Commerzbank-Chef Martin Zielke rechnet nach dem Absturz der Bankaktie um zwölf Prozent seit Jahresanfang mehrere Szenarien für die Zukunft seines Filialnetzes von derzeit rund 1.000 durch. Das berichtet das manager magazin. Eines der Szenarien sieht vor, es bei dem bestehenden Netz zu belassen - auch wenn etliche davon, etwa in Nordrhein-Westfalen und in Hessen, nur eingeschränkte Öffnungszeiten haben, weil dem Geldhaus vor Ort Personal fehlt.
Bei einem anderen Szenario könnten am Ende 800 bis 850 Filialen übrig bleiben. Das ließe sich mit dem bestehenden Personal machen, würde das Verhältnis von Kosten zu Erträgen aber kaum verändern. Bei einem weiteren Szenario, bei dem unrentable Filialen geschlossen würden, könnten 600 bis 650 Standorte überleben.
Seine neue Strategie wird der Commerzbank-Chef dem Aufsichtsrat Ende September vorstellen. Zielke steht seit Mai 2016 an der Spitze des Geldhauses. Wesentliche Ziele seiner ersten Strategie, die bis ins Jahr 2020 reichen, hat er zuletzt bereits nach und nach kassiert. Dazu gehört ein Verhältnis von Kosten zu Erträgen, das unter 66 Prozent sinken sollte - ebenso wie eine Eigenkapitalrendite von mehr als sechs Prozent.