Auch wenn es mittlerweile die ersten Abgesänge auf Bring Your Own Device (BYOD) gibt: Weltweit bringen Mitarbeiter eigene Laptops, Smartphones und Tablets mit ins Büro. Services aus der Cloud und Social Media tragen daneben dazu bei, dass sich dank IT das Konzept des klassischen Arbeitsplatzes ändert. Im Auftrag von Cisco Systems hat Forrester Research 325 IT-Entscheider aus Deutschland, Großbritannien, China und den USA dazu befragt, wie ihr Unternehmen auf diesen Wandel reagiert.
Schon aufgrund ständig steigender Arbeitskosten versuchten Firmen, die Produktivität und Reaktionsfähigkeit ihrer Mitarbeiter zu verbessern, heißt es in der Studie. „Aus diesem Grund werden Unternehmen im kommenden Jahr erweiterten Mobilitäts-, Collaboration- und Virtualisierungsservices höhere Priorität einräumen und entsprechende Investitionen vornehmen“, so die Analysten. Als wichtigste Vorteile dieser Initiativen erwarteten die Unternehmen neben besserer Produktivität und Reaktionsfähigkeit die schnelle Einrichtung von Arbeitsgruppen zur Steigerung der Flexibilität von Betriebsabläufen und niedrigere Kosten.
Konkret heißt das, dass die Befragten massiv auf BYOD, Desktop-Virtualisierung und Lösungen aus der Cloud setzen. Fast 70 Prozent zählen laut Studie die Implementierung eines BYOD-Programms zu ihren Prioritäten. Sogar 77 Prozent sagen das für Desktop-Virtualisierung. 43 Prozent haben bereits Lösungen implementiert oder erweitern diese derzeit, die den Zugriff auf einem virtuellen Arbeitsplatz ermöglichen. Weitere 43 Prozent planen dies für die Zukunft. Darüber hinaus gaben 58 Prozent der Unternehmen an, dass sie Desktop-Virtualisierungs-Projekte als Reaktion auf den zunehmenden Druck zur Umsetzung von BYOD einführen.
Ebenfalls als eine Antwort auf die mit BYOD verbundenen Herausforderung darf das Interesse der Anwender an cloudbasierten Lösungen gewertet werten. „Unternehmen nutzen neue Arten von auf Public Clouds basierenden Bereitstellungsmodellen, um eine kostengünstige Self-Service-Bereitstellung – wie etwa SaaS, Mobile-App-Stores, Desktop-as-a-Service oder Security-as-a-Service – zu ermöglichen“, heißt es weiter in der Studie.
Zwei Drittel der befragten Unternehmen gaben die Verlagerung von Kommunikationsanwendungen in die Cloud als eine ihrer wichtigsten Prioritäten für ihre Arbeitsplatz- und Mobilitätsinitiativen der kommenden zwölf Monate an. Darüber hinaus nannten 58 Prozent die Einführung oder die Erweiterung der Nutzung cloudbasierter Telekommunikations- und Mobil-Services als eine ihrer wichtigsten Prioritäten im kommenden Jahr.
Zwei Drittel erlauben Wi-Fi-Zugriff
Mehr als zwei Fünftel der befragten Firmen haben den Zugang zu einem virtuellen Arbeitsplatz und den Austausch großer Datei-Mengen bereits implementiert. Ein Drittel verfügt zudem über einen hoch interaktiven Austausch zwischen Mobilgeräten und Netzwerk-Services. Hinzu kommen bald weitere 50 Prozent, die eine Implementierung planen. Zurückhaltender sind die Unternehmen bei der Nutzung von Video Streams. 15 Prozent sagen klar, dass sie daran nicht interessiert sind.
Die IT-Abteilung spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung von BYOD-Programmen, wie aus der Studie hervorgeht. In 63 Prozent der Firmen muss sie Rechenschaft für die Einrichtung und Änderung von Richtlinien ablegen, in 60 Prozent ist sie verantwortlich für deren Implementierung und Management.
In über einem Drittel der Firmen ist die IT beratend eingebunden, in einem weiteren Drittel wird sie lediglich informiert. Laut Forrester hängt das damit zusammen, dass in einem Fünftel der Unternehmen Vertrieb und Marketing die Zuständigkeit für die BYOD-Richtlinien übernommen haben. 15 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Telekommunikationslieferanten für ihre BYOD-Richtlinien rechenschaftspflichtig sind, während weitere 26 Prozent sagten, dass diese dafür verantwortlich sind.
Vier Fünftel der globalen IT-Entscheidungsträger mit formellem BYOD- Programm lassen ihre Mitarbeiter eine Vereinbarung unterschreiben, die sie an die formelle und dokumentierte BYOD-Richtlinie des Unternehmens bindet. Zwei Drittel gestatten es ihren Mitarbeitern, mit ihren privaten Geräten auf das Wi-Fi-Netzwerk des Unternehmens zuzugreifen.
Dabei bieten jedoch nicht alle Unternehmen Support für private Geräte. Nur 51 Prozent haben Helpdesk-Support für die Geräte ihrer Mitarbeiter im Angebot. Weitere 47 Prozent gewähren ihren Mitarbeitern einen Zuschuss zum Erwerb eigener Geräte.
Tipps von Forrester
Größte Sorge der Anwender ist immer noch die Sicherheit. 63 Prozent nennen als große Herausforderung die Bereitstellung von Sicherheitsfunktionen für die Endgeräte. 61 Prozent haben ebenso große Bedenken wegen der Sicherung der Anwendungen. 49 Prozent sehen die Anzahl unterschiedlicher Plattformen und Betriebssysteme als Herausforderung.
Im Security-Bereich setzen die meisten Firmen bisher auf Antivirus & Antimalware, die Durchsetzung einer Kennwortrichtlinie, Webfiltering & Blocking, Webüberwachung, Geräteverschlüsselung sowie Virtualisierung. Künftig sind starke Zuwächse bei Lösungen zum Blockieren und Entfernen von Anwendungen zu erwarten.
Forrester empfiehlt den Anwendern, mobile Endgeräte und Lösungen als zentrale Plattform für Interaktionen mit Kunden, Partnern und Mitarbeitern zu nutzen. Dabei sollte eine große Vielfalt an intern und extern bereitgestellten Devices und Lösungen genutzt werden. Allerdings müsse man sich auf die damit verbundene Komplexität und Vielfalt vorbereiten, um die neuen Möglichkeiten für Richtlinien, Sicherheit und Leistung ausschöpfen zu können. „Die heute noch verwendeten, auf direkter Kontrolle basierenden Konzepte werden in der neuen, mobilen Arbeitswelt nicht mehr funktionieren“, heißt es in der Studie.
Die Studie „Der Arbeitsbereich der nächsten Generation – mobil, flexibel, virtualisiert“ ist bei Cisco Systems und Forrester Research erhältlich.