Bitkom und Experton Group

CeBIT und die Cloud im Aufwind

09.03.2011 von Christa Manta
Mit wachsenden Besucher- und Ausstellerzahlen ist die CeBIT wieder im Aufwind. Mitverantwortlich dafür: der diesjährige Lockvogel "Cloud Computing". Das CeBIT-Kernthema sorgt für volle Auftragsbücher und verspricht laut einer aktuellen, von der Bitkom vorgestellten Studie, Wachstumsraten im zweistelligen Bereich.

"CeBIT gut, alles gut", könnte das Resumee der diesjährigen CeBIT lauten. Denn die weltweit größte Computermesse ist auch ein Indikator dafür, wie es der IT-Branche geht. In den letzten Jahren war die CeBIT - nicht zuletzt wegen der Wirtschaftskrise - deutlich geschrumpft. In diesem Jahr schaffte sie die Wende: Insgesamt 339.000 Menschen aus 90 Ländern kamen auf das Messegelände in Hannover. Das waren 5000 Besucher mehr als im Vorjahr, wo die CeBIT mit 334.000 Besuchern einen historischen Tiefstand erreichte. Zudem nahmen mit 4200 Unternehmen auch rund 50 Aussteller mehr teil als im Vorjahr. Dabei wollten die Veranstalter der vor allem Entscheider aus den Entwicklungs- und IT-Abteilungen der Unternehmen anlocken. Es kamen mehr als 500 Einkäufer aus internationalen Konzernen mit einem jährlichen Investitionsvolumen von 50 Milliarden Euro. "Die Internationalität der CeBIT ist auf einem Spitzenniveau" sagte Messevorstand Ernst Raue am Sonntag in Hannover. Etwa 80 Prozent der Besucher hätten die Messe aus beruflichen Gründen besucht.

Volle Auftragsbücher nach der CeBIT

Bitkom Branchenzahlen
Bitkom-Branchenzahlen
Marktzahlen der ITK-Branche, die der Branchenverband Bitkom bei seiner Jahrespressekonferenz 2011 am 28. Februar in Hannover vorgestellt hat.
Bitkom-Branchenzahlen
Marktzahlen der ITK-Branche, die der Branchenverband Bitkom bei seiner Jahrespressekonferenz 2011 am 28. Februar in Hannover vorgestellt hat.
Bitkom-Branchenzahlen
Marktzahlen der ITK-Branche, die der Branchenverband Bitkom bei seiner Jahrespressekonferenz 2011 am 28. Februar in Hannover vorgestellt hat.
Bitkom-Branchenzahlen
Marktzahlen der ITK-Branche, die der Branchenverband Bitkom bei seiner Jahrespressekonferenz 2011 am 28. Februar in Hannover vorgestellt hat.
Bitkom-Branchenzahlen
Marktzahlen der ITK-Branche, die der Branchenverband Bitkom bei seiner Jahrespressekonferenz 2011 am 28. Februar in Hannover vorgestellt hat.
Bitkom-Branchenzahlen
Marktzahlen der ITK-Branche, die der Branchenverband Bitkom bei seiner Jahrespressekonferenz 2011 am 28. Februar in Hannover vorgestellt hat.
Bitkom-Branchenzahlen
Marktzahlen der ITK-Branche, die der Branchenverband Bitkom bei seiner Jahrespressekonferenz 2011 am 28. Februar in Hannover vorgestellt hat.
Bitkom-Branchenzahlen
Marktzahlen der ITK-Branche, die der Branchenverband Bitkom bei seiner Jahrespressekonferenz 2011 am 28. Februar in Hannover vorgestellt hat.
Bitkom-Branchenzahlen
Marktzahlen der ITK-Branche, die der Branchenverband Bitkom bei seiner Jahrespressekonferenz 2011 am 28. Februar in Hannover vorgestellt hat.
Bitkom-Branchenzahlen
Marktzahlen der ITK-Branche, die der Branchenverband Bitkom bei seiner Jahrespressekonferenz 2011 am 28. Februar in Hannover vorgestellt hat.
Bitkom-Branchenzahlen
Marktzahlen der ITK-Branche, die der Branchenverband Bitkom bei seiner Jahrespressekonferenz 2011 am 28. Februar in Hannover vorgestellt hat.

