Charité-CIO Peuker nimmt Kurs auf personalisierte Medizin
20.01.2021 von Karen Funk
Im Gespräch mit dem CIO-Magazin erklärt Martin Peuker, IT-Chef der Charité, wo die Reise im Gesundheitswesen hingeht und warum die Branche vor einem Paradigmenwechsel steht.
Die Pandemie hat 2020 jedem viel abverlangt. Hat sie aber auch Dinge ins Rollen gebracht?
Martin Peuker: Die Corona-Krise hat den kulturellen Wandel in der Charité und besonders in der IT positiv beeinflusst und beschleunigt. Exemplarisch steht dafür die Entwicklung der Corona-App, die eine Entscheidungshilfe liefert, ob ein COVID-Test wegen möglicher Symptome sinnvoll ist. Sie wurde zur Vermeidung einer Überlastung der Ambulanzen entwickelt.
Wie hat sich die Zusammenarbeit dabei geändert?
Martin Peuker: Die Entwicklung der mittlerweile bundesweit genutzten App war zeitkritisch, was zu einem Pragmatismus führte, der wie selbstverständlich in die Nutzung neuer Arbeitsmethoden mündete. Es wurden cross-funktionale Teams, bestehend aus Ärzten, Pflegern und ITlern gebildet. Während der Konzeption wurde die Kundenperspektive gesucht und einfach gehandelt, statt endlos diskutiert. Erste Lösungen waren nicht optimal, aber die Philosophie eines 'Fail often, but fail early' wurde anstandslos adaptiert. Es entstand ein mutiger Umgang mit Fehlern.
Mit welchen Entwicklungen rechnen Sie künftig im Gesundheitswesen?
Martin Peuker: Die erwarteten Veränderungen im Gesundheitswesen sind umfassend und leiten einen weitreichenden Veränderungsprozess ein. Neue datengetriebene Unternehmen verändern den Gesundheitsmarkt sowie die beschleunigte digitale (R)Evolution des Gesundheitswesens. Beide erzeugen Druck auf die IT, weil es ein Ringen auf gleicher Ebene darstellt.
Was genau braucht es für eine radikale Veränderung des Gesundheitswesens in den nächsten Jahren?
Martin Peuker: Weitreichenden Datenaustausch, interoperable Daten, mündige Verbraucher sowie eine Änderung der Verhaltensweisen, denn Verbraucher werden durch digitale Tools beeinflusst. Diese Veränderungen sind nur zu schaffen, wenn wir unser Führungs- und Kulturverständnis nach vorne weiter modernisieren.
Als Universitätsklinikum betreut die Charité nicht nur Patienten, sondern ist auch Bildungs- und Forschungsstätte. Vor welchen Aufgaben steht die IT in diesem Spannungsfeld?
Martin Peuker: Die kulturelle Kernherausforderung der IT ist ein gleichzeitiges Bedienen der hochstandardisierten und auf effiziente Prozesse konditionierten Krankenversorgung einerseits und die auf hohe Freiheitsgrade und Innovationen pochende Forschung und Lehre andererseits. Zusätzlich wird dies durch die Digitalisierung überlagert. Die IT muss also klassisch und modern funktionieren und somit ein zeitgemäßes Two-Speed-IT Konzept ausprägen. Beides muss zusammen funktionieren, sonst funktioniert die Translation nicht.
Was heißt das für die Arbeitsorganisation und Führung?
Martin Peuker: Bisher hat sich die IT eher am Führungsmodell der Klinik orientiert: hierarchisch, wenig fehlertolerant, stark prozessual, mit dem Effekt, dass wir zwar hochperformant und -verfügbar sind, aber wenig Kreativität und Agilität zulassen. Der Anstoß zum Wandel kommt ganz besonders aus der Forschung, aber auch zunehmend aus der Klinik.
Was bedeutet das konkret für Ihre Rolle?
