Viele Erwerbstätige sind auch in ihrer Freizeit für ihren Job empfangsbereit. Ob per Telefon, SMS oder Mail: 57 Prozent sind nach Feierabend und mehr als die Hälfte sogar am Wochenende und an Feiertagen beruflich erreichbar. Das sind Ergebnisse aus der "Lifebalance-Studie", für die der Schweizer Kommunikationsanbieter Swisscom knapp 2000 Personen in dem Alpenstaat befragt hat.
Die Berufstätigen haben es bei den Anrufen oder Nachrichten außerhalb der Arbeitszeit mit ihren Vorgesetzten (88 Prozent) oder Kollegen (85 Prozent), aber auch mit Kunden zu tun (23 Prozent). Als Gründe für die Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit nennen 57 Prozent der Befragten die Verantwortung gegenüber Kollegen und 32 Prozent die Verantwortung gegenüber Kunden. 17 Prozent geben an, ihre Branche erlaube keine Zeiten, in denen sie für Kunden überhaupt nicht erreichbar sind - wie es etwa bei Ärzten der Fall sein kann.
Privat-Smartphone täglich im Arbeitseinsatz
Rund die Hälfte nutzt dabei die eigenen privaten Geräte. Ihr privates Smartphone setzen beispielsweise 56 Prozent beinahe täglich für berufliche Zwecke ein, ihren Laptop nutzen 46 Prozent für die Arbeit.
Allerdings scheint viele dieser Trend nicht zu belasten, denn 87 Prozent der befragten Schweizer Arbeitnehmer bringen nach eigenen Angaben ihre Arbeitszeit gut zusammen mit ihren familiären oder sozialen Verpflichtungen.
So gaben zwei Drittel der Befragten an, sich durch Telefonanrufe eher nicht oder gar nicht belästigt zu fühlen. Von einer SMS fühlen sich 77 Prozent nicht belästigt und sogar 86 Prozent haben keine Probleme, berufliche Mails in der Freizeit zu bekommen.
Nur zehn Prozent fühlen sich durch berufliche Telefonate außerhalb der Arbeitszeit sehr beeinträchtigt. Kommt die Kontaktaufnahme per SMS oder Mail, sind nur mehr fünf beziehungsweise vier Prozent gestört.
Bitte nicht stören: Grenzen der Erreichbarkeit
Die Offenheit hat aber auch Grenzen. Außerhalb der geregelten Arbeitszeit sind insbesondere Störungen beim Sex und Kuscheln, auf der Toilette und beim Mittag- oder Abendessen unerwünscht. Auch wollen sich 27 Prozent nur ungern beim Streit mit dem Partner unterbrechen lassen.