Studie State of the CIO

CIOs bleiben länger im Job

10.02.2017 von Christiane Pütter
CIOs verdienen im Schnitt knapp 280.000 Dollar im Jahr und bleiben sechseinhalb Jahre im Job. Ob er dort zufrieden ist, hängt von seiner Rolle ab: strategisch, transformierend oder funktionell. Das zeigt die globale "State of the CIO 2016"-Studie.
  • Knapp jeder Zweite berichtet an den CEO
  • IT-Entscheider würden gern mehr in Cybersicherheit investieren
  • Business/IT-Alignment bleibt das wichtigste Ziel
  • Die Prioritäten der CIOs

Das Kürzel CIO sagt wenig über die konkrete Aufgabe eines Entscheiders aus, wie die "State of the CIO 2016"-Studie zeigt. 571 CIOs weltweit haben an der Umfrage unseres US-Schwestermagazins CIO.com teilgenommen, sie arbeiten in verschiedensten Branchen. Elf Prozent sind Frauen. Die Studienautoren weisen CIOs drei "Archetypen" zu: den strategischen, den transformierenden und den funktionellen CIO. Ihre Antworten unterscheiden sich gravierend.

Die meisten IT-Entscheider entsprechen laut der Studie "State of the CIO 2016" dem Archetypen des Transformierers.
Foto: State of the CIO (CIO-Magazine)

Dennoch zunächst ein paar Durchschnittszahlen. 277.700 US-Dollar Jahresgehalt bezogen CIOs 2016. Mittlerweile bleiben sie sechseinhalb Jahre auf ein- und derselben Position, damit hat sich ihre Verweildauer seit 2011 ständig gesteigert. 84 Prozent erklären, ihre Rolle gewinne an Bedeutung. Knapp jeder Zweite (46 Prozent) berichtet an den CEO.

Die überwiegende Zahl der Studienteilnehmer kam aus Nordamerika (73 Prozent), gefolgt von Asien (13 Prozent), Europa (9 Prozent), Middle East, Afrika, Zentralamerika, Südamerika, Karibik (jeweils 2 Prozent) und anderen Regionen.

Die drei CIO-Archetypen

Als Transformer ist der CIO am häufigsten gefragt. Die Studienautoren sehen etwa 45 Prozent der Befragten in dieser Funktion, was sie auf die Digitalisierung und die steigende Nutzung von Cloud Computing zurückführen. Transformational CIOs investieren vor allem in die Verbesserung der Kundenerfahrung, Steigerung der Effizienz und die Neuausrichtung der Geschäftsprozesse. Laut Studie verdienen sie mehr als funktionelle CIOs, aber weniger als strategische. Genaue Zahlen dazu nennt die Studie nicht.

Das Thema Cybersecurity gewinnt seit einigen Jahren an Wichtigkeit.
Foto: State of the CIO (CIO-Magazine)

Jeweils 27 Prozent der Befragten stellen sowohl den Anteil der Strategen als auch den der funktionellen IT-Entscheider. Das war nicht immer so: 2011 gab es noch mehr als 40 Prozent Functional und nur zehn Prozent Strategic CIOs. 2014 dagegen zählte die Studie mehr als 30 Prozent Strategen und 20 Prozent Funktionelle.

Kundenerfahrungen und Effizienzsteigerungen

Für Strategen stehen die Kundenerfahrungen im Fokus, für funktionelle CIOs Effizienzsteigerungen. Etwa 30 Prozent der Strategen zielen auf das Generieren neuer digitaler Umsätze ab, jedoch nur rund zehn Prozent der funktionellen. Letzteren ist zum Beispiel des Befolgen von Compliance wichtiger. Strategic CIOs arbeiten deutlich häufiger in großen Unternehmen ab tausend Mitarbeitern und berichten am häufigsten an den CEO.

Die wichtigsten Ziele

Unabhängig von der Ausprägung der Rolle nennen die Befragten folgende Ziele: Das Alignment von IT und Business (51 Prozent der Nennungen) und leistungsfähigere IT-Systeme (50 Prozent). Seit 2010 setzen die Studienteilnehmer diese Punkte an die Spitze. Neu auf Platz drei liegt Sicherheits-Management. Dieses Thema gewinnt seit 2013 massiv an Bedeutung. Danach nennen die Befragten das Leiten von Change-Initiativen sowie das Implementieren neuer Systeme und Architekturen.

Der Begriff Sicherheit wird mittlerweile oft als Cybersicherheit verstanden. Die Studienteilnehmer sagen sinngemäß, ihre CEOs "würden es endlich kapieren". Noch vor zwei Jahren habe das Thema eine viel geringere Rolle gespielt. Beim Geld spiegele sich das aber noch nicht wieder, IT-Entscheider würden gern stärker in Cybersecurity investieren.

Je nach Rolle setzen die CIOs unterschiedliche Investitionsschwerpunkte, wie die Studie "State of the CIO 2016" zeigt.
Foto: State of the CIO (CIO-Magazine)

Marketing verfügt über immer größeres IT-Budget

Stichwort Budgets: In jedem dritten Unternehmen verfügt der Marketing-Chef über ein eigenes IT-Budget. Der CIO wird offenbar nicht immer nach seiner Meinung gefragt. Schon deswegen appellieren die Studienautoren an IT-Entscheider, auf eine Rolle als Business-Partner hinzuwirken.

Was die weichen Faktoren betrifft, zeigt die Studie große Unterschiede auf. So erklären 71 Prozent der Strategen und 69 Prozent der Transformierer, mit ihrer Arbeit zufrieden zu sein. Unter den funktionellen CIOs sind es mit 47 Prozent deutlich weniger. Letztere berichten häufig (60 Prozent), die IT habe die Rolle eines Sündenbocks im Unternehmen oder gelte als Bremser (40 Prozent).

Große Gehaltsspanne

Stichwort Gehalt: Wer in einem großen Unternehmen tätig ist, erhält im Schnitt 401.500 US-Dollar. Kleine Firmen mit weniger als tausend Mitarbeitern zahlen durchschnittlich nur 189.420 US-Dollar.