Am 16. September öffneten sich die virtuellen Pforten des neuen C & A Onlineshops. Damit hielt sich das Unternehmen an den Zeitplan, den es Anfang dieses Jahres verkündet hatte. C & A nutzt den Rückenwind aus dem Filialgeschäft des vergangenen Jahres für weitere Expansionen. Im Ende Februar abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/2008 kletterten die Erlöse des Konzerns europaweit um 8,3 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro. In Deutschland, mit mehr als 400 von 1200 Geschäften dem wichtigsten Markt, verzeichnete der Textilfilialist ein Plus von 4,4 Prozent auf rund 2,9 Milliarden Euro.
Die Strategie lautet also: weiter wachsen. Bis Ende dieses Jahres will C&A hierzulande rund 27 neue Filialen eröffnet haben. Gleichzeitig erschließt sich das Unternehmen das Internet als ergänzende Vertriebsschiene. Sortiment und Preise werden Online wie Offline identisch sein. "Wir glauben, dass sich Online- und stationärer Handel gegenseitig befruchten", erklärt Thorsten Rolfes, Unternehmenssprecher C&A Deutschland. Über das Web hofft der Konzern weitere, neue Kundengruppen anzusprechen. Nicht zuletzt will man auch von den rosigen Aussichten virtueller Einkaufswelten profitieren.
Nach Untersuchungen der GfK Gruppe ist das Volumen der im Internet gehandelten Jahren zwischen 2002 und 2007 um rund 250 Prozent gestiegen und erreichte im vergangenen Jahr ein Volumen von annähernd zwölf Milliarden Euro. "Wir gehen auch für die kommenden Jahre von einem weiteren Wachstum des Internet-Handels aus", sagt Rolfes.
Eine Frage der Kernkompetenzen sei es gewesen, den Betrieb des Shops nicht selber machen zu wollen, so der Unternehmenssprecher. Der Dienstleister Heycom ist spezialisiert auf E-Commerce für die Textil- und Modebranche, und betreibt neben dem C&A-Shop auch die Internet-Geschäfte für rund ein Dutzend weiterer Modelabels.
Das unter dem Dach der D+S europe AG firmierende Unternehmen wickelt für C&A sämtliche Aufgaben ab, die mit dem Webshop zusammenhängen. Die zugrundeliegenden Systeme arbeiten auf einer eigen entwickelten Software, die speziell für die hohe Sortimentstiefe in der Modebranchen zugeschnitten ist. Auch die Offline-Welt fungiert unter Heycom-Regie. Am Firmensitz in Garbsen bei Hannover wird die Kleidung gelagert und von dort aus an die Endkunden versendet. Heycom regelt die Bezahlung, per Rechnung, Nachnahme oder Kreditkarte und kümmert sich genauso um das Management von Retouren wie Anfragen oder Reklamationen von Kunden.
Welchen Erlös sich C&A von seinem neuen Geschäftszweig erhofft, verrät das Unternehmen nicht. Zumindest nicht schon einen Tag, nachdem die Seite gestartet ist. Eine Woche Probeshopping für ausgewählte Nutzer habe einen positiven Eindruck hinterlassen: "Der hohe Rücklauf hat uns in unserem Glauben an den Erfolg des künftigen Online-Geschäfts bestärkt", so Rolfes.