Sechs Outsourcing-Fehler

CIOs müssen auch mal Nein sagen

31.03.2010 von Peter Ratzer
CIO müssen den Mut haben, sich auch gegen Outsourcing-Vorgaben des Managements zu stemmen. Bei der Umsetzung muss die IT dann auf Mitarbeiter, Betriebsrat sowie Rechtsabteilung einbeziehen. Sonst kann das Outsourcing schief gehen, meint Peter von Deloitte in seiner Kolumne.
Peter Ratzer ist Partner bei Deloitte.
Foto: Deloitte

Outsourcing wird immer wieder als "Allheilmittel" zur Realisierung von Kostenreduktionen gepriesen. Die Auslagerung von Unternehmensleistungen ist aber nicht automatisch vorteilsbehaftet und kann sich zum "Eigentor" entwickeln.

Dies lässt sich vor allem auf zwei Ursachen zurückführen: Zum einen kommt es vor, dass mögliche Outsourcing-Optionen im Vorfeld des eigentlichen Auslagerungsprojektes nicht angemessen analysiert und bewertet werden, zum anderen kann es bei der Umsetzung hapern.

Management-Entscheidungen hinterfragen und gegensteuern

Der Umstand, dass Outsourcing seit Jahren als Instrument zur Realisierung von Kostenreduktionen erfolgreich eingesetzt wird, führt bisweilen zu dessen unreflektierter Anwendung. Allzu oft und wie selbstverständlich "purzeln" Auslagerungsprojektanweisungen aus Sitzungen der Managementetagen heraus.

Hier ist Vorsicht geboten. Bei unzureichender Analyse kann es zu schwerwiegenden Fehlern kommen, die Verbesserungen im gewünschten Ausmaße verhindern:

Kommunikation, Technologie und Rechtsfragen sind keine Selbstläufer

Zwar managen viele Unternehmen mit zunehmender Outsourcing-Erfahrung solche Vorhaben immer erfolgreicher. Doch existieren nichtsdestotrotz Bereiche, die erfahrungsgemäß auch bei einer langjährigen Auslagerungshistorie immer wieder intensiv behandelt werden müssen und individueller, fallbezogener Lösungen bedürfen:

Fazit

Um die Auslagerung von Dienstleistungen nicht zum "Eigentor" werden zu lassen, sind potenziell erfolgsmindernde Effekte vor allem in zwei Bereichen zu adressieren: Unternehmen müssen den Mut haben, Richtungsvorgaben des Managements im Vorfeld einer Outsourcing-Entscheidung, insbesondere mit Blick auf den Auslagerungsumfang und die Überschätzung/ Unterschätzung möglicher Anbieter, kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu revidieren. Bei der Umsetzung von Auslagerungsprojekten sind überdies insbesondere personalspezifische, technologische und rechtliche Aspekte immer wieder neu und individuell zu behandeln.

Peter Ratzer ist Partner bei Deloitte.