"Green IT @ Heidelberg" heißt die Initiative heute, doch bereits vor der Namensgebung war die IT der Heidelberger Druckmaschinen AG grün. Die Bemühung, mit Ressourcen schonend und wirtschaften umzugehen, erstreckt sich über sämtliche IT-Bereiche und ist fest in die allgemeine Projektplanung und -umsetzung integriert. "Der ökologische Aspekt ist immer ein Element auf der Checkliste", erklärt CIO Michael Neff. "Und muss genauso abgehakt werden wie alle anderen Punkte."
Daher kann Neff gleich mit einer ganzen Reihe von Beispielen aufwarten, die das Prädikat "umweltfreundlich" verdienen:
An erster Stelle steht die Konsolidierung der Rechenzentren. Weltweit betreibt Heidelberg heute nur noch ein Datenzentrum. Durch den konsequenten Einsatz von Blade-Technologie und Virtualisierung konnte der Stromverbrauch ordentlich heruntergefahren werden. Nachweislich um bis zu 20 Prozent ließ sich der Energiehunger der Maschinen reduzieren. Gleichzeitig erhöhten sich Flexibilität und Kapazität bei Hard- und Software.
Ein weiteres dickes Öko-Plus brachte die weltweit standardisierte PC-Umgebung. Hinter "Heidelberg Client" verbirgt sich eine global einheitliche Arbeitsplatzumgebung. In den Jahren 2007 und 2008 ersetzte die IT sämtliche 15.000 PCs durch Dell-Rechner der neuesten Generation. Ausgestattet mit der neuesten Intel-Technology für Desktops, Workstations und Notebooks konnte hier maßgeblich Energie eingespart werden. Auch die neuen TFT-Monitore verbrauchen weniger Strom als die alten CRT-Monitore.
GreenIT @ Heidelberg dreht sich nicht nur um weniger Energieverbrauch. Bei der Hardware legten die IT-Verantwortlichen zudem ein besonderes Augenmerk auf Maschinen, die sich nach der Nutzung wiederverwenden beziehungsweise recyceln lassen. Dank der Software-Virtualisierung konnten sie gleichzeitig die Betreuung der PCs vereinfachen. Die Bereitstellung und Verteilung von Software erfolgt nun zentral und damit mit weniger Aufwand.
"Beide Projekte, die Konsolidierung der Rechenzentren und die PC-Umgebung, haben sicherlich den größten Einspareffekt gebracht", sagt Howard Hutchings Vice President IT-Infrastruktur bei Heidelberg. Durch die Maßnahmen wurde eine jährliche Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoß von rund 911 Tonnen und weitere nicht gemessene Einsparungen erreicht.
Nicht nur in der IT, sondern im gesamten Unternehmen regiert Nachhaltigkeit außerdem unter dem Motto "green printing". Damit meint Heidelberg auch seine eigenen Produkte, die Druckmaschinen. Weltweit bemühen sich die Kunden des Unternehmens ihre Druckprozesse umweltfreundlicher zu gestalten. Darauf reagiert auch Heidelberg als einer der weltweit wichtigsten Hersteller von Druckmaschinen mit neuen Produkten und Dienstleistungen. So hat das Unternehmen in den letzten Jahren viele Neuerungen in die Druckmaschinen integriert, die den Papier- und Stromverbrauch senken oder auch den Verzicht auf Alkohol im Druckprozess möglich machen. Das schont Mensch und Umwelt.
"Als Maschinenbauer liegt uns die nachhaltige Sichtweise gewissermaßen im Blut", meint Neff. Die Industrie kennt schon lange ein Total Quality Management. "Wenn man Grundsätze über das Miteinander der Menschen diskutiert, dann fragt man auch nach dem Umgang mit seiner Umwelt." Bei den vom Unternehmen selber eingesetzten Drucker mündete dies in der "I/O Device Konsolidierung".
Die gesamte Wertschöpfungskette bei Heidelberg wurde analysiert, konsolidiert, auf einen neueren Technik-Standard gehoben und in ein Lifecycle Management eingebunden. Zum Einsatz kommen überwiegend HP Drucker, die durch bestimmte Funktionen einen weiteren Teil zur Energie-Einsparung beitragen. Eine bessere Auslastung und die Reduzierung der Geräte waren hier Hauptaugenmerk.
Letztlich gibt es für die IT kaum einen Bereich, der von den Überlegungen unberührt bleibt. Innerhalb der Netzwerklandschaft kommen überwiegend Cisco-Komponenten zum Einsatz, deren neue Funktionen zur Energieeinsparung beitragen. Die Router sind mit Service-Modulen für die Sprachkommunikation und Sicherheitsfunktionen ausgestattet. Auf separate Geräte kann Heidelberg verzichten und vermeidet dadurch 44 Prozent der Kohlendioxidemissionen.
Die Anzahl der Server für Active-Directory- und E-Mail-Services reduzierte das Unternehmen außerdem um 38 Prozent und mit dem Projekt "HEIphone" wurde die Telefonlandschaft für die Standorte Wiesloch und Heidelberg ersetzt. Durch den Einsatz von Voice-over-IP spart das Unternehmen vor allem an Backend-Komponenten. Nicht zuletzt vermeidet ein neues Konferenzsystem viele Geschäftsreisen. "Hunderte von Online-Konferenzen pro Monat belegen die starke Nutzung und hohe Akzeptanz", sagt Axel Junghans, Head of IT Business Services bei Heidelberg.
Weniger Reisen bedeutet nicht nur weniger Ausstoß von Kohlendioxid, es bedeutet auch weniger Kosten. "Ökologie und Ökonomie gehen Hand in Hand", sagt CIO Neff. Sämtliche Investitionen in die hier beschriebenen Projekte haben einen "extrem guten" Business Case.
Das langjährige Engagement ist heute deutlich spürbar. Trotz steigender Anforderungen konnte Neff sein IT-Budget über die vergangenen Jahre um einiges reduzieren.
Die Heidelberger Druckmaschinen AG hat ihren Firmensitz in Heidelberg und Standorte in sechs Ländern. Sie betreut mit rund 250 Vertriebsniederlassungen weltweit über 200.000 Kunden in den OECD-Industrieregionen sowie in Asien und Osteuropa. Die Exportquote des Konzerns liegt bei über 80 Prozent. Sämtliche Druckmaschinen von Heidelberg werden am Standort Wiesloch-Walldorf montiert. Standardisierte Druckmaschinen im Klein- und Mittelformat sowie Falzmaschinen für den chinesischen Markt fertigt Heidelberg in Qingpu bei Shanghai. Zum 31. März 2008 beschäftigte die Heidelberg Gruppe weltweit 19.596 Mitarbeiter, der im Geschäftsjahr 2007/2008 erlöste Umsatz belief sich auf knapp 3,7 Milliarden Euro.
Branche |
Industrie |
Zeitrahmen |
seit 2002 |
Produkte |
u.a. Dell PC’s, Notebooks & Workstations mit Intel Technologie, HP Server und Drucker, Cisco, Siemens, Genesys Conferencing |
Dienstleister |
u.a. HP, Dell, Cisco |
Umfang |
konzernweit |
Internet |
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Ansprechpartner über 10Projects |
Axel Junghans |