Im Zeitraum von sechs Monaten haben die Analysten von Gartner CIOs zweimal nach ihren Budgets gefragt. Die Antworten weichen deutlich voneinander ab: Hatten die Befragten im Herbst vorigen Jahres noch von einer minimalen Steigerung um durchschnittlich 0,2 Prozent gesprochen, berichten sie in diesem Frühjahr von einem Rückgang um 4,7 Prozent.
Dieser Rückgang teilt sich auf wie folgt: Eine Mehrheit von 54 Prozent bleibt außen vor. Bei ihnen wird nichts mehr geändert. Vier Prozent der CIOs scheinen außerordentlich geschickt argumentiert zu haben und bekommen nun sogar mehr Geld. Die verbleibenden 42 Prozent allerdings müssen im Schnitt Einbußen von 7,2 Prozent hinnehmen.
In dieser Situation sehen die IT-Chefs zwei Möglichkeiten: 27 Prozent wollen Stellen streichen, fast ebenso viele (24 Prozent) Verträge mit Lieferanten und Dienstleistern neu verhandeln. Neu verhandeln kann auch heißen, Arbeit wieder einzusourcen, wie Analyst Mark McDonald berichtet. Im Klartext: Weniger Personal muss mehr Arbeit erledigen.
Gartner-Analyst Dave Aron warnt CIOs davor, im Gespräch mit den Dienstleistern zu stark auf die Kostenbremse zu treten. Sparen dürfe nicht zu Lasten von Qualität gehen, so Aron.
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Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: IT-Chefs rechnen damit, dass sich die Lage ab Frühjahr 2010 wieder beruhigt. Nach Möglichkeit wollen sie dann gleich wieder Mitarbeiter einstellen.
Stärkste Einschnitte bei High Tech und Telekommunikation
Die Analysten haben sich angesehen, welche Branchen am stärksten zur Ader gelassen werden. Es sind Telekommunikations- und High Tech-Unternehmen. Bei ihnen fallen die Kürzungen mit jeweils zehn Prozent besonders drastisch aus. Die Fertigungsindustrie kommt auf acht Prozent, Energieversorger und die Finanzbranche auf je vier Prozent.
Mark McDonald findet trotz der Ergebnisse tröstende Worte: CIOs seien nun besser für künftige "wirtschaftliche Herausforderungen" gerüstet, sagt er.
Bei beiden Studien handelt es sich um regelmäßige Umfragen. Für die aktuelle Analyse hat Gartner weltweit 900 CIOs befragt.