"Auch wenn Carglass seine führende Marktposition als Glasspezialist ausbaut, kommt es weder zu einer Marktbeherrschung noch zu einer erheblichen Behinderung des Wettbewerbs", begründete Kartellamtspräsident Andreas Mundt die Entscheidung. Zum einen könnten die Kunden auf alternative Glasspezialisten und freie Werkstätten ausweichen. Zum anderen nutzten sie zu einem großen Teil auch die Kfz-Werkstätten der Autohersteller ihres Fabrikats.
"Bei der Fusion geht es um den Verkauf des Glasgeschäfts der größten deutschen Werkstattkette an den größten Autoglasspezialisten", betonte Mundt. Die Behörde habe das Vorhaben deshalb sehr sorgfältig geprüft. Im Zuge der Ermittlungen seien auch alle Kfz-Versicherer befragt worden, die einen Großteil dieser Schadensfälle abwickeln. Durch die Fusion komme es bei Carglass jedoch nur zu geringen Marktanteilszuwächsen im Hinblick auf das Versicherungs- und Großkundengeschäft.
Carglass betreibt in Deutschland rund 350 Servicecenter. Zu Carglass gehört seit der Übernahme im Jahr 2015 zudem das Junited Autoglas Netzwerk, das rund 300 Partnerbetriebe umfasst. Zu dem Filialnetz von ATU gehören rund 500 Standorte. (dpa/rs)