CIO Urs Widmer (49) hat Ende 2009 den Energie- und Automationstechnikkonzern ABB Deutschland mit Hauptsitz in Mannheim verlassen. Nach elf Jahren ABB sucht er eine neue Herausforderung außerhalb des Konzerns, wie er gegenüber CIO.de sagte.
Widmer arbeitete ab 1999 als IT-Manager für die Geschäftseinheit ABB Turbo Systems sowie für die global agierende Service Unit Turbocharging. In den letzten vier Jahren war er als Country CIO in Deutschland und zwei Jahre davon zusätzlich als Country CIO von ABB Schweiz tätig.
Im November 2009 wurde Widmer als Top Ten CIO 2009 bei Großunternehmen ausgezeichnet für seinen Ansatz, die IT zu einem integralen Bestandteil des Business und damit zu einem nachhaltig wertorientierten Partner zu machen.
Widmers Aufgaben hat nun Madeleine Simone Petit (Jahrgang 1963) zusätzlich zu ihrer bisherigen Arbeit als CIO der ABB-Region Zentraleuropa (seit 2008) übernommen. Ihr Titel lautet seit 2010 CIO ABB-Region Zentraleuropa, Deutschland und Schweiz.
Sie verantwortet unter anderem die strategische und operative IT, die Koordination von IT-Outsourcing und -Insourcing sowie die Harmonisierung und Zusammenführung der unterschiedlichen ERP-Systeme.
IT-Infrastruktur in 17 Ländern umstellen
Die Wirtschaftsinformatikerin begann ihre Karriere 1988 als IT-Spezialistin bei der ABB Kraftwerke AG in Baden/Schweiz. Als SAP-Consultant wechselte sie als Mitglied des globalen SAP-Teams 1999 in den IS-Bereich der ABB-Konzernzentrale in Zürich. Ab 2003 war sie verantwortlich für IS-Applications der ABB Schweiz AG.
Unterdessen hat ABB den Outsourcing-Vertrag mit IBM um drei Jahre verlängert. ABB hatte im Juli 2003 die Auslagerung von fast 90 Prozent ihrer Informationssystem-Infrastruktur an IBM beschlossen. Der weltweite Vertrag läuft über zehn Jahre und hat einen Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar. IBM Global Services übernahm dabei den Betrieb und Support der Informationssysteme von 13 europäischen und nordamerikanischen Ländern. Allein in Deutschland wechselten damals rund 300 IT-Mitarbeiter zu IBM.
Die Verlängerung unterzeichneten ABB und IBM im Dezember 2009. Über das Volumen des nun bis 2016 laufenden Vertrags machten beide Parteien keine Angaben.
Die Vereinbarung sieht vor, die IT-Infrastruktur von ABB in 17 Ländern in Europa, Nordamerika und Asien-Pazifik umzustellen. Dabei wird IBM für einen Großteil des Infrastrukturbetriebs von ABB das Server- und Netzwerk-Management übernehmen sowie einen Helpdesk und Serviceleistungen für Endanwender bereitstellen.
Mit der neuen Infrastrukturlösung wird ABB unter anderem künftig Cloud Computing Services beziehen, wodurch der Konzern die Kosten senken und die Bereitstellung von IT-Ressourcen beschleunigen will.
Virtualisierung von Servern und Speichern
„Mit dem neuen Vertrag erzielt ABB erhebliche Einsparungen und harmonisiert und optimiert gleichzeitig die IS-Infrastruktur“, sagte Haider Rashid, globaler Chief Information Officer von ABB.
Die Konsolidierung und Virtualisierung von ABB-Servern und -Speichern soll auch die Energieeffizienz der ABB-IT verbessern und den Kohlendioxidausstoß um 9.000 Tonnen jährlich reduzieren. Das entspräche den Emissionen von mehr als 1.600 Autos.
ABB Ltd. hat den Hauptsitz in Zürich. Der Konzern entstand 1988 aus der Fusion der schwedischen Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget (ASEA) und der schweizerischen Brown, Boveri & Cie (BBC). Die Unternehmen des Energie- und Automationstechnikkonzerns sind in rund 100 Ländern tätig und beschäftigen etwa 120.000 Mitarbeiter.
Die 11.000 ABB-Mitarbeiter in Deutschland erwirtschafteten 2008 einen Umsatz von knapp 3,7 Milliarden Euro, weltweit lag der Konzernumsatz bei 31,8 Milliarden Euro (2009). Deutschlandzahlen für das Jahr 2009 gibt ABB am Dienstag, den 30. März, bekannt.