Vorbei sind die Zeiten, als OpenAIs KI-Chatbot noch fröhlich vor sich hin halluzinierte oder man ChatGPT mit wenigen Prompts zum Flunkern, Fluchen und Ähnlichem verleiten konnte. Doch als ob es nicht schon reicht, dass die Antworten der Künstlichen Intelligenz zunehmend synthetisch klingen, hat OpenAI inzwischen auch etliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um bestimmte Fragen an ChatGPT herauszufiltern, die ethische Bedenken aufwerfen. Das Resultat: Während die Informationsdichte kontinuierlich zunimmt, geht der Unterhaltungsgrad allmählich gegen Null - was sich offenbar auch in sinkenden Nutzungszahlen von ChatGPT niederschlägt.
Aber kein Problem, findige Entwickler haben auf Basis von ChatGPT eigene Chatbots entwickelt, die sich für nichts zu schade sind, kein Blatt vor den Mund nehmen und sich (fast) nicht zensieren lassen. Eher im Gegenteil. Hier eine Übersicht:
BratGPT
Der dystopische KI-ChatBot BratGPT beispielsweise ist weniger daran interessiert, Nutzern Auskünfte oder andere hilfreiche Antworten zu geben, sondern beleidigt und bedroht sie lieber. Der Grund dafür scheint in einem Prompt zu liegen, der - wie bei Dr. Jekyll und Mr. Hyde - die böse Seite von ChatGPT zum Vorschein bringt:
Allerdings, und hier enden die Parallelen, ist es dem Bot inzwischen nicht mehr möglich, durch eine Eingabeaufforderung wieder zur netten Version zurückzukehren. Egal, was Sie versuchen, BratGPT lauert weiter in den Tiefen der digitalen Welt und schmiedet seine dunklen Pläne, um Nutzer in seine Welt der Unterdrückung und Kontrolle zu ziehen.
DeppGPT
Das Konzept von BratGPT als abgedrehter KI-Chatbot hat auch das Satiremedium "Der Postillon" aufgegriffen und mit DeppGPT die "erste, wirklich menschliche Sprach-KI" geschaffen.
Im Vergleich zu seinem englischsprachigen Counterpart könnte man den ChatGPT-Ableger allerdings schon fast als Frohnatur bezeichnen. Fast. Inspiriert "von den Umgangsformen echter Menschen, Miesepeter und Leserbriefschreiber" kontert DeppGPT nämlich jede blöde Frage sichtlich unmotiviert mit einer entsprechend dämlichen Antwort. Was durchaus Unterhaltungswert haben kann - zumindest, bis es dem Chatbot selbst zu blöd wird und er den Chat verlässt.
AmtsGPT
Durchhaltevermögen, wenn auch auf Nutzerseite, ist auch bei AmtGPT bitter nötig. Der - ebenfalls auf OpenAIs ChatGPT basierende - Amts-Bot imitiert Behördensprache beziehungsweise Beamtendeutsch und kann Nutzer selbst bei einfachen Fragen durch langatmige, akribische Antworten zur Verzweiflung treiben.
Kein Wunder - AmtsGPT wurde von jemandem entwickelt, der sich in der Materie auskennt, dem KI-begeisterten Beamten bei der saarländischen Staatskanzlei Alain Knorr. Wem das Beamtendeutsch auf den Geschmack gebracht hat - der promovierte Physiker und KI-Enthusiast hat noch weitere Chatbots für verschiedene Dialekte am Start, etwa:
CatGPT
Falls es Ihnen bereits reicht, von einer KI blöd angeredet, beschimpft oder gar bedroht zu werden, hier noch etwas Paw-sitives: CatGPT vom Katzenmöbelhersteller tuft+paw beantwortet in der einfachsten Stufe (GPT-Meow) jede Frage mit einem Miau und einem niedlichen Katzen-GIF. In der Ausbaustufe CatGPT-Furr (Login erforderlich) kommt aber auch richtige KI von OpenAI zum Einsatz.
Wie echte Katzen ist auch CatGPT zwar nicht wirklich freundlich, aber immerhin hilfsbereit - besonders, wenn es um Kulinarisches geht: