Die Modekette C&A sucht nach Wegen, ihr Wachstum in Boomregionen wie China und im lange vernachlässigten Online-Handel zu beschleunigen. Dazu würden auch Partnerschaften und und externe Beteiligungen geprüft, teilte die Schweizer Familienholding Cofra am Montag mit. Sie reagierte damit auf einen Bericht von "Spiegel-Online", wonach die Eigentümerfamilie Brenninkmeijer einen Verkauf des Modeunternehmens nach China plant.
"C&A blickt auf eine herausragende Geschäftsleistung in 2017 zurück und wir wollen auf diesem Momentum durch weitere Innovation und Expansion aufbauen", hieß es in der Mitteilung. Ziel sei ein erfolgreiches und zukunftssicheres C&A-Geschäft.
C&A bekommt die Quittung für den vernachlässigten Online-Handel
Das 1841 gegründete Familienunternehmen ist Deutschlands drittgrößter Textilhändler. Das Unternehmen hatte jedoch in den vergangenen Jahren mit großen Herausfordrungen zu kämpfen. C&A habe die Geschwindigkeit, mit der sich der Modehandel in Richtung Internet verlagere, unterschätzt, räumte der damalige Europa-Chef Philippe Brenninkmeijer Ende 2016 ein. Für zusätzlichen Druck sorgt die wachsende Zahl von Billiganbietern wie beispielsweise Primark, die gerade in den Augen der jungen Kundschaft oft modischere Artikel im Angebot hat.
Doch bemüht sich das Unternehmen seit einiger Zeit, das Steuer herumzureißen. Zu den Maßnahmen gehörte die Berufung des krisenerprobten, früheren Rewe-Chefs Alain Caparros zum neuen Europa-Chef des Textilhändlers. Er hatte Rewe in Deutschland in den vergangenen Jahren zu einem Vorreiter im Online-Handel mit Lebensmitteln gemacht. Außerdem straffte der Konzern seine Verwaltung und sein Filialnetz. Abgeschlossen ist der Transformationsprozess jedoch noch nicht.
Doch zeigen sich offenbar bereits erste Erfolge. Das Branchenfachblatt "Textilwirtschaft" berichtete kürzlich unter Berufung auf Unternehmensangaben, dass die Umsätze auch in Deutschland zuletzt wieder gestiegen seien.
In China ist C&A schon seit 2007 mit eigenen Läden präsent. Auch das Design und die Produktion für den chinesischen Markt finden vor Ort statt. (dpa/rs)