Auch August-Wilhelm Scheer, Präsident des Informationstechnologie-Branchenverbandes Bitkom, zog bei der Abschlusspressekonferenz der CeBIT eine positive Bilanz. Die Hightech-Wirtschaft sei hoch zufrieden: "Eine große Mehrheit der Aussteller hat volle Auftragsbücher und geht sehr optimistisch ins Nach-Messe-Geschäft", sagte er. Vor allem das Zugpferd Cloud Computing verspricht dem internationalen IT-Geschäft Aufwind zu geben. "Cloud Computing ist der Megatrend im Hightechsektor. Er wird die IT-Branche tiefgreifend verändern", prognostizierte Scheer bereits im Vorfeld der Messe.

Cloud Computing wächst zweistellig

Dafür sprechen auch die Zahlen einer aktuellen Studie der Experton Group, die Bitkom anlässlich der CeBIT vorstellte. Der Umsatz mit Technologien aus der Wolke wächst den Studienergebnissen zufolge zweistellig und wird in diesem Jahr um rund 55 Prozent auf insgesamt 3,5 Milliarden Euro ansteigen. Bis 2015 sollen etwa zehn Prozent der gesamten IT-Ausgaben im B2B-Geschäft in Deutschland mit Cloud-Services gemacht werden. Rund 13 Milliarden Euro stark soll dann der Umsatz mit Cloud Computing sein und gleichermaßen auf Geschäftskunden wie Privatverbraucher entfallen.

Derzeit werden laut der Experton-Studie 1,9 Milliarden Euro mit Kunden aus dem Geschäftssektor umgesetzt. Tendenz stark steigend. Bis 2015 verspricht der Cloud-Markt im B2B-Bereich sich zu vervierfachen und soll dann insgesamt 8,2 Milliarden Euro betragen. Vor allem Software-as-Service sei bei Unternehmenskunden gefragt. "Der Bezug von Diensten aus der Cloud ist ein Schritt zum atmenden Unternehmen: Anwender werden flexibler, können schneller wachsen und ihre Ideen kostengünstig umsetzen", kommentiert Scheer.

Jeder dritte User speichert Daten in der Wolke

Auch Privatverbraucher sind schon längst in der Cloud angekommen - vielfach, ohne es zu wissen. Nur jeder achte Internetnutzer kennt den Begriff, jeder dritte speichert jedoch schon private Daten in der Cloud, pflegt online seinen Terminkalender oder sein Adressbuch. "Bei Cloud-Diensten können Anwender mit unterschiedlichen Endgeräten auf die gleichen Daten zugreifen. In der Cloud sind die Daten sicher, eine aufwändige Synchronisation entfällt", begründet Scheer die Verbreitung von Cloud-Services im privaten Bereich.

Der Trend, sein Daten der Wolke anzuvertrauen, wird sich auch weiterhin fortsetzen. Auch werden die Menschen häufiger bereit sein, Geld für Cloud-Dienste auszugeben. Derzeit ist jeder fünfte Internetnutzer bereit, privat Geld für Cloud-Lösungen auszugeben. In fünf Jahren wird laut der Experton-Prognose bereits jeder zweite für Online-Speicherplatz, soziale Netzwerke oder Browser-Spiele zahlen. Der Umsatz mit Privatverbrauchern im Bereich Cloud Computing wird von jetzt 1,6 Milliarden Euro auf sechs Milliarden Euro in fünf Jahren ansteigen.

Neue Lizenzierungs- und Abrechnungsmodelle gefragt

"Die Entwicklung von Cloud-Technologien sowie generell von Software und IT-Services haben aus unserer Sicht große standortpolitische Bedeutung. Hier entsteht nachhaltiges Wachstum und hier entstehen tausende neue Arbeitsplätze", kommentiert Scheer die Entwicklungen. Allerdings konfrontiere die neue Technologie die Anbieter auch mit großen Herausforderungen. Bisher seien viele IT-Leistungen auf den einzelnen Kunden maßgeschneidert worden. Jetzt würden sie standardisiert über das Netz angeboten. Das erfordert neue Lizenzierungs- und Abrechnungsmodelle. "Cloud Computing ist zwar nur eine Evolution in der Technologie, aber eine Revolution im Business", fasst Scheer zusammen.

Die Marktzahlen zum Umsatz mit Cloud Computing stammen aus einer Studie der Experton Group. Zudem befragte Aris Umfrageforschung telefonisch im Januar 2011 im Auftrag der Bitkom 1001 Internetnutzer ab 14 Jahren.