Die Diskrepanz beim Einkommen deutscher IT-Entscheider ist beträchtlich. Das zeigt die Studie "Führungskräfte und Spezialisten in der IT-Wirtschaft" des Hamburger Beraters Personalmarkt. Was ein Chef verdient, hängt nicht nur von seiner Funktion und Branche ab, sondern auch von Firmengröße und -sitz. Die Jahresgehälter reichen von 62.000 bis 300.000 Euro.
Insgesamt sind die Gehälter von IT-Managern um rund fünf Prozent gestiegen. Aufgeschlüsselt nach Unternehmensgröße ergibt sich folgendes Bild:
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IT-Chefs in kleinen Firmen (bis 100 Mitarbeiter) erhalten ein Grundgehalt von knapp 73.000 Euro. Die Gesamtbezüge sind um 3,8 Prozent gestiegen.
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Mittlere Unternehmen (101 bis 1.000 Mitarbeiter) bezahlen ein Grundgehalt von etwa 87.000 Euro. Hier gingen die Gesamtbezüge um 5,2 Prozent nach oben.
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In großen Unternehmen verdienen IT-Entscheider im Schnitt 102.300 Euro pro Jahr und können sich bei den Gesamtbezügen über ein Plus von acht Prozent freuen.
Die variablen Anteile
Generell gilt: Je größer das Unternehmen, umso höher der Anteil von Führungskräften mit variablen Bezügen. Auch dazu ein paar Zahlen: In kleinen Firmen erhalten 60 Prozent der Manager variable Bezüge. Diese machen etwa 17 Prozent des Gehalts aus. In mittleren sind es 71 Prozent. Sie beziehen cirka 19 Prozent als veränderliche Anteile. Große Unternehmen überweisen 85 Prozent ihrer Manager variable Gehaltsbestandteile. Bei ihnen kommt dieser Vergütungsteil auf ungefähr 22 Prozent.
Zu den Titeln der Beschäftigten: Ein IT-Leiter verdient im Schnitt 110.000 Euro pro Jahr. Wer sich CIO nennen darf, erhält mit 151.000 Euro spürbar mehr. IT-Projektleiter kommen auf 104.000 Euro und SAP-Berater auf knapp 100.000 Euro im Jahr.
Soweit die Führungskräfte. Unter den Fachkräften liegen Projektleiter mit 67.000 Euro Jahresgehalt vorn. Es folgen SAP-Berater mit 63.100 Euro und IT-Berater mit 61.500 Euro im Jahr.
Unabhängig von der Position verdienen IT-Experten in München am besten. Dort liegen die Gehälter um fast 17 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Es folgen Frankfurt/M. (knapp 16 Prozent über dem Schnitt) sowie Stuttgart und Düsseldorf (jeweils fast zwölf Prozent über dem Schnitt).
Ganz anders die ostdeutschen Bundesländer: Berlin liegt einen halben Prozentpunkt unter dem Durchschnitt - Dresden ganze neun Prozent. Insgesamt glichen sich die Gehälter jedoch langsam an, so die Autoren der Analyse. Zum Vergleich: Vor vier Jahren blieben die Gehälter in Dresden noch fünfzehn Prozent hinter dem Bundesdurchschnitt zurück.
Banken zahlen die höchsten Gehälter
Ein Blick auf die Branchen zeigt, dass IT-ler bei Banken besonders gut verdienen. Es folgen Automobilhersteller und die Telekommunikationsindustrie.
Laut Tim Böger, Personalmarkt-Geschäftsführer, haben IT-ler Grund zum Optimismus. "Ich bin sicher, dass die Mitarbeiter auch in diesem Jahr nochmals mit einem kräftigen Zuwachs rechnen können", sagt er.
Allerdings erwartet Böger bei den Grundgehältern nur einen moderaten Anstieg. Lieber legen Unternehmen bei leistungsabhängigen Komponenten etwas drauf.
Grundgehälter werden nur gering steigen
Personalmarkt hat die Vergütungsstudie in Zusammenarbeit mit unserer Schwesterpublikation Computerwoche erstellt. Exklusiv für das CIO-Magazin haben die Hamburger die Daten von CIOs ausgewertet. Insgesamt flossen knapp 15.000 Gehaltsdatensätze in die Analyse ein.