Für neue Computer- und Videospiele haben die Bundesbürger im vergangenen Jahr deutlich tiefer in die Tasche gegriffen. Der Umsatz mit Games, dazugehöriger Hardware und Online-Services sei im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 9,97 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Branchenverband Game am Dienstag in Berlin mit und berief sich dabei auf eine Marktanalyse der GfK.
Die Zahl der verkauften Spiele sank allerdings um acht Prozent. Dass der Umsatz dennoch stieg, begründete Verbandsgeschäftsführer Felix Falk nicht mit einem Preisanstieg. Die Preise seien "relativ stabil" geblieben. Allerdings hätten viele Verbraucherinnen und Verbraucher Games schon kurz nach deren Neuerscheinung gekauft und nicht auf Rabatte gewartet.
Corona-Effekt vorbei
Die Branche hat ein starkes Wachstum in Coronazeiten hinter sich mit jeweils zweistelligem Wachstum in den Jahren 2020 und 2021. Im Jahr 2022 gab es dann eine Verschnaufpause bei einem Mini-Plus von einem Prozent, nun zieht der Markt wieder an. Branchenvertreter Falk rechnet damit, dass die dynamische Entwicklung weitergehen werde.
Bauchschmerzen haben die heimischen Entwickler und Publisher (Produzenten) allerdings angesichts einer verhältnismäßig geringen staatlichen Förderung ihrer Branche. Da fordert der Verband stärkere Impulse durch den Bund. Die deutsche Games-Branche hat etwa 12.000 Beschäftigte, zu den Unternehmen gehören Ubisoft mit dem Strategie-Klassiker "Anno 1800", Deck13 mit dem Actiongame "Atlas Fallen" und Wooga mit dem Krimispiel "June's Journey". (dpa/rs)