Für die Digitalisierung der Gerhard Schubert GmbH, Hersteller von High-Performance-Verpackungsmaschinen, gab der geschäftsführende Gesellschafter Ralf Schubert "keine ungeplanten Stillstände der Maschinen" als langfristiges Ziel vor.
Dazu galt es, im Rahmen des "GRIPS.world" getauften Projekts die Maschinen zu vernetzen, um sie zu verwalten, Predictive-Maintenance-Funktionen zu implementieren und Fehler schnell beheben zu können. Gleichzeitig musste die Lösung hochsicher und performant sein, um eine Vielzahl an Daten in Millisekunden zu sammeln, vorab zu verarbeiten und aufzubereiten. Für Kunden, die keine Vernetzung wünschen, sollte sie auch im Offline-Modus die wichtigsten Informationen liefern und die Daten zwischenspeichern.
Nach ersten Versuchen stand schnell fest, dass das Unternehmen die Aufgabe nicht allein bewältigen konnte. An dieser Stelle kam Thomas Zimmerer als Interim CIO und CDO ins Spiel. Er strukturierte und priorisierte das grobe Gerüst aus ersten Ideen und setzte sie schrittweise mit Fachabteilungen, IT und Partnern um.
Um den engen Zeitplan einzuhalten, galt es, lang gehegte Firmenprinzipien und Arbeitsweisen zu revidieren. So gelang es Zimmerer, das bisherige Mantra der kompletten Eigenentwicklung und das kategorische Nein zur Cloud aufzubrechen. Sein Kernteam aus drei Mitarbeitern baute mit Freelancern eine passende Plattform auf.
Da es für das Herzstück, das Machine-to-Cloud-Gateway, am Markt keine passende Lösung gab, die die hohen Anforderungen an Sicherheit und Performance bot, entwickelte das Unternehmen mit seiner Tochter Schubert System Elektronik und dem IT-Sicherheitsspezialisten Genua die Hardware- und Softwareplattform GS.Gate.
Lessons Learned |
1. Mit klarem Fokus und Commitment des Managements lassen sich auch mit kleinen Teams umfassende Digitalisierungsprojekte umsetzen. |
2. Schneller Zugang zu erfahrenen Partnern und Ressourcen ist wichtig für die Skalierung. |
3. Man sollte vorhandene Standardkomponenten verwenden und fehlende Komponenten mit Partnern ergänzen. |
Dabei kamen verschiedene Docker-Lösungen sowie Sicherheitslösungen von Genua zum Einsatz. Die Plattform wurde in der Microsoft Azure Cloud realisiert. Des Weiteren implementierte das Team Microsoft Dynamics als CRM-Lösung, um den Kundenservice zu verbessern und die Meldungen der Maschinen zeitnah bearbeiten zu können.
Mit seinem Team schaffte es Zimmerer trotz interner Widerstände, heterogener IT-Landschaft und hohem Zeitdruck, die Gerhard Schubert GmbH zum Big-Data-getriebenen Innovationsunternehmen zu transformieren.