Martin Peuker: Aufgabe des CIO ist es jetzt, diesen Wandel nicht nur zuzulassen, sondern ganz bewusst voranzutreiben, mit dem Ziel, dass die modernen Arbeitsweisen aus Forschung und Lehre auch in der IT und idealerweise bei den Kunden der IT Einzug halten.
Die Top-CIOs der Gesundheitsbranche
Holger Witzemann, AOK Systems Holger Witzemann ist seit Mai 2016 Geschäftsführer der AOK Systems. Der Diplom-Ingenieur für Technische Informatik war vorher Geschäftsführer im Bitmarck-Konzern in Essen, einem IT-Anbieter für Betriebs-, Innungs- und Ersatzkassen sowie die DAK-Gesundheit und weitere Ersatzkassen. Witzemann verantwortet nun die Softwareentwicklung für die gesamte AOK-Gemeinschaft, die BARMER, die BKK Mobil Oil, die VIACTIV Krankenasse und die Hanseatische Krankenkasse.
Stefan Henkel, Siemens Healthineers Stefan Henkel ist CIO von Siemens Healthineers. Stefan Henkel absolvierte sein Studium in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bamberg, wo er ebenfalls seine Promotion abschloss. Nach Stationen als Lehrbeauftragter und selbstständiger IT-Berater, startete er im Jahr 1996 seine berufliche Laufbahn bei Siemens Management Consulting in München. Bereits 1997 übernahm er die Leitung der Supply Chain Beratung im Bereich Corporate Procurement and Logistics. Nach weiteren leitenden Positionen in verschiedenen Abteilungen wechselte er 2006 in den Bereich Customer Services der Healthcare-Sparte. Dort verantwortete er weltweit "Product Support" und den "Siemens Remote Service". Nachdem er ein unternehmensweites Transformationsprojekt erfolgreich leitete, übernahm Stefan Henkel 2011 die Position des Leiters für Customer Relationship Management Operations. Daraufhin übernahm er die Verantwortung als Leiter der IT und seit 2018 besetzt Stefan Henkel die Position des CIO von Siemens Healthineers.
Hans-Ulrich Prokosch, Uniklinikum Erlangen Hans-Ulrich Prokosch ist CIO am Uniklinikum Erlangen und Inhaber des Lehrstuhls für Medizinische Informatik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Bis 2003 war er Professor für Medizinische Informatik an der Universität Münster. Prokosch hat Mathematik studiert, dann einen Doktor in Humanbiologie gemacht und sich anschließend im Fach Medizinische Informatik habilitiert.
Markus Balser, Rhön Klinikum AG Markus Balser ist seit Februar 2018 Konzernbereichsleiter IT/Konzern-EDV an der Rhön-Klinikum AG. Zuvor war er seit 2008 bei der Accenture GmbH als Managing Director im Bereich Technology Strategy verantwortlich für Enterprise Architecture & Application Strategy im deutschsprachigen Raum.
Andreas Strausfeld, Bitmarck Holding Im Juli 2014 ist Andreas Strausfeld zum Geschäftsführer der Bitmarck Holding GmbH aufgestiegen. Damit steht er dem IT-Dienstleister für Krankenkassen vor. Andreas Strausfeld ist seit 2008 als Geschäftsführer bei der Bitmarck Holding GmbH und seit 2010 bei der Bitmarck Vertriebs- und Projekt GmbH aktiv. In gleicher Funktion war er in Personalunion auch von 2012 bis 2013 bei der Bitmarck Software GmbH tätig. 2018 wurde sein Vertrag bei Bitmarck vorzeitig um vier Jahre bis 2024 verlängert.
Stefan Domsch, Synlab Im Juli 2024 wechselte Stefan Domsch die Branche und stieg als IT-Chef bei Synlab ein. Bisher war er Group CIO vom TÜV Süd.
Ingo Elfering, Fresenius Seit Juli 2020 besetzt Ingo Elfering den neu geschaffenen CIO-Posten bei der Fresenius Gruppe. Der gelernte Wirtschaftsinformatiker soll die globalen IT-Aktivitäten des Konzerns koordinieren und weiterentwickeln. Zudem übernimmt er die Leitung der IT-Dienstleistungs-Tochter Fresenius Netcare, die mittlerweile in Fresenius Digital Technology umbenannt wurde. Elfering berichtet an den Finanzvorstand.
