Für CIOs ist INKOP eine Institution. Schon zum fünften Mal treffen sich IT-Entscheider in diesem Jahr zur einmal jährlich stattfindenden Informatik-Konferenz für das Management im deutschsprachigen Raum. Nach Südfrankreich im letzten Jahr haben die Veranstalter der Olchinger Finaki GmbH diesmal Portugal ausgewählt. Hier gibt es das große CIO-Hallo. Ob Andreas Groth vom Luftfahrtkonzern EADS, Gisela Wörner von E.On oder Helmut Grohmann von der Deutschen Bahn AG: Das "Who is Who" der deutschen IT-Chefs sieht sich zuallererst in dieser Veranstaltung repräsentiert. 152 IT-Chefs kamen im letzten Jahr. Das hat einen Grund: CIOs sehnen sich nach Austausch ohne technischen Ballast. IT-Chefs wollen nicht nur modern managen, sondern auch ihr Wissen austauschen.
"Das Interesse an einem Erfahrungsaustausch unter Kollegen ist eindeutig da", so die Einschätzung des CIOs der Essener TÜV Mitte AG, Robert Wagner. Georg Appel, bis vor kurzem IT-Vizepräsident des Mainzer Kabelnetzbetreibers PrimaCom AG, traf sich sogar schon regelmäßig mit Kollegen: "Leider schlief der Arbeitskreis wieder ein, als ich für die Organisation keine Zeit mehr fand."
Einige US-amerikanische Clubs bieten derzeit schon Kontakt- und Austauschpools, die in Deutschland noch Mangelware sind. Allerdings beschränken sich die Angebote auf CEOs. Der "Internet Executive Club" ist zwei Jahre alt. Die Ziele von Club-Chef Alex Jarett: Hi-Tech- und E-Business-Chefs ein Forum zu bieten, Informationen für Firmen zu liefern, für die E-Business noch ein Fremdwort ist und nicht zuletzt neue Allianzen zu schaffen. Wer den monatlichen Beitrag bezahlt, kann an "E-Business"-Frühstücken, Seminaren zu "Global Business" oder "E-Learning" teilnehmen. Die Veranstaltungen finden mindestens im Wochentakt statt, der Vereinsbeitrag liegt bei 125 US-Dollar für Einzelpersonen und 250 bis zu 1000 US-Dollar für Firmen. Das Konzept scheint aufzugehen. Denn trotz des dot.com-Exodus zahlen derzeit 1200 Mitglieder im Club ihre Beiträge. Das Gründertreffen hatte noch mit 350 Interessenten stattgefunden.
Auch CIOs in Deutschland wünschen sich ähnliche Ansätze. Die Rolle des CIO im Unternehmen, so die Meinung des Rechenzentrumsleiters Achim Knick vom IT-Dienstleister T-Systems, werde durch regelmäßige Treffen gestärkt. Vielen CIOs fehlt nämlich nach wie vor die Rückendeckung durch die Konzernspitze. Und es fällt ihnen schwer, neue Ideen gegenüber den Firmenlenkern durchzusetzen. Wer dann seine Ansprüche zu vehement geltend machen möchte, ist dann auch schnell nicht mehr CIO. Auch aus solchen Erfahrungen lässt sich lernen.
Die Voraussetzung: Ein Forum für regelmäßigen Austausch unter CIOs. Im Bereich "Debatte" dieser Website mehren sich die Meinungen von CIOs, die so ein Forum für wichtig halten. Einige sind bereit, initiativ zu werden. Die Redaktion CIO hat bereits diese Entscheider zu einem Kick-Off eingeladen, das Ende April stattfindet.