt sein wird, was die Bundeswehr von der Laserkanone erwartet. Die geforderte Waffe soll dann entwickelt und im Rahmen einer zweijährigen Erprobung getestet werden. Die Vertrag für die Entwicklung der Laserwaffe soll noch in diesem Jahr unterzeichnet werden. Außerdem soll auch noch genauer festgelegt werden, in welchen Szenarien genau eine Laserwaffe zum Einsatz kommen könnte.
Experten weisen auf die Vorteile einer Laserwaffe hin. So benötige sie beispielsweise keine Munition, sondern nur Strom, um jederzeit einsatzbereit zu sein. Außerdem hätten die von Laserwaffen abgegebenen Schüsse eine höhere Geschwindigkeit und lassen sich besser dosieren. Selbst Bauteile von Zielen lassen sich damit treffen. Eine Herausforderung sei dagegen die Entwicklung einer geeigneten Laserquelle und deren hoher Stromverbrauch.
Die US-Armee experimentiert bereits mit Laserwaffen, die eine Leistung von bis zu 100 Kilowatt besitzen.Die in Deutschland entwickelte Laserwaffe, die dann ab dem nächsten Jahr getestet werden soll, wird wohl nur eine Leistung von 20 Kilowatt besitzen. Diese soll aber ausreichen, um innerhalb nur weniger Sekunden eine fünf Millimeter dicke Stahlplatte zum Schmelzen zu bringen. (PC-Welt)