Jens Schulze, Universitätsklinikum Frankfurt am Main Jens Schulze ist seit September 2019 CIO und Leiter des Dezernats für Informations- und Kommunikationstechnologie (DICT) im Universitätsklinikum Frankfurt. Sein Vorgänger Martin Overath ist jetzt Geschäftsleiter Medizinischer Arbeitsplatz beim Softwarehersteller Knowledgepark. In seiner Rolle verantwortet Schultz alle Bereiche der administrativen und klinischen IT inklusive der Telekommunikation. Er berichtet an den kaufmännischen Direktor als Mitglied des Vorstands. Für seine Leistungen als CIO der Uniklinik Leverkusen (2013-2019) wurde Jens Schulze beim CIO des Jahres 2019 in der Kategorie Public Sektor ausgezeichnet.
Michael Kraus, Universitätsklinikum Freiburg Michael Kraus ist seit August 2014 für die IT am Universitätsklinikum Freiburg verantwortlich. Bereits seit 2009 war er stellvertretender Leiter des Klinikrechenzentrums. Nach seinem Physik-Studium und einer Promotion im Bereich der Systembiologie war Kraus wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg. 1996 wechselte er als IT-Leiter in die Universitätsverwaltung und verantwortete dort ab 1999 als Dezernatsleiter neben der IT für das Campus Management die Bereiche Controlling, Organisation und Neue Medien.
Rudolf Dück, UKSH IT-Chef am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) ist seit Januar 2019 Rudolf Dück. Er übernahm die Leitung der Stabsstelle Informationstechnologie. Zugleich ist er Geschäftsführer der UKSH Gesellschaft für IT Services mbH (ITSG) sowie der Gesellschaft für Informationstechnologie (GfIT). Davor war Dück als Leiter des Bielefelder IT-Servicezentrums (BITS) an der Universität Bielefeld tätig.
Manfred Criegee-Rieck, Klinikum Nürnberg Manfred Criegee-Rieck leitet seit Juni 2017 die IT des Klinikums Nürnberg. Der neue IT-Leiter ist Nachfolger des langjährigen CIOs Helmut Schlegel. Er kommt von den Franziskanerbrüdern vom Heiligen Kreuz, wo er Gesamtleiter IT war.
Heiko Reinhard, Ottobock Heiko Reinhard ist seit Mai 2018 neuer CIO beim Duderstädter Medizintechnik-Hersteller Ottobock. Er war bislang als CEO des IT-Dienstleisters Sycor, der IT-Tochter von Ottobock, in Amerika und als IT Director North America für Ottobock tätig.
Patrick Wenz, Universitätsmedizin Mainz Patrick Wenz leitet die IT der Universitätsmedizin Mainz bis Ende 2023 im Interim.
Jan Vitt, Universitätsmedizin Mainz Ab Januar 2024 soll Jan Vitt die IT der Universitätsmedizin Mainz leiten.
Aude Vik, Techniker Krankenkasse Seit Anfang 2024 ist Aude Vik Geschäftsbereichsleiterin Informationstechnologie bei der Techniker Krankenkasse.
Gunther Nolte, Vivantes-Klinik Gunther Nolte ist schon seit 2001 IT- und TK-Direktor beim Gesundheitsnetzwerk Vivantes. Der Diplom-Informatiker arbeitete nach seinem Studium zunächst als Softwareentwickler in einem Systemhaus. Zwischen 1986 und 2001 war er unter anderem als Projektleiter für den Aufbau eines Tumorregisters am onkologischen Schwerpunkt Klinikum Kassel verantwortlich.
