"Unternehmen möchten kritische Abhängigkeiten vermeiden", sagt Sigg, "aber in der digitalen Welt haben sich einige wenige globale Cloud-Anbieter durchgesetzt." Dadurch gebe es eine "signifikante Machtkonzentration bei Infrastruktur, also bei Compute Power und Speicherkapazitäten". Unternehmen müssten darauf achten, ihre "digitale Souveränität" zu wahren, warnt Stefan Sigg im Podcast IDG Tech Talk:
Abhängigkeiten in der Business-IT seien letztendlich nichts neues, so der Vorstand des zweitgrößten deutschen Softwarehauses im gemeinsamen Podcast von COMPUTERWOCHE und CIO-Magazin. Die habe es schon immer gegeben, etwa auf der Betriebssystem- oder der Datenbankebene. Die Anwender hätten aber ihre IT inhouse betrieben und zumindest ein Gefühl von Kontrolle gehabt, was heute durchaus abhandenkommen könne.
Abhängigkeiten aktiv managen
Um auch im Zeitalter der Hyperscaler Amazon Web Services (AWS), Microsoft, Google und Alibaba die Kontrolle zu behalten, sollten Unternehmen ihre Abhängigkeit aktiv managen, empfiehlt Sigg. "Wie kann ich vermeiden, dass mit diese Abhängigkeit heute oder morgen wehtut?" Hier gebe es durchaus Möglichkeiten, eine breite Risikostreuung durch das Einbinden mehrerer Cloud-Provider gehöre dazu, ebenso das Vermeiden "fester Verdrahtungen".
Besonders wichtig ist laut Sigg eine kluge API-Strategie, das sei "mehr als nur ein Hygienefaktor". Mit APIs zu arbeiten bedeute, Lösungen zu entkoppeln und mit ihnen relativ und kostengünstig den Cloud-Provider wechseln zu können. "Man muss den Hyperscalern glaubwürdig sagen können, dass man zu vertretbaren Kosten andere Alternativen wählen könnte", ist Sigg überzeugt. (hv)