Ausreichende Liquidität vorhanden

CEO Kaeser sieht Siemens in der Krise gut gewappnet

15.04.2020
Siemens-Chef Joe Kaeser geht davon aus, dass sein Unternehmen die Corona-Krise gut übersteht.
Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG, plant nach der Krise eine große Feier.
Foto: Siemens

Die Produkte des Konzerns würden weiter gebraucht und man habe "ausreichende Liquidität - auch für eine längere Zeit", sagte er in einem Interview mit "Donaukurier" und "Passauer Neue Presse". "Um Siemens ist mir also nicht bang, auch wenn ein paar herausfordernde Quartale vor uns liegen." Es gebe aber Lieferanten, für die es eng werde und Kunden, "die bereits schwer zu kämpfen haben".

Kündigungen in der Krise erteilte Kaeser eine Absage: "Wegen einer vorübergehenden Beschäftigungsschwankung wird bei Siemens niemand das Haus verlassen", sagte er. Auch Kurzarbeit gebe es bisher nur in geringem Umfang. Im Moment seien es etwa 1.600 der mehr als 120.000 Mitarbeiter in Deutschland.

Mitarbeiter stehen im Vordergrund

Zudem arbeitet Siemens derzeit daran, Mitarbeiter in der ganzen Welt in ihre Heimatländer zurückzubringen. Laut Kaeser sind es etwa 4.000 "rund um den Globus". Ein Sprecher sagte am Mittwoch, es gehe dabei nicht nur um deutsche Mitarbeiter. Angesichts von Reisebeschränkungen und fehlender Flüge sei dies nicht einfach.

Kaeser erzählte, er habe selbst bereits für ein Wochenende vorsorglich unter Quarantäne gestanden. Für den Fall, dass er wegen Corona ausfallen würde, sei Siemens aber gut aufgestellt. "Man sollte spätestens dann abtreten, wenn man meint, dass man unersetzlich ist", sagte Kaeser. Zudem werde sein Stellvertreter Roland Busch ja ohnehin nach der nächsten Hauptversammlung den Chefposten von ihm übernehmen.

Siemens überlege schon jetzt, wie man den Aufschwung nach der Corona-Krise gestalten wolle, sagte Kaeser. Er kündigte an: "Ich möchte eine Fete für alle 387.000 Siemens-Mitarbeiter auf der ganzen Welt." Das hätten sie sich verdient. "Und vielleicht trinken wir alle gemeinsam dann ein Corona-Bier." (dpa/rs)