Am meisten lernt man von Kollegen. Das glauben zumindest die 100 CIOs aus der SAP UK & Ireland User Group, die an einer Studie über Erwartungen und Erfahrungen teilgenommen haben. Deren Ergebnisse lassen sich so zusammenfassen: Hersteller sollten mehr auf ihre Kunden hören, denn die arbeiten jeden Tag mit den Produkten.
Der Chairman der Gruppe, Alan Bowling, versicherte gegenüber unserer britischen Schwesterpublikation Computerworld UK, die Beschwerden richteten sich generell gegen IT-Hersteller, nicht gegen SAP. Nichtsdestotrotz: Dass die Walldorfer eine umstrittene Erhöhung der Lizenzkosten in diesem Frühjahr änderten, verbuchen SAP User Groups als eigenen Erfolg.
Allgemein geben 85 Prozent der Befragten an, sie wünschten sich mehr Gehör bei Senior Management und Produktentwicklung. Sie würden lieber mit Entscheidern sprechen als mit Verkäufern. Ebenso viele beklagen denn auch, Anbieter brächten neue Produkte auf den Markt - und reduzierten im gleichen Zug den Support für die bisherigen - wenn das noch gar nicht nötig sei.
Britische CIOs scheinen generell nicht viel vom Hersteller-Support zu halten. 83 Prozent der IT-Entscheider sagen, dass sie sich mit den Produkten besser auskennen als der Support.
Logische Folge ist die Hilfe zur Selbsthilfe: 82 Prozent der Befragten setzen zunehmend auf den Informationsaustausch innerhalb von User Groups. 76 Prozent beziehen ihre Mitarbeiter ein und geben an, diese auf entsprechende Events zu schicken. Da lernten sie mehr als auf teuren Trainings seitens der Anbieter.
Bessere IT durch engere Zusammenarbeit von Herstellern und Nutzern
Alan Bowling betont, es gehe ihm nicht um Konfrontation. Er wolle durch eine engere Zusammenarbeit zwischen Anwendern und Herstellern die Produkte verbessern.
Die SAP UK & Ireland User Group hat durch den Marktforscher Vanson Bourne 100 CIOs befragen lassen.