Tageszeitungen und Wirtschaftspresse mögen Zukunfts-Angst und schlechte Stimmung beschwören. Seit dem Dotcom-Crash um das Jahr 2000 herum habe die Welt keine solche Krise gesehen, heißt es. Wer es nicht mehr hören kann, sollte die IT-Abteilung seines Unternehmens besuchen. Laut einer weltweiten Studie von Freeform Dynamics reagieren sechs von zehn IT-Entscheidern bisher gelassen. Der CIO als Fels in der Brandung.
Nach den Zahlen des britischen Researchers erklärten Ende vorigen Jahres nur 14 Prozent aller IT-Entscheider, die Krise habe signifikante Folgen für ihr Budget. Weitere 28 Prozent rechnen im kommenden Jahr damit. Ihnen stehen 58 Prozent gegenüber, die sich von der Krisenstimmung nicht anstecken lassen. Davon halten 41 Prozent Auswirkungen zwar nicht für unmöglich, aber eher unwahrscheinlich. 17 Prozent zeigen sich zuversichtlich, dass sie nicht betroffen sein werden.
Auch diejenigen, die die Krise spüren, laufen nicht Amok. 45 Prozent rechnen mit Einschnitten in einzelnen, aber nicht-kritischen Bereichen. Weitere 34 Prozent erwarten lediglich, "dass der Gürtel insgesamt ein wenig enger geschnallt" werden muss.
Rund jeder Fünfte ist allerdings pessimistisch: 17 Prozent stellen sich auf "signifikante" Kürzungen ein. Vier Prozent sprechen sogar von "verheerenden" Folgen.
Im Vergleich der Kontinente USA und Europa zeigen sich keine erheblichen Unterschiede. Das gilt auch für die Firmengrößen. Anders sieht ein Blick auf die Branchen aus: Am stärksten mitgenommen sind IT-Entscheider bei Finanzdienstleistern, Reise-/und Transportunternehmen und in der Medienbranche. Dagegen berichten Behörden, der Bildungssektor und Healthcare-Firmen kaum von Auswirkungen.
Kosten senken durch mobile IT
Einig sind sich die Befragten darin, dass die IT in Krisenzeiten mehr denn je ihren Wert für das Business beweisen muss. Auf die Frage, wie sie das tun wollen, sind folgende Punkte öfter genannt worden:
-
End-User-Skills überprüfen. Wer den Anwendern über die Schulter schaut, kann den Software-Einsatz optimieren. Er weiß dann, wo Trainingsbedarf besteht, welche Programme er aufspielen und welche löschen kann.
-
Sich endlich um die Governance kümmern. Wie die Analysten berichten, schieben IT-Entscheider Policies und Richtlinien gern auf die lange Bank. Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt, dieses Thema anzugehen.
-
Die Ausstattung mobiler Mitarbeiter überprüfen. Reisekosten und Leerläufe sinken durch den geschickten Einsatz mobiler Endgeräte. CIOs sollten checken, wie viele davon in Schreibtischen und Regalen liegen, statt genutzt zu werden.
-
Collaboration verbessern. Unternehmen sparen Zeit und damit Geld, wenn ihre Mitarbeiter Web 2.0-Technologien nutzen.
-
Green IT-Initiativen starten. Die Befragten gehen davon aus, dass energie-effiziente Lösungen nicht nur Kosten senken, sondern über Umwege auch die Produktivität der Belegschaft steigern. Umweg heißt hier: Weil viele Menschen Wert auf Klima- und Umweltschutz legen, sind sie stolz auf entsprechende Initiativen in ihrem Unternehmen. Folglich arbeiten sie engagierter.
Server und Storage optimieren - Virtualisierung anschieben
Über diese Punkte hinaus interessieren sich die befragten CIOs zunehmend für das Thema Virtualisierung. Ziel ist es, die Zahl der Server zu verringern und Storage zu optimieren. Die Analysten erwarten außerdem, dass mehr Entscheider IT-Ausstattung leasen statt kaufen werden. Das gelte nicht nur für die Hardware, sondern immer öfter auch für Software-Pakete.
Die britische Analysten-Firma Freeform Dynamics aus New Milton Hampshire in Großbritannien hat für die Studie "IT Delivery in the Downturn" weltweit 1.125 Entscheider befragt.
Wie sieht es bei Ihnen mit dem IT-Budget aus? Beteiligen Sie sich an unserer Umfrage!