Dirk Herzberger, Helios Kliniken Seit 1998 leitet Dirk Herzberger die IT der Klinikkette Helios, die seit 2005 zu Fresenius gehört. Mit seiner Abteilung "Zentraler Dienst IT" stellt er dem gesamten Unternehmen die PC-gestützte Infrastruktur zur Verfügung - das reicht von medizinischen Dokumentationssystemen über die IT für Abrechnungen bis zu Telemedizin-Lösungen. Diplom-Ingenieur Herzberger war zuvor sechs Jahre Leiter EDV der Asklepios Neurologischen Klinik Bad Salzhausen und ab 1993 am Aufbau der Zentrale Dienste EDV der Asklepios Gruppe beteiligt. Zwischen 1988 und 1992 arbeitete Herzberger als Entwicklungsingenieur in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung sowie in der Abteilung Technische EDV der Firma Weiss Umwelttechnik.
Franz-Helmut Gerhards, DAK Franz-Helmut Gerhards ist seit Oktober 2016 CDO und Mitglied der Geschäftsleitung der DAK-Gesundheit in Hamburg. Er ist für die unternehmensweite digitale Transformation der Krankenkasse verantwortlich. Dazu gehört neben der strategischen Ausrichtung der DAK den Aufbau eines digitalen Ökosystems sowie die digitale Transformation aller relevanten Kundenprozesse mit dem Fokus auf die Kundenorientierung. Zudem verantwortet Gerhards den mit der Digitalisierung verbundenen kulturellen Wandel und leitet die Digitale Fabrik, die als interner Inkubator die digitale Transformation der Kasse operativ gestaltet.
Henning Schneider, Asklepios Konzern Henning Schneider hat im Oktober 2016 die Leitung des Konzernbereichs IT im Asklepios Konzern übernommen. Er folgt auf Martin Stein, der das Unternehmen verlassen hat, um als Kaufmännischer Geschäftsführer des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein tätig zu sein. Schneider wechselte vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) zu Asklepios. Am UKE leitete er seit 2012 als CIO den Geschäftsbereich Informationstechnologie. Bereits seit 2008 trug er dort Verantwortung für die medizinischen IT-Systeme und die Umsetzung der elektronischen Patientenakte.
Kurt Kruber, Klinikum der Universität München Seit Dezember 2012 verantwortet Kurt Kruber am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität Medizintechnik und Informationstechnik. Beide Ressorts sollen unter der Führung des 49-Jährigen näher zusammenrücken, wie sich auch an der Agenda des IT-Chefs zeigt: Eines seiner Projekte ist das Zusammenführen der Mitarbeiter aus diesen Bereichen.
Bernd Christoph Meisheit, Sana Kliniken Bernd Christoph Meisheit ist seit August 2009 Geschäftsführer bei der IT-Tochter der Sana Kliniken. Meisheit stieß damals zu Gerald Götz, der die Sana IT Services bereits zwölf Jahre lang leitete, und formte mit ihm eine Doppelspitze. Seit Götz Sana im Herbst 2010 verlassen hat, leitet Meisheit die IT des Klinikbetreibers allein. Meisheit war zuvor IT-Verantwortlicher des Klinikverbandes St. Antonius und Geschäftsführer der Gesellschaft für Information und Technologie im Gesundheitswesen in Wuppertal. In den Jahren 2000 bis 2008 war er CIO der MTG Malteser Trägergesellschaft und Mitglied des Kooperationsrates der Deutsche Malteser GmbH. In dieser Funktion wurde er 2007 von unserer Schwesterpublikation Computerwoche für ein Rechenzentrumsprojekt zum Anwender des Jahres in der Kategorie IT-Performance gekürt. Von 1992 bis 1997 war er Leiter der Abteilung IT und Organisation und ab 1998 stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Finanzen, Unternehmensrechnung und Informationssysteme der Flughafen Köln/Bonn GmbH. Meisheit hat in Köln die Fächer Nachrichtentechnik und Informationsverarbeitung studiert.
Warum ist gerade der Bereich Forschung und Lehre so modern?
Martin Peuker: Weil er von jungen Leuten getrieben ist. Daher muss die IT auch mitberücksichtigen, dass sie Enabler der digitalen Transformation ist - Stichwort Big Data oder Edge Computing - und dass sie selbst von der digitalen Transformation betroffen ist und ihre Wertschöpfung etwa via Cloud Computing digitalisiert.
