Die aktuellen Umfrageergebnisse für den Monat Mai zeigen ein differenziertes Bild, was die IT-Ausgaben angeht. So haben die befragten IT-Verantwortlichen in den vergangenen zwölf Monaten über ein um 6,9 Prozent höheres Budget verfügen können. Im April hatte die Steigerungsrate 5,9 Prozent betragen. Dennoch scheinen sie die Etatentwicklung für die kommenden zwölf Monate sehr viel pessimistischer als noch im Vormonat zu sehen. Statt mit einer Erhöhung von 7,9 Prozent rechnen die CIOs nur noch mit einer Steigerung von knapp fünf Prozent.
Nur noch 39 Prozent der Befragten geht überhaupt von einer Ausgabensteigerung aus. Im April waren es noch vier Prozent mehr gewesen. Dass ihre Budgets beschnitten werden, glauben inzwischen 15 Prozent, ein Prozent mehr als noch im Vormonat.
Sicherheits-Software steht auf der Investitionsliste immer noch ganz oben. 54 Prozent der CIOs wollen dafür Geld ausgeben (April: 59 Prozent). Für 47 Prozent haben Storage-Anwendungen Priorität (April: 50 Prozent).
An der Hardware wird gespart
Sparen wollen die IT-Manager offensichtlich an der Hardware. Nur noch 45 Prozent planen hierfür in den kommenden zwölf Monaten mehr Geld auszugeben. Im April waren es noch 49 Prozent. Mit sinkenden Hardware-Etats rechnen mittlerweile 21 Prozent der Befragten, im April waren es 18 Prozent.
Dazu sagte Chris Whitmore von Deutsche Bank Securities: "Die Mai-Ergebnisse des Tech Poll zeigen, dass CIOs vorsichtiger werden, was die Ausgaben für Hardware und Storage-Anwendungen angeht. Wir gehen davon aus, dass es im Hardware-Bereich 2005 ein geringeres Wachstum als im Vorjahr geben wird". Die Gründe dafür sieht Whitmore vor allem im ökonomischen Bereich. Auch die verlängerten Laufzeiten für Hardware spielten eine Rolle, sagte er.
IT-Arbeitsmarkt in Bewegung
Die Gesamtkosten für die IT stiegen in den vergangenen zwölf Monaten um 4,4 Prozent. Im April hatte die Steigerungsrate noch fünf Prozent betragen. Auch der Arbeitsmarkt für Fachkräfte scheint in Bewegung zu sein. Immerhin knapp 15 Prozent gaben an, IT-Profis seien schwer zu finden, während etwa gleich viele sagten, es gebe genügend Spezialisten auf dem Markt.
Die Themen Handel und Beschaffung im Internet spielen eine immer größere Rolle in Unternehmen. Die Befragten gehen davon aus, dass sie in den kommenden zwölf Monaten fast 14 Prozent ihrer Einnahmen über den elektronischen Handel generieren. In den vergangenen zwölf Monaten waren es knapp zwölf Prozent.
Auch die Beschaffung über das Internet nimmt zu. 23 Prozent wollen Waren und Dienstleistungen in den kommenden zwölf Monaten über das Netz beziehen. In den vergangenen zwölf Monaten war es ein Fünftel.
IT wird durch starre Firmenpolitik behindert
Das größte Hindernis für die IT in ihrer Firma sehen 41 Prozent darin, dass ihr Unternehmen auf Veränderungen nicht reagiert. Knapp zwei Fünftel glauben, dass die Firmenleitung nichts von IT versteht. Nur drei Prozent glauben, dass die IT nichts vom Geschäfte machen versteht.
Am Tech Poll für den Monat Mai beteiligten sich 217 CIOs. Davon arbeitet als ein Fünftel in Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten. Die Teilnehmer kommen aus allen relevanten Branchen.