Auffälligstes äußeres Merkmal der Highend-Geräte ist das große Farbdisplay, das in seiner Auflösung an LCD-Schirme von Notebooks erinnert und eine bessere Darstellung von Bildern und Texten ermöglicht. Wichtiger sind allerdings die inneren Werte: Smartphones beinhalten einen mobilen Internet-Zugang, sie ermöglichen vollwertige E-Mail-Nutzung und das Verwalten persönlicher Daten wie Adressen und Termine (PIM).
Symbian versus Windows
Anders als beim PDA hat bei Smartphones das Symbian-Betriebssystem die Nase vorn. Während im PDA-Bereich Microsoft mit Windows Mobile den Klassiker Palm OS mehr und mehr verdrängt hat, sieht die Sache im Handy- und Smartphone-Segment für Microsoft deutlich schlechter aus. Hier ist es dem Software-Giganten bislang nicht gelungen, mit der Mobile-Variante von Windows Marktanteile zu erobern. Derzeit liegt der Anteil Symbian-basierender Smartphones bei über 60 Prozent. Fast jeder Handy-Hersteller hat mittlerweile mindestens ein Smartphone im Programm. Grob lassen sich die schlauen Telefone in drei Klassen einordnen: kleine und kompakte Geräte im klassischen Handy-Format ohne Schreibtastatur, klobigere Produkte mit größerem Display und verdeckt integrierter Qwertz-Tastatur und PDA-ähnliche Smartphones mit einem offenen, breiten Schreibfeld.
Die neueste Generation von Nokias Business-Smartphones sind die Handys der E-Series. In allen Geräten dieser Reihe kommen das aktuelle Symbian OS 9.1 und die überarbeitete Bedienoberfläche Series 60 3rd Edition zum Einsatz. Sie funken in GSM- und UMTS-Netzen und nehmen via WLAN Verbindung mit Funknetzwerken und Hotspots auf. Auch sind sie für IP-basierende Sprachanwendungen wie Voice over IP und Push to Talk vorbereitet.
Neben diesen Symbian-Geräten tummeln sich auch einige Smartphones mit Windows Mobile im Smartphone-Segment. Das sehr schlanke T-Mobile SDA stammt vom taiwanesischen Hersteller HTC. Es gehört zu den bislang kleinsten Smartphones und macht mit der Bedienerführung und dem hellen Farbdisplay einen soliden Eindruck. Für Geschäftskunden gibt es eine Variante ohne Kamera. Ebenfalls unter Windows Mobile läuft das Motorola MPx220. Das Smartphone enthält PIM-Funktionen sowie umfangreiche Multimedia-Programme und lässt sich beinahe berührungslos über Sprachbefehle bedienen.
Ein guter Kompromiss aus Handy und PDA ist der Palm Treo 650. Vor allem Palm OS-User wissen das Smartphone zu schätzen, weil es die typische Palm-Software wie den PIM-Client enthält. Die Mini-Tastatur eignet sich noch gut für E-Mails und das Tippen kurzer Texte. Für längere Schriftstücke ist der Treo nicht ausgelegt.
Ähnliches gilt für die MDA-Serie von T-Mobile, bei A1 sind die baugleichen Modelle unter dem Namen Qtek zu haben. Im Gegensatz zum Treo läuft das Gerät aber unter Windows Mobile. Besonders bequem lassen sich E-Mails mit dem MDA Pro tippen. Allerdings hat das Windows-Gerät von seiner Bauform kaum mehr etwas mit Smartphones gemein und erinnert eher an einen kleinen Tablet-PC.
Als Wegbereiter dieser Geräteklasse gelten vor allem die Blackberrys der kanadischen Firma Research in Motion (RIM). RIM hat seine Geräte mit einer einfachen, gut handhabbaren E-Mail-Lösung konzipiert - und feiert damit große Erfolge. Dazu trägt vor allem die winzige, patentierte Mini-Tastatur bei, die im Vergleich zur ungenauen PDA-Handschriftenerkennung besser zum Erstellen kurzer Texte und Mails geeignet ist.
GPS immer beliebter
Wer ein Smartphone mit GPS-Empfänger braucht, das auch als Navigator taugt, ist mit dem HP iPAQ Messenger hw6500 gut bedient. Das ebenfalls unter Windows Mobile laufende Gerät kombiniert GPS-Navigation, Tastatur-PDA und Handy. Vor allem GPS verleiht dem HP-Gerät ein Alleinstellungsmerkmal unter den Smartphones.
Smartphones haben im Business-Bereich ihr Haupteinsatzgebiet vor allem bei E-Mails von unterwegs. Dadurch, dass die Geräte einen eigenen E-Mail-Client integriert haben, kann direkt auf POP3- und IMAP-Server zugegriffen werden. Die E-Mails werden ganz oder teilweise heruntergeladen und lokal gespeichert. Gut ausgestattete Smartphones wie die neueren Nokia-Geräte oder das Sony Ericsson P990i sind dabei auch in der Lage, Attachments wie Bilder und Textdokumente zu speichern und zu öffnen.
Wesentlicher Auslöser für den kleinen Boom beim mobilen Mail-Versand war der Blackberry mit seinem Push-Dienst. Beim Push-Dienst werden die E-Mails nicht vom Server abgeholt, sondern sofort nach Eingang automatisch und ohne Zeitverzug auf das Mobiltelefon geschoben. Voraussetzung ist neben einem Push-fähigen Handy eine GPRS- oder UMTS-Verbindung, über die die mobilen Endgeräte ständig mit dem Mail-Server verbunden sind.
Blackberry weiter souverän
Push-Dienste bringen besonders mobil arbeitenden Managern und Viel-Mailern unter den Business-Usern Vorteile. Sie müssen die elektronische Post nicht mehr aktiv durch Einwahl in den Unternehmens-Servern abholen, die oftmals vergebliche Abfrage des Mail-Accounts erübrigt sich. Damit erhalten sie wichtige Informationen schneller und können direkt und deutlich komfortabler als bisher darauf reagieren.
Bei einer Anbindung an bestehende Groupware-Systeme lassen sich zudem Adressbücher, Kalender und Aufgabenlisten permanent synchronisieren. Mit diesem wechselseitigen automatischen Abgleich sind die Daten auf dem mobilen Endgerät und dem Bürorechner immer auf dem gleichen Stand.
Unangefochtener Spitzenreiter beim Pushen ist der Blackberry-Dienst. Er setzt eine entsprechende Infrastruktur aus Server und Endgeräten voraus, deren Funktionen aufeinander abgestimmt sind. Auf der Client-Gegenseite prüft ein Blackberry Enterprise Server im Unternehmen ständig die Postfächer des Nutzers auf dem Mail-Server.
Trifft eine neue Mail ein, sendet er diese im Push-Verfahren verschlüsselt an den Handheld. Mail-Anhänge bleiben dabei vorerst auf dem Server. Erst wenn der User die Attachments anfordert, konvertiert der Blackberry-Server sie in ein handliches Format und überträgt sie. Dieses proprietäre Modell aus Enterprise-Server, Blackberry-Handheld und Desktop-Software hat entscheidend zum Erfolg beigetragen. Firmen, die keine Blackberry-Infrastruktur mit eigenem Server einrichten wollen, stellt RIM Push-Dienste auf Basis seines proprietären Protokolls zur Verfügung. Für dessen Nutzung vergibt RIM Lizenzen an Mobilfunkbetreiber. Diese verkaufen die Leistung zu weitgehend identischen Preisen an ihre Kunden weiter, wobei der Fokus vor allem auf Geschäftskunden liegt.