Robuste IT-Strukturen
Welchen Beitrag leistet Ihre IT-Organisation, um die Innovationsprozesse im Unternehmen voranzubringen?
Martin Peuker: Zum einen durch die Unterstützung der Organisations- und Prozessentwicklungen: Die IT-Organisation ist umfassend in die Entwicklung der Gesamtstrategie der Charité eingebunden. Dabei ist die IT aufgrund ihrer Erfahrungen im Change-Management, ihrer Zertifizierung nach 9001:2015 und der Ausprägung ihrer Two-Speed-IT - das heißt robuste IT-Strukturen im Bereich der bekannten Best-Proven-Practice und Bau von 'IT-Schnellbooten' im Bereich von 'Emerging Practices' - federführend bei der strukturellen Anpassung der Charité an neue digitale Prozesse und ihrem Weg durch die digitale Transformation.
Und zum anderen?
Martin Peuker: Durch den inhaltlichen Quantensprung zur 'personalized medicine'. Wichtiger als die Beteiligung an diesen eher inkrementellen Veränderungsprozessen ist die aktive Steuerung der grundsätzlich neuen Positionierung technologischer Lösungsansätze der Charité. So bereiten sich weltweit alle Gesundheitssysteme auf die digitale Transformation vor. Hierbei geht es nicht mehr nur um den Austausch von Behandlungsergebnissen in Form von Dokumenten oder fragmentierten Dateninseln, sondern zunehmend um die gemeinsame Nutzung großer Mengen strukturierter Daten.
Wo liegen da die größten Herausforderungen?
Martin Peuker: In der Datenhaltung, die derzeit nicht auf die Anforderungen der algorithmenbasierten, digitalisierten Medizin ausgerichtet ist und auch starke KI-Ansätze nicht wirklich stützen kann.
Welche Rolle spielt dabei Ihre Health Data Platform (HDP), die am Krankenbett erhobene Daten mit denen aus der Grundlagenforschung verknüpft?
Martin Peuker: Die HDP ist ein erster Schritt, um hier eine neuartige Ausrichtung vorzubereiten. Diese gilt es durch Integration von umfassenden, aktuellen und einheitlichen Daten sowie der dafür benötigten digitalen Werkzeuge zur Einführung eines stringenten Wissenskreislaufs von Forschungsergebnissen zu Heilbehandlungen (translationale Forschung) fortzusetzen. Die IT wird sich dafür einsetzen, die ganzheitliche und abgestimmte medizinische IT-Infrastruktur zu erweitern, um langfristig und nachhaltig Innovationen und Marktmechanismen zu begünstigen. Nur so kann letztlich der behandelnde Arzt in seiner individuellen Patientenbetreuung sinnvoll und dauerhaft gefördert werden.
Health Data Platform (HDP) Über die HDP werden Daten, die am Krankenhausbett erhoben werden, möglichst schnell mit Daten aus der Grundlagenforschung, besonders in der Genom-Analyse, verknüpft. Daraus soll ein Mehrwert für die Patienten gewonnen werden. Zudem geht es auch darum, Daten aus der Behandlung über pseudonymisierte oder anonymisierte Algorithmen der Grundlagenforschung zur Verfügung zu stellen.
Das Gesundheitswesen steht also vor einem komplett neuen Kapitel mit Hilfe der IT?
Martin Peuker: Der Paradigmenwechsel von einer hypothesengetriebenen zu einer datengetriebenen medizinischen Behandlung ist das Fundament der fortschreitenden personalisierten Medizin, für welche die IT mit Hilfe der Verbindung klinischer Routinedaten mit allen vorhandenen Datenquellen von der Genomik bis hin zu lebensstil-relevanten Faktoren und Umwelteinflüssen sowie intelligenten Big Data Analyse-Tools und entsprechenden IT-Infrastrukturen ein längst überfälliges Grundlagenmodel liefern kann.